Bonnerin (95)Nicht auf falschen Enkel reingefallen – Betrüger dennoch erfolgreich

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Die Täter haben es vorwiegend auf Rentner abgesehen. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Bonn – Telefonbetrüger versuchten, eine 95-Jährige um ihr Erspartes zu bringen, indem sie sich als ihren Enkel ausgaben. Als die alte Dame darauf nicht rein fiel, schlugen die Täter mit einer anderen Masche zu. 

Am Nachmittag des 27. April bekam die Rentnerin aus Bonn-Plittersdorf den ersten Anruf. Ein Betrüger behauptete, ihr Enkel zu sein. Weil sie die Stimme des vermeintlichen Enkels jedoch nicht wiedererkannte, beendete sie das Gespräch. Etwa zehn Minuten später klingelte es erneut – diesmal meldete sich ein angeblicher Kriminalbeamter. 

Telefonbetrüger legen Bonnerin (95) rein: Anrufer appellierte, sie müsse der Polizei helfen

Er erzählte der 95-Jährigen, dass er das vorangegangene Telefonat mit dem Enkeltrickbetrüger abgehört habe. Dann appellierte er an die alte Dame, sie müsse jetzt helfen, die Betrüger zu überführen. 

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„Durch massiven Druck und geschickte Gesprächsführung überzeugten die Telefonbetrüger die Seniorin schließlich davon, rund 15.000 Euro bei ihrer Bank abzuheben“, erklärt Polizeisprecher Simon Rott.

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Das Geld sollte die Bonnerin auf dem Reifen eines Pkw ablegen, der in der Nähe ihres Hauses geparkt war. Dies sei notwendig, so der falsche Polizei, um die Enkeltrickbetrüger auf frischer Tat festnehmen zu können. Im Anschluss würde die 95-Jährige ihr Geld wiederbekommen, versprach er. Tatsächlich wurde das Bargeld in der Folge aber unbeobachtet von den Betrügern abgeholt.

Telefonbetrüger legen Bonnerin (95) rein: Das rät die Polizei 

Das zuständige Kriminalkommissariat 24 hat die Ermittlungen zu dem Fall übernommen und warnt:

  • Geben Sie keine Auskünfte am Telefon! Die richtige Polizei befragt Sie am Telefon nicht nach Bargeld oder Wertgegenständen, die Sie zu Hause oder auf einer Bank haben – auch nicht im Rahmen von dringenden Ermittlungen.
  • Seien Sie misstrauisch bei allen Anrufen – gesundes Misstrauen ist nicht unhöflich! Lassen Sie sich keine Angst machen und nicht unter Druck setzen.
  • Beenden Sie das Telefonat – legen Sie den Hörer einfach auf oder drücken Sie die entsprechende Taste am Telefon. Informieren Sie sofort die Polizei über 110, indem Sie nach dem Auflegen selbst den Notruf der Polizei wählen. Vertrauen Sie sich zudem Angehörigen oder Bekannten an.
  • Händigen Sie niemals Geld oder Wertgegenstände an Unbekannte aus oder deponieren diese an öffentlich zugänglichen Orten.