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RegrowingGemüse & Obst einfach aus Resten ziehen

Mit Regrowing in nur wenigen Schritten zur neuen Pflanze.

Mit Regrowing in nur wenigen Schritten zur neuen Pflanze.

Von Gemüseresten zur neuen Pflanze? Hier kommen die besten Tipps und Methoden zum Regrowing von Gemüse und Obst.

von Selina Ordner ()

Nach dem Kochen und Zubereiten bleiben meist eine Menge Gemüsereste übrig, die danach im Müll landen. Dabei lassen sich aus nahezu allen Resten neue Pflanzen züchten. Das spart nicht nur Geld, sondern ist auch umweltfreundlich.

Neue Pflanzen sind schon in wenigen Schritten selbst gezüchtet. Und das ganz ohne Blumenbeet oder Garten. Kleine Behälter und eine Fensterbank sind völlig ausreichend. So entsteht mit etwas Geduld und genügend Licht neues Gemüse.

Außerdem ist Regrowing eine hervorragende Möglichkeit, Kinder fürs Gärtnern zu begeistern. Denn die Methode ist einfach, die Freude über das selbst geerntete Gemüse aber umso größer. Achten Sie beim Schneiden darauf, dass sich die Kinder nicht verletzten.

Alles zum Thema Pflanzen

Hier kommen die besten Tipps und Methoden zum Regrowing von Gemüse, Obst und Kräutern wie Lauch, Salat, Erdbeeren und Co.


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Was ist Regrowing?

Der Begriff kommt aus dem Englischen und bedeutet in etwa „nachwachsen lassen“. Darunter wird das Züchten von Gemüse, Kräutern und Obst verstanden, aus übrig gebliebenen Speiseresten.

So finden Stummel und Strunk noch eine Verwendung, die normalerweise im Müll landen würden. Das ist nachhaltig und spart auch noch Geld. Fürs Regrowing ist nur ein Behälter mit Wasser und ein Blumentopf nötig. Je nach Fruchtsorte, werden die Überreste im Wasser, in der Erde oder in beidem gezüchtet.

Regrowing: Im Wasser

Regrowing im Wasserglas ist besonders leicht. Denn das Gemüse bleibt bis zu seiner Verwertung im Wasser und benötigt keine Erde. Das funktioniert zum Beispiel mit diesen Sorten:

  • Lauch
  • Zwiebeln
  • Frühlingszwiebeln
  • Stangensellerie
  • Karotten und Möhren
  • Salate

Und so funktioniert’s:

  • Mit der Wurzel nach unten in ein Glas Wasser geben. Am Wurzelende noch zwei Zentimeter des Gemüses dran lassen.
  • Das Glas an einen hellen, nicht sonnigen Ort stellen. Alle zwei bis drei Tage das Wasser wechseln.
  • Nach einiger Zeit wächst aus dem Strunk das Gemüse nach.
  • Das Gemüse kann nach Belieben geerntet werden.
  • Pflanzen wachsen mehr als einmal nach. Einfach die Wurzel im Wasser behalten.
Regrowing im Wasser funktioniert bei Lauch, Zwiebeln, Salat und Co.

Regrowing im Wasser funktioniert bei Lauch, Zwiebeln, Salat und Co.

Regrowing: Mit Wasser und Erde

Bestimmte Gemüsesorten werden nach dem Wasserbad in Erde eingepflanzt. Dadurch wachsen sie weiter und bringen größere Erträge ein. Wichtig ist hierbei, Anzuchterde zu verwenden. Diese ist nährstoffarm und wasserdurchlässig. Dadurch bilden sich Wurzeln schneller und die Pflanze wächst besser. Den Topf am besten auf der Fensterbank oder dem Balkon platzieren. So erhält das Gemüse genügend Licht und Wärme.

1. Regrowing von Salat 

Romana-Salat, Eisbergsalat und Kopfsalat lassen sich auf zwei Weisen Regrowen. Entweder nur im Wasser oder zuerst im Wasserbad und anschließend in der Erde. Die zweite Variante führt zu mehr Erträgen, dauert aber länger.

  • Wichtig ist, den Strunk mitsamt Herz übrig zu lassen. Am besten die äußeren Blätter ebenfalls entfernen.
  • Den Salat in ein Glas mit Wasser geben und an einen hellen Platz stellen.
  • Das Wasser nach drei Tagen wechseln. Die Pflanze am besten jeden Tag etwas befeuchten.
  • Ist der Salat nachgewachsen, in einen Topf mit Anzuchterde pflanzen.
  • Gleichmäßig feucht halten und nach Bedarf ernten.

2. Regrowing von Porree oder Lauch

Lauch wächst nach dem gleichen Prinzip wie Salat nach. Die Pflanze entweder nach dem Wasserbad verwerten, oder in Erde einpflanzen. Auch hier ist die zweite Möglichkeit ertragreicher, dauert aber länger.

3. Regrowing von Kohlgemüse

Zu Kohlgemüse gehören Pak Choi, Kohl, Staudensellerie und Mangold. Auch hier kann das Gemüse nach dem Wasserbad geerntet oder eingepflanzt werden.

