Stammbetrieb in NRWZweite Corona-Welle bei Tönnes: 30 Mitarbeiter positiv getestet

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Unser Foto zeigt Tönnies-Mitarbeiter am 17. Juli im Stammbetrieb in Rheda-Wiedenbrück. An den Arbeitsplätzen werden sie von Plexiglasscheiben voneinander getrennt, während sie geschlachtete Schweine zerlegen.

Rheda-Wiedenbrück – Zweite Corona-Welle bei Tönnies ausgebrochen: Im Stammbetrieb des Fleischriesen in Rheda-Wiedenbrück sind mindestens 30 Mitarbeiter bei einer routinemäßigen Kontrolle positiv auf das Virus getestet worden.

Die meisten sind nach Angaben des Unternehmens sogenannte Altfälle - bei denen das Virus schon früher festgestellt worden und noch immer nachweisbar sei.

Die infizieren Mitarbeiter hatten die vergangenen Tage im Schlachthof gearbeitet, berichtet der Spiegel.

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30 Tönnies-Mitarbeiter in NRW positiv auf Corona getestet

Die 30 Mitarbeiter seien wie alle Beschäftigten beim Arbeitsantritt im Werk nach der wochenlangen Zwangspause getestet worden - so sei es mit den Behörden zuvor abgestimmt worden, sagte Unternehmenssprecher André Vielstädte. Nach rund 24 Stunden habe das Ergebnis vorgelegen, dann seien die Kollegen unmittelbar für den Betrieb gesperrt und in Quarantäne geschickt worden.

Ob tatsächlich alle 30 Beschäftigten einen Tag lang eingesetzt waren, werde noch ermittelt.

Bei 8 der 30 Mitarbeiter müsse noch geklärt werden, ob sie sich neu mit dem Virus angesteckt haben oder ob bei ihnen ebenfalls nur eine frühere Infektion noch nachweisbar sei, sagte Vielstädte.

Nach dem ersten massiven Corona-Ausbruch mit 1.500 Angestellten und dem Lockdown in den Kreisen Gütersloh und Warendorf, hatte Tönnies ein Hygienekonzept für seine Betriebe erstellt. Offenbar vergeblich!

Am Freitag (24. Juli) wurde der Betrieb in Rheda-Wiedenbrück zunächst wieder geschlossen.

Der Krisenstab des Kreises Gütersloh tagt ab 11 Uhr, um über weitere Maßnahmen zu entscheiden.

Erste Corona-Welle: Viren bei Tönnies kamen von Westfleisch

Wie am Donnerstag (23. Juli) bekannt wurde, soll die erste Corona-Welle bei Tönnies durch Kontakte von Mitarbeitern zu infizierten Angestellten des Konkurrenten Westfleisch ausgelöst worden sein.

Dies ist eines der Ergebnisse der Studie, die das Heinrich-Pette-Institut (Leibniz-Institut) für Experimentelle Virologie (Hamburg), das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung (Braunschweig) zu dem Ausbruchsgeschehen vorgelegt haben. (sp/dpa)