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Kult-Cop in NRWPolizist geht in Rente: Warum sie ihn „Engel des Todes“ nannten

Polizist Rolf Stangenberg 
vor einem Polizei-Auto.

Rolf Stangenberg, hier 2013, vor der Polizeiwache in Bergisch Gladbach.

Er ist eine Institution im Rheinisch-Bergischen Kreis: Polizist Rolf Stangenberg (61) hat sich in den Ruhestand verabschiedet.

von Bastian Ebel (bas)

Eigentlich wollte er Bauzeichner werden. Aber in seiner Heimat im Rheinisch-Bergischen Kreis wurde er zum Kult-Cop: Rolf Stangenberg (61) galt für viele junge Kollegen als Vorbild – jetzt ist er in den Ruhestand gegangen.

Rolf Rtangenberg (r.) in den 1980er Jahren als Motorradpolizist.

1980er Jahre: Rolf Stangenberg (r.) als Motorradpolizist im Rheinisch-Bergischen Kreis.

Es war 1976 mitten in den Zeiten des RAF-Terrors, da entschied sich ein junger Mann trotz aller Unruhe für den Polizeijob – und sollte in seiner Laufbahn so manche Dinge erleben. „Da war viel dabei. Das kommt alles so nach und nach“, erinnert sich Stangenberg.

Was er wohl weiß: „Früher war schneller Ruhe“, sagt er mit Blick auf die Entwicklung von Respekt gegenüber von Beamtinnen und Beamten der Polizei. „Da wurde ein ernstes Wort gesprochen, dann war es auch gut.“

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Natürlich: Rolf Stangenberg hat in seiner Laufbahn in die Abgründe menschlichen Verhaltens geblickt. Auch, weil er immer den Streifendienst – ob im Auto oder mit dem Motorrad – vorgezogen hat. Als erster Mann am Ort des Geschehens – das brachte ihm auf der Wache auch den bittersüßen Spitznamen „Engel des Todes“ ein.

Bergisch Gladbach: Streifenpolizist überbrachte Todesnachrichten

„Oft musste ich Todesnachrichten überbringen. Das sind Dinge, die nimmst du mit nach Hause.“ Einmal ist ein Mann nach einer Verhaftung im Streifenwagen gestorben, doch schlimm wurde es für den Kult-Cop immer dann, wenn Kinder im Spiel waren. „Es hat mich sehr beschäftigt, Eltern, zum Beispiel nach Unfällen, die Todesnachricht zu überbringen. Das lässt niemanden kalt.“

Rolf Stangenberg ist als kultiger Polizist im Rheinisch-Bergischen Kreis jetzt in den Ruhestand gegangen.

„Unruheständler“: Rolf Stangenberg ist jetzt nur noch in zivil unterwegs.

Ein großes Kapitel in seinem Job im Revier im Rheinisch-Bergischen Kreis waren übrigens Tiere. „Darüber könnte ich ein Buch schreiben. Da musste ich oft zur Waffe greifen.“ Denn nach Unfällen mit Tieren war es meist Stangenberg, der den Geschöpfen den Gnadenschuss gab.

Der Familienvater und Großvater hat seinen Dienst mit Leidenschaft erfüllt und kann sich auch an sehr skurrile Dinge erinnern. Es muss so Anfang der 1980er Jahre gewesen sein, da eskortierte Stangenberg in Bergisch Gladbach-Bensberg Elefanten über die viel befahrene Bensberger Straße. „Damals war ein Zirkus zu Gast und wir mussten die Tiere zur Verladestation an die Bahnhaltestelle bringen.“

Es kam, was kommen musste – die Dickhäuter büxten aus. „Ein Riesenchaos. Auf einmal flitzten die Elefanten durch die Stadt“, lacht Stangenberg. „Aber wir haben sie alle wieder eingefangen bekommen.“

Polizist – das bleibt der sympathische Cop nach seiner Sicht der Dinge ein Leben lang. „Das kannst du nicht einfach abstellen. Unwillkürlich beobachtet man Dinge und ist gleich im Geschehen drin.“ Aber vielleicht legt sich das ja mit der Zeit des (Un-)Ruhestands für den „Engel des Todes“ – einem Polizisten mit Kult-Charakter im Rheinisch-Bergischen Kreis.