+++ AKTUELLE LAGE +++ Wetter aktuell Traumwetter wieder vorbei? Jetzt kommen Gewitter, Hagel und Starkregen nach Köln

+++ AKTUELLE LAGE +++ Wetter aktuell Traumwetter wieder vorbei? Jetzt kommen Gewitter, Hagel und Starkregen nach Köln

Bonner TheatermacherCorona-Alarm: Unsere Existenz hängt am seidenen Faden

bonn_private_theater_corona_existenz

Vertreter der Bonner Theater luden am Montag, 19. Oktober, zur Pressekonferenz. Bei diesem Termin machten sie auf die schwierige wirtschaftliche Lage ihrer Häuser aufmerksam.

von Stefan Schultz (stz)

Bonn – Die Branche der privaten Bonner Theater blutet. 14 Wochen mussten die Künstler im Frühjahr wegen der Corona-Pandemie pausieren. Ab Mitte/Ende Juni konnten sie in stark eingeschränkter Form wieder durchstarten. Dabei war auch Ideenreichtum gefragt – von Malentes Autoscooter über Aufführungen im Freien oder ein rein virtuelle Stück vom Jungen Theater Bonn (JTB).

Bedrohte Existenz der Theater-Branche: Macher luden zur Pressekonferenz

Versuchen die Macher wieder langsam in die Normalität zurückzukehren, sind die jetzigen Zahlen in der Corona-Krise und deren Folgen für die Kulturbranche ein Schlag in die Magengrube – sie kämpfen um ihre Existenz.

Auf einer Pressekonferenz am Montagmorgen im Malente Theaterpalast machten die Vertreter der privaten Theater ihrem Ärger Luft. Unterstützt wurden sie dabei auch vom Bonner Generalintendanten Dr. Bernhard Helmich.

Alles zum Thema Corona

Eine Sache ist zum Glück vom Tisch – wie lange, ist allerdings noch vollkommen offen. Zunächst plante das Land NRW für jede Spielstätte nur noch eine Besucherzahl von 20 Prozent der normalen Kapazität. „Für privat geführte Spielstätten jeglicher Art wäre damit eine wirtschaftliche Weiterführung ihres Betriebs ausgeschlossen, so Malente-Sprecher Thomas Lenz. Die Stadt Bonn, aber auch weitere Oberbürgermeister und Landräte setzten sich beim Land dafür ein, dass die 20-Prozent-Regelung nicht in Kraft tritt. Dafür zollte JTB-Intendant Moritz Seibert der Stadt auch großen Dank.

Bedrohte Existenz der Theater-Branche: Neue Regeln unklar formuliert

Jetzt müssen die Theater in ihren Häusern für die kommenden Vorstellungen die 1,50-Meter-Regel umsetzen. Doch dabei herrscht immer noch Verwirrung. „Was genau gilt, konnte uns das Kulturamt noch nicht genau sagen“ so Lenz. Ist es genau wie in der Gastronomie umzusetzen oder gilt es wirklich für jede einzelne Person oder Haushalt? Was ist, wenn jemand keinen Fremden an seinem Tisch sitzen haben möchte.

Bedrohte Existenz der Theater-Branche: Sorge um Zahl der Neuinfektionen

Fakt ist: Die Plätze im Zuschauerraum werden neu sortiert werden müssen – wirtschaftlich eine Gratwanderung. Hinzu kommen die täglich neuen bedrohlichen Corona-Neuinfektionen und die damit einhergehenden Reden der Politiker in Berlin und Düsseldorf. Soziale Kontakte zu meiden und möglichst zu Hause zu bleiben, ist im Kulturbetrieb für die Betroffenen wenig hilfreich. „Seit Freitag sind die Zahlen im Vorverkauf wieder eingebrochen. Niemand kauft eine Karte für in zwei oder drei Wochen“, so Malente-Hausherr Dirk Vossberg-Vanmarcke.

Besonders sauer sind sie dabei auf NRW-Ministerpräsident Laschet, der die Kultur lediglich als Freizeitaktivität und nicht als wirtschaftlichen Faktor sieht.

Bedrohte Existenz der Theater-Branche: Jetzt Vertrauen sichern

Alle Bonner Theatermacher sind sich einig: Wichtig ist, das Vertrauen der Bonner zu gewinnen. Ihnen klar zu machen, dass sie in „ihrem“ Theater sicher sind. Hohe Summen wurden in den letzten Monaten für Hygiene-Maßnahmen ausgegeben. Und Helmich bringt es mit einem Fakt auf den Punkt: „In keinem deutschen Theater wurden bislang Infektionsketten ausgelöst“ und die Chefs sind sich einig, dass dies auch einmal offiziell von der Politik oder der Stadtverwaltung laut gesagt werden muss: Die Bonner Theater sind für Corona gerüstet – hier wird für die Sicherheit der Besucher gesorgt.