  • Benötigt werden der Strunk und das Herz des Kohls.
  • Das Stück ins Wasserbad geben und warten, bis sich neue Wurzeln gebildet haben.
  • Anschließend die Pflanze in einen Blumentopf pflanzen und regelmäßig gießen.
  • Ist der Kohl groß genug, kann er geerntet werden.

4. Regrowing von Wurzelgemüse und Knollengemüse

Auch Wurzelgemüse und Knollengemüse eignet sich zum Regrowing. Dazu gehören Rettich, Wurzelpetersilie, Pastinaken, Möhren, Karotten, Radieschen, Rettich, Kohlrabi, Fenchel, Rote Bete und Speiserüben. Hier gibt es jedoch eine Besonderheit. Denn beim Nachzüchten wächst nur das Grünzeug nach, nicht aber die Frucht. Das Regrowing lohnt sich dennoch, da auch die Blätter genießbar sind.

  • Das Grün vom Körper trennen und dabei wenige Zentimeter Frucht mitschneiden.
  • Das Stück ins Wasserbad geben.
  • Wasser am besten jeden Tag wechseln.
  • Haben sich Wurzeln gebildet, in einen Topf mit Anzuchterde geben.
  • Das Grünzeug ernten, sobald es lang genug ist.
Beim Regrowing in Wasser wächst neues Grünzeug aus Karotten und Co.

Beim Regrowing in Wasser wächst neues Grünzeug aus Karotten und Co.

Regrowing: Direkt in Erde

Einige Gemüsesorten wachsen am besten nach, wenn sie gleich in Erde gegeben werden. Hier fällt der erste Schritt mit dem Wasserbad weg. Und mit diesen Sorten geht's:

1. Regrowing von Zwiebeln

Zwiebeln wachsen im Wasser oder in der Erde nach. Für zweiteres wird eine ganze Zwiebel verwendet.

  • Die Zwiebel mit den Wurzeln nach unten in etwas Erde pflanzen.
  • Den Topf in ausreichend Sonnenlicht platzieren und regelmäßig wässern.
  • Das nachgewachsene Zwiebelgrün ernten.

2. Regrowing von Tomaten

Bei Tomaten funktioniert das Regrowing mithilfe der Kerne:

  • Dazu die Kerne aus dem Fruchtfleisch herausnehmen und an der Luft trocknen lassen.
  • Anschließend in einen Topf mit Anzuchterde, in ausreichend Abstand zueinander, geben.
  • Die Erde gleichmäßig feucht halten.
  • Sind kleine Pflanzen gewachsen, können sie in einen größeren Behälter mit nährstoffreicherer Blumenerde umgetopft werden.

3. Regrowing von Paprika

Paprika wächst ähnlich wie Tomaten nach. Auch hier werden die Kerne zunächst getrocknet und anschließend eingepflanzt. Mit ausreichend Wasser und Licht wächst die Pflanze heran, bis sie Früchte trägt.

4. Regrowing von Kartoffeln

Regrowing von Kartoffeln ist deutlich anspruchsvoller. Hier wird ein Gemüsebeet oder großer Kübel mit Balkon benötigt.

  • Kartoffeln in zwei Hälften schneiden und an der Luft für ein paar Tage trocknen lassen. An beiden Hälften sollten kleine Triebe vorhanden sein.
  • Die Hälften in einen Topf mit Erde pflanzen. Die Triebe zeigen dabei nach oben.
  • Die Erde gleichmäßig feucht halten.
  • Nach einigen Monaten sind die Kartoffeln bereit zum Ernten.

5. Regrowing von Pilzen

Um Pilze heranzuziehen, sind nur die Stiele nötig,

  • Stiele in einen Topf pflanzen und dabei das obere Ende nicht mit Erde bedecken.
  • Champignons benötigen kaum Sonnenlicht, alle anderen Speisepilze stehen am besten an einem hellen Standort.
  • Nach ein paar Tagen sind die Pilze gewachsen.

Kräuter nachzüchten  

Kräuter lassen sich genauso gut wie Gemüse nachziehen. Hier funktioniert das Regrowing mit Wasser und Erde. Dafür eignen sich klassische Küchenkräuter, wie Basilikum, Minze, Petersilie und Co.

  • Die Blätter am unteren Teil des Stängels entfernen und in ein Wasserglas stellen.
  • Das Wasser alle ein bis zwei Tage auswechseln.
  • Sind Wurzeln gewachsen, können die Kräuter in Erde gepflanzt werden.
  • Nach kurzer Zeit sind die Kräuter bereit zum Ernten.
Neues Basilikum wächst beim Regrowing als Steckling im Wasser nach.

Neues Basilikum wächst beim Regrowing als Steckling im Wasser nach.

Sie möchten Kräuter haltbar machen? Hier erfahren Sie, wie man Kräuter am besten einfriert:

Regrowing von Gewürzen

Gewürze lassen sich mit den gleichen Methoden nachzüchten wie Kräuter. Das geht am besten mit Ingwer, Zitronengras und Knoblauch.

