Unfall auf A1 nahe KölnFeuerwehr entsetzt über Rettungsgasse – „bringt das Fass zum Überlaufen“

Zahlreiche Einsatzkräfte der Feuerwehr stehen an einem beschädigten Auto.

Einsatz auf der A1 bei Burscheid: Die Feuerwehr wurde an Karfreitag (29. März 2024) zu einem Unfall alarmiert. 

Auf der A1 bei Burscheid hat es an Karfreitag gekracht. Wie sich Verkehrsteilnehmende anschließend verhielten, machte die Einsatzkräfte fassungslos.

von Iris Klingelhöfer (iri)

Nach einem schweren Verkehrsunfall geht es für Verletzte nicht selten um Minuten, wenn nicht Sekunden. Eine schnell gebildete Rettungsgasse für die Einsatzkräfte kann daher über Leben oder Tod entscheiden. 

Bei einem Unfall an Karfreitag (29. März 2024) auf der A1 bei Burscheid (Rheinisch-Bergischer Kreis) funktionierte die jedoch so gar nicht. Das Team der Burscheider Feuerwehr war entsetzt. 

Nach Unfall auf A1 bei Burscheid: Nur ein Einsatzfahrzeug kam durch

Die Einsatzkräfte waren um 11.11 Uhr alarmiert worden. In Fahrtrichtung Leverkusen war es zu einem Unfall mit insgesamt fünf Fahrzeugen und mehreren Verletzten gekommen. 

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Bereits auf der Anfahrt habe sich der Verkehr gestaut, eine Rettungsgasse sei nicht gebildet worden, erklärte Jens Knipper, Sprecher der Feuerwehr Burscheid: „Nachdem das erste Fahrzeug mit Mühe den Stau passiert hatte, wurde die Gasse von den Autofahrern wieder direkt geschlossen.“ 

Nachrückende Fahrzeuge hätten somit erhebliche Probleme gehabt, zum Unfallort zu kommen. „Wir haben schon des Öfteren schlechte Rettungsgassen gesehen“, so Knipper, „aber so etwas bringt das Fass zum Überlaufen. Das ist ein Unding!“

Feuerwehr Burscheid fassungslos über fehlende Rettungsgasse

Die Burscheider Feuerwehr weist daher – gerade jetzt zur Hauptreisezeit – noch mal auf die Wichtigkeit der Rettungsgasse hin. „Diese ist bei Stau sofort zu bilden. Wenn Fahrzeuge diese passiert haben, ist diese weiterhin offenzuhalten! Es können immer noch Fahrzeuge nachrücken“, erklärt der Wehrsprecher. 

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Glücklicherweise sei bei dem Unfall auf der A1 niemand lebensbedrohlich verletzt oder eingeklemmt worden. „Dann zählt jede Sekunde. Ein solches Verhalten anderer Autofahrer macht einen wirklich sprachlos“, so Jens Knipper. 

Richtung Köln: Unfall mit lebensgefährlich Verletzten – Retter müssen letzte Meter zu Fuß laufen

Bei dem Unglück an Karfreitag mussten insgesamt zwei Personen vom Rettungsdienst behandelt und ins Krankenhaus gebracht werden. Eine musste zuvor aus dem Fahrzeug befreit werden. Die Feuerwehr entfernte dazu mit hydraulischem Gerät die Türen und die B-Säule auf der Fahrerseite.

Während des Einsatzes war die A1 in Richtung Leverkusen voll gesperrt. Wie es zu dem Unfall kam, ist noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Ursache aufgenommen.