Hunde, Katzen & Co. brauchen HilfeBonner Tierheim drohen große Einbußen

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Das Katzenjunge Sam hat trotz Corona bereits ein neues Zuhause gefunden.

von Piet van Riesenbeck (pvr)

Bonn – Die Corona-Krise geht auch an Bonns Tierheim nicht spurlos vorbei. Während Hunde, Katzen, Meerschweinchen & Co. in ihren Gehegen sitzen und von einer Pandemie nichts ahnen, geraten ihre Betreuer ganz schön ins Schwitzen.

Aufgrund der Einschränkungen gerät die Finanzierung ins Wanken. Dabei stehen die größten Einbußen noch bevor.

Bonner Tierheim: Einbußen durch Corona-Krise

Wer sich normalerweise Gedanken um eine neues Haustier macht, der meldet sich in der Regel beim Tierheim. Dort kann man an den Gehegen vorbeischlendern und sich in aller Ruhe mit den möglichen neuen Familienmitglieder vertraut machen.

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Danach finden eine Vielzahl von Gesprächen mit den Heimmitarbeitern statt, werden Kennenlerntermine mit den Vierbeinern vereinbart – bis das Tier schließlich eine neue Bleibe findet. So läuft es normalerweise – nicht aber im Pandemiejahr 2020.

Corona-Krise: Bonner Tierheim kann weniger Haustiere vermitteln

Während der Hochphase der Corona-Krise musste das Bonner Tierheim „Albert Schweitzer“ für acht Wochen schließen. In dieser Zeit waren Besuche nur mit Termin möglich.

„Dadurch konnten wir viel weniger Tiere vermitteln als normal“, erinnert sich Vorstandsmitglied Sabine Reuter. Sie ist im Heim für die Katzen zuständig.

Durch die Vermittlung von Tieren verdient der Verein Tierschutz Bonn und Umgebung e.V. unter anderem das Geld, was benötigt wird, um Futter für Katzen-Babys oder Arztbehandlungen von alternden Hundedamen zu bezahlen.

Tierheim Bonn: 20-30 Prozent Einbußen durch Corona

„Wir haben in dieser Zeit etwa 20 bis 30 Prozent weniger Einnahmen gehabt als normalerweise“, schätzt Reuter den Corona-Schaden im Bonner Tierheim. Neben den Tiervermittlungen, finanziert sich die Einrichtung auch durch private Spenden. „Bei der Unsicherheit spendet man aber natürlich weniger gerne einfach so 100 bis 150 Euro“, zeigt sich Reuter verständnisvoll.

Dennoch ist das Wohl der rund 500 Heimtiere nicht in Gefahr, wie Katzen-Chefin Reuter erklärt: „Wir haben über Facebook oder unsere Internetseite zusätzliche Spendenaufrufe gemacht und da kam immer wieder genug zusammen.“

Tierheim Bonn: Katzen-Babies und Hundewelpen gehen ins Geld

Besonders kostspielig sind die Jungtiere, die in dieser Jahreszeit zu Welt kommen. Sie benötigen für einen gesunden Start ins Leben spezielles Futter – das geht ins Geld. 

Um das reinzuholen ist beim Bonner Tierheim traditionell der Tag der Offenen Tür einer der wichtigsten Termine im Jahr. Er findet normalerweise Anfang September statt – mit Kuchen und Getränke-Verkauf oder durch Spendenboxen kommen dabei regelmäßig fünfstellige Summen zusammen. 

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Aufgrund der Corona-Situation muss das Event dieses Jahr allerdings ausfallen. „Es gibt einfach zu viele Unsicherheiten“, stellt Sabine Reuter fest. (pvr)