1. Regrowing von Ingwer

  • Eine Knolle ins Wasserbad geben.
  • Haben sich Triebe gebildet, den Ingwer nur wenige Zentimeter in die Erde einpflanzen.
  • Es dauert einige Monate, bis die Pflanze bereit zum Ernten ist.

2. Regrowing von Zitronengras

  • Die Enden in ein Glas mit Wasser stellen.
  • Das Wasser alle ein bis zwei Tage wechseln.
  • Haben sich Wurzeln gebildet, die Pflanze in einen Topf mit Erde pflanzen.
  • Zitronengras erst ernten, wenn es eine Höhe von 25 bis 30 Zentimetern erreicht hat.

3. Regrowing von Knoblauch

Knoblauch wächst auf zwei verschiedene Weisen wieder nach. Dabei werden entweder Triebe oder Knollen gezüchtet.

  • Die Knolle ins Wasserbad geben. Das Wasser regelmäßig wechseln. Geerntet werden lange, grüne Triebe.
  • Eine einzelne Zehe in Erde pflanzen. Den Topf an einen hellen, warmen Ort stellen und regelmäßig gießen. Nach wenigen Tagen wächst ein frischer Knoblauch heran.

Regrowing von Obst

Neben Gemüse, Kräutern und Gewürzen lassen sich auch eine Menge Obstsorten nachzüchten. Doch nicht jedes Obst hat die gleichen Voraussetzungen zum Regrowing. Für alle heimischen Sorten, wie Kirschen, Äpfel und Birnen, gilt:

  • Kern aus der Frucht lösen und zunächst feucht lagern. Dazu die Kerne zwischen feuchtes Küchenpapier legen und für zwei bis vier Wochen im Kühlschrank aufbewahren.
  • Anschließend in Erde pflanzen und regelmäßig gießen.

1. Regrowing von Zitrusfrüchten

Im eigenen Blumentopf lassen sich Zitrusfrüchte leicht nachzüchten – egal ob Zitrone, Orange oder Limette.

  • Die Kerne entnehmen und vom Fruchtfleisch trennen.
  • Anschließend in einen Topf mit Anzuchterde pflanzen.
  • Den Blumentopf an einen warmen, aber lichtgeschützten Ort stellen.
  • Die Erde gleichmäßig feucht halten.
  • Ist der Keimling erkennbar, den Topf an einer helleren Stelle platzieren. Nun benötigt er viel Wärme, Licht und Wasser.
  • Jetzt ist Geduld angesagt. Denn es dauert einige Zeit, bis Früchte wachsen.

2. Regrowing von Ananas

  • Benötigt wird das obere Ende der Ananas. Unterhalt der Blätter am besten noch etwas Frucht dranlassen.
  • Das abgetrennte Stück in ein Glas mit Wasser geben und in die Sonne stellen.
  • Wasser jeden Tag wechseln.
  • Es dauert wenige Wochen, bis sich Wurzeln gebildet haben. Dann wird die Ananas in Erde gepflanzt.
  • Oftmals vergehen ein paar Jahre, bis die Pflanze Früchte trägt. Es kommt durchaus vor, dass gar keine neue Ananas wächst. Meist liegt der Grund am zu kalten Klima.
Auch Ananas bildet im Wasserbad neue Wurzeln.

Auch Ananas bildet im Wasserbad neue Wurzeln.

3. Regrowing von Avocado

Avocados lassen sich nur in sehr warmen Gebieten züchten. Hierzulande wächst aus dem Kern durchaus eine Pflanze heran. Sie wird jedoch keine Früchte tragen.

  • Den Kern unter fließendem Wasser reinigen.
  • In gleichmäßigen Abständen drei oder vier Zahnstocher hineinstecken.
  • Nun den Kern ins Wasserbad geben. Dabei nur die Unterseite mit Wasser bedecken. Die Zahnstocher helfen dabei, den Avocadokern in Position zu halten.
  • Das Wasser jeden Tag wechseln.
  • Hat sich am Kern eine Wurzel gebildet, kann er eingepflanzt werden.
  • Mit regelmäßiger Pflege wächst die Pflanze heran.
Auch die Avocado lässt sich aus einem Kern ziehen.

Auch die Avocado lässt sich aus einem Kern ziehen.

4. Regrowing von Mango

  • Den Kern abwaschen und für mehrere Wochen an einem luftigen, sonnigen Ort trocknen.
  • Vorsichtig den Mangokern etwas öffnen und weitere Wochen liegen lassen.
  • Jetzt ist der Kern bereit zum Einpflanzen. Einen mittelgroßen Blumentopf verwenden und die Pflanze alle ein bis zwei Tage gießen.
  • Mit etwas Glück wächst ein kleiner Mangobaum heran.

Bei Mangos verhält es sich wie mit Ananas und Avocado. Aus dem Kern lässt sich zwar eine Pflanze züchten, diese wird aber sehr wahrscheinlich keine Früchte tragen. Auch hier liegt der Grund am zu kalten Klima. Für den Erhalt einer schönen Pflanze, lohnt sich das Regrowing aber allemal.