Größenwahnsinniger Nasen-DocPfusch-Arzt am Mont Blanc festgenommen

Mit diesem Foto wurde Dr. Mark Weinberger gesucht.

Mit diesem Foto wurde Dr. Mark Weinberger gesucht.

Aosta – Seine spektakuläre Flucht endete in einem kleinen Zelt auf dem Mont Blanc.

Fünf Jahre lang suchte das FBI Mark Weinberger, einen größenwahnsinnigen Schönheitschirurgen aus Indianapolis.

Mehr als 60 verpfuschte Operationen sollen auf sein Konto gehen, dazu kommen Betrugsfälle in Millionenhöhe. Als die Polizei anrückte, rammte der „Nasendoc“ sich ein Messer in den Hals, aber er überlebte.

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Der 46-Jährige lebte den amerikanischen Traum, hatte eine Luxusvilla, Privatjets, Yachten und eine Heerschar von Dienstboten. 200.000 Dollar pro Woche strich der Nasenarzt locker ein - bis 2002 die erste Patientin wegen einer Fehldiagnose starb.

Zahlreiche weitere meldeten sich, die sich von seinem noblen Klinikgebäude und dem weltmännischen Auftreten hatten blenden lassen, aber mehr als unzufrieden mit den OP-Ergebnissen waren, ihn verklagen wollten.

Einen Mykonos-Trip, den Weinberger seiner Frau Michelle zum 30. Geburtstag geschenkt hatte, nutzte er 2004 zu seiner Flucht. „Plötzlich war das Bett leer“, sagt seine Frau. Weinberger hatte sich abgesetzt, mit Geld und Diamanten im Gepäck.

Angeblich wurde er noch in Frankreich, Monaco und China gesichtet, doch dann verlief sich die Spur des Mannes, der auf der „Most wanted“-Liste des FBI steht - bis Bergführer auf einen Mann in den Alpen aufmerksam wurden. Warum campt jemand bei klirrender Kälte auf dem Mont Blanc (4810 m hoch), isst Thunfisch aus Dosen und taut Schnee zum Trinken auf? Sie schalteten die Carabinieri ein.

Nach seinem Selbstmordversuch liegt er jetzt in einem Hospital in Aosta. Die USA verlangt seine Ausweisung. „Wir freuen uns darauf, ihm ins Gesicht zu sehen“, sagt Kenneth Allen, Sprecher der geschädigten Familien.