EitorfRentnerpaar (81, 82) mit grausamer Lügengeschichte ums Ersparte gebracht

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Eine falsche Polizisten meldete sich telefonisch bei dem Rentnerpaar und tischte ihm eine schreckliche Lügengeschichte auf. Das Symbolfoto zeigt einen Mann am Telefon.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Eitorf/Hennef – Die Polizei berichtet regelmäßig über falsche Polizisten, die ihre Opfer um Geld oder Schmuck bringen. Doch im Fall zweier Rentner (81, 82) aus Eitorf waren Täter besonders skrupellos – denn sie tischtem dem Ehepaar eine grausame Lügengeschichte auf!

Am Donnerstag (27. August) gegen 11.30 Uhr klingelte bei den Senioren das Telefon. Die Anruferin stellte sich als „Hauptkommissarin Lamprecht“ aus Siegburg vor. Sie schilderte dem Paar, dass dessen Tochter durch einen Autounfall einen Menschen getötet hätte und nun bei der Polizei in der Zelle säße. 

Einen Gefängnisaufenthalt der Tochter könnte das Rentnerpaar aber durch die Zahlung einer Kautionssumme verhindern.

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Eitorfer Rentnerpaar (81, 82): Betrügerin drohte mit hoher Gefängnisstrafe für Tochter

Die falsche Polizistin ließ sich die Mobilnummer der Senioren geben und rief sie dann auf dem Handy an. Dort setzte sie die älteren Leute immer weiter unter Druck und sprach unter anderem von einer hohen Gefängnisstrafen wegen fahrlässiger Tötung, die durch Zahlung eines mittleren fünfstelligen Geldbetrages abgewendet werden könnte.

„Sie war derart überzeugend, dass der Ehemann zu seiner Bank ging und mehr als 30.000 Euro abhob“, erzählt Polizeisprecher Stefan Birk.

Eitorfer Rentnerpaar: Kaum war Geld abgehoben, wurde alter Herr nach Hennef zitiert

Die Täter überwachten den alten Herren. Denn er musste das Handy mit dem noch laufenden Telefonat in der Hosentasche mit zur Bank nehmen. Nachdem er das Geld abgeholt hatte, wurde er umgehend nach Hennef zitiert.

Dort, auf der Frankfurter Straße musste er die 30.000 Euro in Höhe der Hausnummer 95 an einen vermeintlichen Angehörigen des getöteten Opfers übergeben. Sprechen sollte er mit „Hinterbliebenen“ nicht, so die Anweisung, da die Familie laut falscher Polizistin schon genug Leid erfahren habe.

Eitorfer Rentnerpaar: 30.000 Euro Erspartes an Mittäter mit Glatze übergeben

Der „Hinterbliebene“, ein Mittäter der falschen Polizistin, wird als 30 Jahre alt, 1,70 Meter groß und schlank beschrieben. Er war unauffällig gekleidete, hatte eine Glatze und trug eine schwarze Mund-/Nasenbedeckung.

Erst nach der Geldübergabe gegen 13 Uhr kam es zum Kontakt zwischen dem Rentner-Paar und ihrer 51-jährigen Tochter. Dabei flog der grausame Schwindel auf.

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Die Polizei sucht Zeugen, die die Geldübergabe auf der Frankfurter Straße in Hennef beobachtet haben und Angaben zu dem Geldabholer machen können. Hinweise bitte an die Rufnummer 02241/541-3521. (iri)