Wer kommt, wer geht in 2019?Bonns „Laden-Karussell“ dreht sich mal wieder

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Die Plakate kündigen es bereits an: In der Bonngasse eröffnet im April eine „mey“-Filiale. 

von Simon Küpper (sku)

Bonn – Neues Jahr, alter Wandel. Die Bonner Innenstadt boomt – zumindest für Immobilien-Firmen und -besitzer. In schöner Regelmäßigkeit können sie in der City neue Mieter für Geschäftsräume suchen. Das große „Rein-Raus-Karussell“ der Bonner Geschäfte dreht sich auch 2019 wieder.

Einzelhandels-Chef: „Fluktuationstrend wird eingedämmt“

„Das Jahr wird für den Handel in der Innenstadt spannend. Die Maximilianpassage wird ein neues Bild an den Toren der Stadt schaffen und auch neues Publikum in die Innenstadt ziehen“, sagt Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen zum EXPRESS. Außerdem erwarte er, dass der Fluktuationstrend der Vergangenheit eingedämmt wird.

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Jannis Vassiliou, Vorsitzender des Einzelhandelsverbands Bonn/Rhein-Sieg/Euskirchen

Denn die ist in den letzten Jahren in Bonn besonders hoch. Vassiliou: „Sicherlich ist in dem einen oder anderen Fall die Nachfolge ein Thema. Der Leerstand in Bonn ist mit Ausnahme der Kaiserpassage und des Viktoriakarrees, wo die Eigentümer verantwortlich sind für die Situation, überschaubar.“ Auch, weil Gastronomien oder größere Ketten die Geschäftsräume übernehmen.

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„mey“ bereitet Einzug vor

So bekommen die Bonner schon bald etwa eine „mey“-Filiale für Herren- und Damenwäsche an der Bonngasse. Diese soll, so kündigt es ein großes Plakat an, im April eröffnen. Auch am Bertha-von-Suttner-Platz gibt es einen Neu-Einzug. Über zwei Jahrzehnte wurden hier bei „Ligne Roset“ Möbel verkauft, jetzt soll dort nach EXPRESS-Informationen ein Café entstehen. Am Remigiusplatz ist das Kleidungs-Geschäft „American Vintage“ bereits eingezogen.

Schluss ist hingegen bald bei „Liebeskind Berlin“ in der Wenzelgasse – schon seit Ende Oktober läuft hier der Räumungsverkauf. Auch am „Malu Outlet“ an der Friedrichstraße/Ecke Wenzelgasse hängen Schilder mit der Aufschrift „Wir schließen“. Das Objekt soll „auf Wunsch des Besitzers“ umgestaltet werden. In was, war noch nicht zu erfahren.

Friedrichstraße geht als gutes Beispiel voran

Oft sind es die kleineren, vielfach inhabergeführten Traditionsgeschäfte, die schließen müssen. Dabei sind es die, die Bonn doch zu einem Shoppingerlebnis – auch für Auswärtige – machen. „Wir freuen uns immer über besondere Geschäfte, die nicht überall zu finden sind, sondern Bonn zu einem Alleinstellungsmerkmal machen. Da sind wir gerade in der Friedrichstraße auf einem guten Weg“, sagt Karina Kröber vom Verein „City Marketing“ zum EXPRESS.

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„Wir sind gerade zum Kaffeetrinken in der City unterwegs. Bonn ist in Sachen Shopping eigentlich gut aufgestellt. Schön wäre allerdings ein »Reserved«-Shop, da gibt’s tolle Casual-Klamotten“, sagen Louisa (20) und Alina (21).

Das sieht auch Ulla H. (54) so: „Ich gehe gerne in der Friedrichstraße einkaufen, da finde immer eine besondere Kleinigkeiten.“ Ramona L. (37) kommt öfter aus Eitorf zum Shoppen: „Schuhe und Kleidung gibt es hier ja zu hauf.“

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Fabian (21) und Marius (29) sagen: „Wir sind aus Bonn und gehen auch gern hier shoppen. Schade ist nur, dass seit Schließung der Sportarena das Angebot an Sportbedarf nicht mehr so groß ist. Und es könnte mehr Technik-Shops geben – ein Apple-Store zum Beispiel fehlt total.“

Trotz des großen Mediamarktes am Friedensplatz wünschen sich die Bonner Studenten Fabian (21) und Marius (29) mehr Technikläden. Vielleicht macht ja 2019 in Bonn noch einer auf...