Düsseldorf – Das Halali zur großen „Schnitzeljagd“ ertönte in Heilbronn und hallte durch ganz Deutschland: Suppen- und Soßen-Gigant Knorr will seine berühmte „Zigeunersauce“ umbenennen.

Grund: Die Diskussion über rassistische Begriffe und Namen von Produkten. Was bei der Soße anfängt, greift nun auch aufs Fleisch über. Kommt jetzt das Ende der „Zigeunerschnitzel“? EXPRESS hörte sich bei den Düsseldorfer Schnitzelklopfern um.

Beim Knorr-Mutterkonzern Unilever sind die Tage der „Zigeunersauce“ gezählt. „Paprikasauce Ungarische Art“ wird demnächst auf den Fläschchen im Supermarktregal stehen. Zuletzt war immer wieder eine Umbenennung der Soße gefordert worden, jetzt knickte der Konzern ein.

Unilever will nicht, dass der Produktname „negativ interpretiert werden kann“. Was bedeutet das fürs Schnitzel? Kommt das dann etwa auch demnächst auf „Ungarische Art“ auf den Teller?

Düsseldorf: „Zigeunerschnitzel“ gibt es bei Ham Ham in der Altstadt seit 1961

„Bei mir bestimmt nicht“, sagt Marinko Miletic vom „Ham Ham“ in der Altstadt. „Meine Eltern haben diese Lokal auf der Kurze Straße 1961 eröffnet“, sagt der Düsseldorfer kroatischer Abstammung.

Deshalb sieht er auch keinen Anlass, das Schnitzel umzubenennen. Marinko Miletic: „Es gibt wichtigere Dinge auf der Welt als das.“

Düsseldorf: Auf der Nordstraße wurde das  „Zigeunerschnitzel“ bereits umgetauft

Andere haben das „Zigeunerschnitzel“ bereits umgetauft. Im „Weiß-Blauen Haus“ kommt beim montäglichen Schnitzeltag ein „Puszta-Schnitzel“ auf den Teller. „Das heißt bei uns schon länger so“, sagt Geschäftsführer Jannis Cocinos. „Trotzdem ist es auch okay, wenn die Gäste weiterhin ein 'Zigeunerschnitzel' bestellen. Hauptsache, sie wissen, worum es geht: Ein leckeres Schnitzel mit Paprikasoße.“