Bonn – Dienstagmorgen der erste Hammer! Das weltberühmte Münchener Oktoberfest wurde für dieses Jahr abgesagt. Da war es nur noch eine Frage der Zeit, wann die Stadt Bonn reagiert und eine Entscheidung in Sachen Pützchens Markt fällt.

Immerhin lockt das Jahrmarkt-Spektakel auf der schäl Sick jedes Jahr eine Millionen Besucher an. Eine unmögliche Vorstellung in Zeiten der Corona-Krise. Jetzt steht fest: Pützchens Markt 2020 fällt ins Wasser.

Dienstagnachmittag verkündete die Stadt die schwere Entscheidung. Oberbürgermeister Ashok Sridharan hat in Absprache mit dem Beueler Bezirksbürgermeister Guido Déus das Beueler Großevent gekippt.

Pützchens Markt abgesagt: Entscheidung nicht leicht gefallen

Am 11. September sollte das beliebte Volksfest starten. Damit liegt der Termin zwar hinter der bislang festgelegten Grenze von abgesagten Großveranstaltungen am 31. August – das Risiko von tausenden dicht gedrängten Besuchern nur kurze Zeit später auf dem Festplatzgelände wäre einfach zu groß.

„Die Entscheidung, die ich nach einem Gespräch mit Bezirksbürgermeister Guido Déus getroffen habe, ist mir wirklich nicht leichtgefallen“, so Sridharan und erklärte weiter: „Pützchens Markt ist das mit Abstand größte Event in Bonn und eine der beliebtesten Veranstaltungen im jährlichen Veranstaltungskalender der Stadt. Aber letztlich blieb uns keine andere Wahl, denn wir müssen die Menschen weiterhin schützen.

Pützchens Markt abgesagt: Viele Schausteller betroffen

Das hat die Verwaltung auch dem Freundeskreis Pützchens Markt und dem Vertreter der Schausteller mitgeteilt, die ebenfalls großes Verständnis hatten. Gerade die Schausteller sind ja von dieser Entscheidung besonders betroffen.“

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Bei Schausteller Hubert Markmann (56) sitzt der Schock tief. Für ihn ist Pützchen wie ein Wohnzimmer, obwohl er regelmäßig bundesweit auf Großevents unterwegs ist.

„Pützchen ist das jährliche Highlight. Ich bin dort in der Marktschule zur Schule gegangen. Aus dem Klassenzimmer habe ich früher den Aufbau beobachtet“, so Markmann zum EXPRESS und hat mit der Entscheidung so nicht gerechnet, auch nicht nach der Absage des Münchener Oktoberfestes.

„Pützchens und das Oktoberfest lassen sich nicht vergleichen. Von der Größe nicht und nach München kommen Besucher aus der ganzen Welt. Wir haben hier eine ganz andere Dimension“, so Markmann, der aber auch ganz klar die Schwierigkeiten sieht, wie man ein Volksfest mit einem Mindestabstand und Hygienevorschriften wuppen will.