Bei Sonnenschein und teils drückender Hitze fand in Düsseldorf der Christopher Street Day statt. Das Motto war in diesem Jahr besonders politisch. Gefeiert wurde friedlich, doch es gab auch Strafanzeigen.
CSD in DüsseldorfUnschöne Szenen überschatten Demo-Zug durch die City – Polizei ermittelt

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Teilnehmer und Teilnehmerinnen beim CSD in Düsseldorf.
Unter dem Motto „Liebe verbindet - Hass zerstört“ haben am Samstag (21. Juni 2025) queere Menschen in Düsseldorf den Christopher Street Day gefeiert.
Laut Polizei versammelten sich am Mittag etwa 7300 Menschen zu dem Demonstrationszug, der am Graf-Adolf-Platz startete und sich durch die Innenstadt zur Rheinuferpromenade schlängelte. Der Aufzug verlief nach Angaben einer Polizeisprecherin friedlich.
CSD in Düsseldorf bei Sonnenschein und Hitze
Am Rande gab es jedoch zwei Strafanzeigen gegen Personen wegen Volksverhetzung und Beleidigung, wie die Polizeisprecherin sagte.
Bei Temperaturen um die 30 Grad hatten viele Menschen regenbogenfarbene Fächer mitgebracht, einige auch Schirme in den bunten CSD-Farben. Mehr als 50 Gruppen hatten sich zu der Demo angemeldet. Darunter waren auch Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Parteien, der „Omas gegen Rechts“ und der schwul-lesbischen Karnevalsgesellschaft KG Regenbogen.
„Ihr seid alle gekommen, um Flagge zu zeigen, um Rückgrat zu zeigen!“, rief Mitorganisator Karl-Heinz Wahle den Demonstrantinnen und Demonstranten zu. Das Motto des CSD solle diesmal besonders auf die aktuelle politische Situation in Deutschland und der Welt Bezug nehmen.
„Ja, es gibt immer mehr Menschen, die lieber hassen als lieben. Die lieber zerstören wollen als aufbauen“, sagte Wahle. Umso wichtiger sei es, dass die queere Gemeinschaft sichtbar sei und bleibe. Die Veranstalter wollen nach eigenen Worten auch mit Blick auf die anstehenden Kommunalwahlen für Toleranz und Akzeptanz einstehen.
Kölner CSD am ersten Juli-Wochenende
In der Landeshauptstadt war zusätzlich zur Demo am Wochenende ein Straßenfest mit Bühnenprogramm angekündigt. Auch in Bielefeld wurde am Samstag der CSD gefeiert. Der Kölner CSD als deutschlandweit größte queere Parade findet in diesem Jahr am ersten Juli-Wochenende statt.
Als queer bezeichnen sich nicht-heterosexuelle Menschen beziehungsweise Menschen, die sich nicht mit dem traditionellen Rollenbild von Mann und Frau oder anderen gesellschaftlichen Normen rund um Geschlecht und Sexualität identifizieren. (dpa)