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Düsseldorfer Kult-BistroWegen Corona: Tochter von „Zicke"-Chef startet Spendenaktion

Zicke Bistro

Das Ambiente in der „Zicke“ hat dem Bistro in der Carlstadt mittlerweile zu Kultstatus verholfen.

Düsseldorf – „Mein Vater würde immer helfen, aber niemals um etwas bitten.“ Also nimmt Kirsten Gross (38) jetzt das Ruder selbst in die Hand. Wie viele andere kleine Unternehmen, ist auch das Kunst-Bistro „Zicke“ in der Düsseldorfer Carlstadt von der Coronakrise betroffen.

Kirstens Vater Jürgen Wahl (64) ist der Betreiber und versucht gerade alles, um das Bistro am Laufen zu halten und auch im nächsten Monat die Löhne seiner Mitarbeiter bezahlen zu können.

Zicke-Chef: Tochter Kirsten wandte sich an EXPRESS

Um ihn zu unterstützen, hat sich seine Tochter Kirsten an den EXPRESS gewandt. „Mein Vater gehört zu der Gruppe von Menschen, die es schwer haben, selbst um etwas zu bitten“, erzählt sie. 

Alles zum Thema Corona

Dabei war der 64-Jährige schon immer ein Kämpfer, der sich für andere einsetzte. Ob in seiner Kanzelei als Arbeitsrechtler oder seit nun mehr 20 Jahren als Betreiber der Zicke.

„Mein Papa ist großherzig. Großzügig wäre zu klein“, beschreibt Kirsten ihren Vater.

Jürgen Wahl vom Bistro „Zicke" zog seine Tochter alleine auf

Das Verhältnis der beiden ist schon früher sehr innig. Seit dem Tod ihrer Mutter zieht Jürgen Wahl seine Tochter alleine auf. „Keine einfache Zeit für meinen Vater, ich war nicht immer leicht als Kind, aber er hat sich bemüht, mir immer alles geben zu können“, erzählt Kristen stolz.

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Diese Einstellung begleitet den 64-Jährigen durchs Leben. Seine Mitarbeiter sieht er als große Familie an und unterstützt sie, wo immer er kann. „Er hat schon Gehälter aus eigener Tasche bezahlt und einen krebskranken Mitarbeiter weiter finanziert, als dieser aufgrund seiner Erkrankung nicht mehr arbeiten gehen konnte.“ 

Auch beim jährlichen „Zickolaus“ am 6. Dezember zeigt er viel Herz und spendet die Einnahmen des Events an Obdachlosen- und Flüchtlingsprojekte.

Tochter von Jürgen Wahl rief Kampagne ins Leben

Kein Wunder also, dass es nicht Jürgen Wahl selbst sondern eine seiner Mitarbeiterinnen war, die eine „gofundme“-Kampagne für das Bistro „Zicke" ins Leben rief. Mit der Spendenaktion sollen die 35 Mitarbeiter auch nach der Corona-Krise ihren Arbeitsplatz behalten können.

„Bisher sind über 3000 Euro zusammen gekommen, unser Ziel sind 15.000 Euro“, sagt Kirsten. Einige Betriebe aus der Umgebung rund um die Carlstadt haben bereits größere Spendensummen beigesteuert und damit gezeigt: Ihnen ist der Erhalt des Kunst Bistros wichtig. Aber auch die vielen kleinen Spenden werden mit großer Dankbarkeit entgegen genommen.

„Mein Vater war unfassbar gerührt von der Spendenaktion“, erzählt die 38-jährige. Auch sie ist von der Hilfsbereitschaft begeistert und hofft auf weitere Spenden. Ihr Vater Jürgen will sich selbst aber nicht zu der Aktion äußern. Kirsten erklärt, warum: „Er möchte ungern im Mittelpunkt stehen, wo es doch anderen aktuell noch viel schlechter geht.“