Risikogruppe kann aufatmenSo geht es in Bonner Schulen ab Donnerstag weiter

Neuer Inhalt

Ab Donnerstag geht es für manche Schüler wieder los. Die richtigen Abstände zueinander müssen eingehalten werden. Über eine Maskenpflicht in Kölner Schulen wird noch weiter diskutiert. 

von Béla Csányi (bc)

Bonn – Nach den harten Beschränkungen in der Corona-Krise hat am Montag eine erste Woche der Lockerungen begonnen – unter anderem in den Bonner Schulen. Dort soll ab Donnerstag für einzelne Abschlussklassen wieder der Unterricht beginnen, bis dahin laufen vor Ort die Vorbereitungen.

So müssen strenge Regelungen in Sachen Hygiene, Mindestabstand, Klassengröße und Sicherheit erfüllt werden, um die Ansteckungsgefahr unter Schülern und Lehrern so gering wie möglich zu halten.

Nach Corona-Pause: Bonner Friedrich-Ebert-Gymnasium nimmt Betrieb wieder auf

Vorbildlich laufen die Vorbereitungen am Friedrich-Ebert-Gymnasium im Ortsteil Gronau, das auf seiner Internetseite umfangreich informiert. Das FEG hat den Betrieb am Montag zunächst mit Videokonferenzen wieder aufgenommen.

Alles zum Thema Corona

Ab Donnerstag starten dann die Angebote zur Prüfungsvorbereitung für Schülerinnen und Schüler der Stufe Q2, die in wenigen Wochen ihre Abiturprüfungen schreiben.

Nach Corona-Pause: Friedrich-Ebert-Gymnasium in Bonn teilt Kurse in Kleingruppen auf

Um die Abstandsregeln einzuhalten, werden die Kurse dafür in Gruppen von maximal fünf Personen eingeteilt. Jeder Lehrer bleibt für seine Kurse verantwortlich, bei größeren Leistungskursen wird das Angebot daher für jede einzelne Kleingruppe wiederholt.

Die Schule betont ausdrücklich, dass es sich um Angebote und keine Pflichtveranstaltungen handelt: „Schülerinnen und Schülern, die das Angebot nicht wahrnehmen, erwächst daraus kein Nachteil.“

Die Resonanz bei Schülern und Eltern ist allerdings positiv: Bis zum Dienstagmorgen hatten sich bereits 120 der etwa 150 Schüler für die Lernangebote angemeldet. „Es gibt zwar große Unsicherheit, aber wenn wir gar nichts anbieten würden, würden sich Schüler und Eltern alleingelassen fühlen“, sagte Schulleiter Frank Langner im Gespräch mit EXPRESS.

Bonner Friedrich-Ebert-Gymnasium arbeitet an Hygieneplan

Bis zur Wiedereröffnung am Donnerstag soll am FEG noch ein umfangreicher Hygieneplan umgesetzt werden, der unter anderem eine Grundreinigung sämtlicher Gebäudeteile beinhaltet.

Neben einer täglichen Reinigung von Kontaktflächen wird außerdem für „intakte Sanitäranlagen mit entsprechender Sanitärausstattung wie Seifenspender, Papierhandtuchspender und Abfallabwurf“ gesorgt.

Hier lesen Sie mehr: 3000 Schüler in Bonn unterwegs: Corona-Alarm in Bussen und Bahnen – das tun die SWB

Und auch bei alters- oder krankheitsbedingt möglicherweise gefährdeten Personen gibt es an der Schule klare Regelungen: Eingesetzt werden ausschließlich Lehrer, die nicht der Risikogruppe angehören.

Wenn Schüler gefährdet sind, wird ihnen eine Alternative für die Prüfungsvorbereitung zu Hause angeboten. Bislang handle es sich um wenige Einzelfälle, so Schulleiter Langner.

NRW-Landesregierung verschickte Info-Mail zu Corona-Maßnahmen an Schulen

Das Schulministerium hatte am Samstag eine Info-Mail mit Vorgaben an alle Schulen geschickt. Das Verhindern weiterer Infektionen hat bei den aus Düsseldorf vorgegebenen Maßnahmen oberste Priorität.

Koordination und Abstimmung mit den Schulen liegen darüber hinaus in der Verantwortung der Bezirksregierung Köln. „Die Schulabteilung der Bezirksregierung und die Schulämter sind im ständigen, engen Kontakt mit den Schulen“, hieß es auf EXPRESS-Nachfrage. „Die Maßnahmen in NRW werden mit großer Umsicht getroffen und von der Bezirksregierung ausdrücklich unterstützt“, teilte die Bezirksregierung mit.

Hier lesen Sie mehr: Nach Lockerungen in Corona-Krise – viele Fragezeichen bei Schulen und Pützchens Markt

Überraschende Einschränkung: Desinfektionen werden als nicht notwendig eingestuft und sind daher auch nicht gefordert. Schutzmasken können getragen werden, allerdings auf freiwilliger Basis. Wer eine Maske tragen will, muss diese selbst mitbringen.

Stand bei Notbetreuung in Bonner Kitas weiter unverändert

Während in den Schulen die kontinuierliche Wiederaufnahme des Betriebs anläuft, gibt es in den Kitas derzeit noch keine neuen Entwicklungen auf dem Weg zurück zum Regelbetrieb.

„Nach der Erweiterung des Personenkreises, der zur kritischen Infrastruktur gehört, und den bevorstehenden Lockerungen der Kontaktsperre geht das Amt für Kinder, Jugend und Familie von einer steigenden Inanspruchnahme der Notbetreuung in Kindergärten und bei Tagespflegepersonen aus“, erklärte Andrea Schulte vom Bonner Presseamt.

Da Lehrer nun nach und nach wieder ihre Arbeit aufnehmen, könnten auch deren Kinder nach der Ergänzung der Coronabetruungsverordnung die Notbetreuung in Anspruch nehmen, sofern keine anderweitige Betreuung möglich ist.