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ErftstadtAutos von B265 geborgen, weiter dringende Warnung vor Lebensgefahr

Auf der B265 bei Erftstadt Liblar stehen Autowracks, die gestern noch unter Wasser waren.

Auf der B265 bei Erftstadt Liblar stehen Autowracks, die am Samstag (17. Juli) noch unter Wasser waren. Menschen wurde in den Fracks nicht gefunden. 

In Erftstadt war die Lage nach dem Unwetter besonders dramatisch: Wegen Unterspülungen waren Häuser eingestürzt, Menschen waren vom Wasser eingeschlossen und konnten zum Teil nicht gerettet werden. 

Erftstadt. Es ist vor unserer Haustür passiert und doch nicht greifbar. Weder für diejenigen, die ihr Hab und Gut, womöglich liebe Menschen verloren haben. Und auch nicht für die, die verschont geblieben sind und nun sprachlos auf die Katastrophenszenarien nach dem Unwetter in Erftstadt, Rheinbach, Swisttal und vielen anderen Flutgebieten schauen.

Erftstadt: Ortslage Blessem ist massiv unterspült – Häuser eingestürzt

In der besonders vom Hochwasser betroffenen nordrhein-westfälischen Ortschaft Erftstadt-Blessem gibt es bislang keine bestätigten Todesopfer. Das sagte ein Kreisprecher am Samstagmorgen der Deutschen Presse-Agentur. Die Lage in Blessem bleibt derweil weiter angespannt.

Im Stadtteil Blessem waren mindestens drei Wohnhäuser und ein Teil der historischen Burg eingestürzt. „Wir gehen von mehreren Toten aus, wissen es aber nicht“, hatte der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag (16. Juli) in Düsseldorf gesagt. Am Samstagmittag besuchte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zusammen mit NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) Erftstadt.

Alles zum Thema Hochwasser

Erftstadt: Fast alle Fahrzeuge von B265 geborgen

Auf der Bundesstraße 265 bei Erftstadt, wo mehr als 100 Fahrzeuge vom Hochwasser eingeschlossen waren, sind die Bergungsarbeiten vorangeschritten. Bis auf zwei Lastwagen seien bis zum Sonntagabend alle Fahrzeuge geborgen worden, teilte die Stadt in einem Facebook-Post mit. Menschen wurden bislang nicht in den Autos und Lastwagen entdeckt, wie die Stadt am Sonntag mitteilte.

Bis zu 800 Einsatzkräfte waren demnach am Sonntag in „unkritischen Straßenlagen“ weiter mit dem Abpumpen beschäftigt. Im Ortsteil Blessem besteht in der Nähe einer Abbruchkante akute Lebensgefahr. Die Behörden hatten ein Betretungsverbot ausgesprochen, bis eine Einschätzung zur Stabilität des Untergrunds vorliegt.

In Erftstadt waren am Samstag erste Aufräumarbeiten angelaufen. Die Bundeswehr begann damit, auf der B265 die von den Fluten eingeschlossenen Fahrzeuge mit Radpanzern zu bergen.

Wie konnte es zu dieser Katastrophe kommen? Diplom-Geograf Matthias Habel erklärt im Video, warum es gerade Blessem so schwer getroffen hat.

In der Nähe der von Erftstadt-Blessem waren Teile der gesperrten Autobahn 1 in den Fluss Erft gestürzt. Ein dpa-Reporter berichtete als Augenzeuge, dass mehr als 40 Meter des Standstreifens in mehreren Stücken mit einem Knacken abgebrochen und in den Fluss gefallen seien.  Auch ein Stück Lärmschutzwand sei eingestürzt.

Wegen der schnellen und massiven Unterspülungen, die Häuser in Erftstadt-Blessem zum Einsturz bringen, schickte die Bezirksregierung in Abstimmung mit dem nordrhein-westfälischen Innenministerium einen Erkundungstrupp des Katastrophenschutzes in den Rhein-Erft-Kreis, zu dem Erftstadt gehört.

Wie die Bezirksregierung erklärte, könnten nur teilweise Menschen mit Booten oder Strömungsrettern gerettet werden. Die Bezirksregierung teilte mit, dass Menschen in die überfluteten Gebiete zurückgekehrt waren, oder diese erst gar nicht verlassen hatten.

Polizeitaucher waren mit Schlauchbooten im Einsatz. Wo immer es geht, holten sie Menschen aus den einsturzgefährdeten Häusern.

Es seien noch 50 Menschen mit Booten gerettet worden, aber auch wieder Menschen auf eigene Faust in bereits evakuierte Häuser zurückgekehrt. Die Flut sei sehr schnell gekommen. Senken hätten binnen zehn Minuten unter Wasser gestanden. Es habe kaum Zeit gegeben, die Menschen zu warnen.

Landrat über Erftstadt: „katastrophale Lage“ – Menschen sitzen in Autos fest

„Es ist eine katastrophale Lage, wie wir sie hier noch nie hatten“, sagte Rock. Riesige Erdlöcher klafften in Erftstadt, Häuser waren teilweise eingestürzt. Eine Sprecherin des Kreises sagte, es seien Menschen in Autos auf überfluteten Straßen eingeschlossen worden.

Immer wieder musste die Polizei auf Schaulustige reagieren, die sich mit ihrem Verhalten teilweise in erhebliche Gefahr brachten. Daher die leider dringend notwendige Ansage: „Die aktuelle Situation ist nicht der richtige Zeitpunkt für Schaulust. Halten Sie sich bitte an die Anweisungen der Einsatzkräfte!“ (smo)