Düsseldorfer NobelmeileKeine Protz-Karren mehr auf der Kö – der Grund ist simpel

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Normalerweise ist die Düsseldorfer Königsallee im Frühling voll mit Protz-Autos. In diesem Jahr waren bislang noch keine größeren Polizeikontrollen nötig.

Düsseldorf – Sonne, 19 Grad: Eigentlich wäre spätestens am Wochenende die „Tunefisch-Saison“ eingeläutet worden. Dann wären sie wieder in Schwärmen über die Kö, geprotzt, die Lamborghinis, Ferrari, Corvettes und McLarens.

Und die Polizei hätte wie immer geduldig auf der Düsseldorfer Prachtmeile gewartet, um die lautetsten und flachsten Exemplare herauszufischen, um sie einer peniblen Kontrolle zu unterziehen.

Düsseldorf: PS-Protzer überbieten sich gerne gegenseitig

Erfahrungsgemäß fahren nämlich nur die seltensten Exemplare in Werkseinstellung auf der Düsseldorfer Königsallee vor.

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Ein bisschen PS-Tuning hier, ein paar pulverbeschichtete Alufelgen da, und ein mächtig röhrender Auspuff – man will sich im Protzen schließlich gegenseitig überbieten. Und dabei überschreitet man auch gerne die Grenzen des Erlaubten.

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Nun bleibt das typische Düsseldorfer Frühlingsschauspiel aus. Keine Tunefische und keine bunten, platten Flundern weit und breit. Dabei gäbe es nun während der Corona-Krise doch endlich einmal genug Platz für die überbreiten Sportwagen.

„Düsseldorf ist keine Raser-Stadt, sondern eine Poser-Stadt“

Und Parkplätze ohne Ende. In Köln und Bonn registriert man gerade deswegen wesentlich mehr Geschwindigkeitsverstöße. Seltsamerweise nehmen die Düsseldorfer gerade jetzt den Fuß vom Gas.

Warum die Protz-Karren-Besitzer trotz des schönen Wetters keine Spritztour machen? Polizeisprecher André Hartwich kennt die Antwort: „Düsseldorf ist keine Raser-Stadt, sondern eine Poser-Stadt. Normalerweise hätten wir bei diesem Wetter schon einige Sondereinsätze gehabt“, sagt der Beamte.

Düsseldorf: Protz-Autos haben kein Publikum mehr

„Vor zehn Jahren gab es mal ein paar Rennen über die Rotterdamer Straße, wer schneller an der Messe ist. Das waren aber mehr Jungs mit ihren Polos. Wir haben das aber trotzdem im Blick.“

Bei den Protz-Karren-Fahrern auf der Kö handelt es sich allerdings um ein ganz anderes Klientel. Hartwich: „Die wollen sich zeigen. Aber jetzt haben sie kein Publikum, weil keiner da ist.“