Die Wohnungsnot spitzt sich in Köln zu. In einer Wut-Demo fanden Teilnehmende klare Worte.
Wohnungskrise in KölnKlare Worte auf Wut-Demo – „Der Miet-Wahnsinn frisst uns auf“

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Beim Aktionstag der Kampagne Mietenstopp waren am Dienstagnachmittag (27. Mai 2025) in Köln auch diese vier Teilnehmerinnen dabei.
Zu wenig Wohnraum, teils horrende Mieten und auf der anderen Seite leerstehende Häuser: Wer in Köln eine Wohnung sucht, verzweifelt oft.
Der Initiative „Recht auf die Stadt“ reicht es jetzt. In einer Wut-Demo hat sie einen sechsjährigen Stopp der Mietsteigerungen gefordert. Auch der DGB und der Kölner Mietverein haben sich beteiligt.
Mietenexplosion in Köln: Demo-Teilnehmende finden klare Worte
Zwischen 2016 und 2025 seien die Mieten in Köln um 50 Prozent gestiegen, erklärte Witich Roßmann, Vorsitzender des DGB Köln-Bonn. „So kann es in Köln nicht weitergehen. Auch junge, berufstätige Familien mit Kindern müssen bezahlbaren Wohnraum finden. Wohnungsneubau darf sich nicht nur am Luxussegment orientieren“.
Wohnen sei für Menschen zu wichtig als dass es dem Markt alleine überlassen werden dürfe, stellte er klar.
Andreas Hupke, Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Köln-Innenstadt, forderte: „Wohnen ist ein Menschenrecht und deshalb muss es im Grundgesetz verankert werden. Das würde die Demokratie und den sozialen Frieden stärken.“
Wie Kölnerinnen und Kölner an der Wohnungsnot verzweifeln, zeigte zuletzt das Beispiel von Jasmin H. (47). Sie sucht seit Jahren eine bezahlbare Wohnung – während das Haus, aus dem sie 2019 wegen angeblicher Kernsanierung ausziehen musste, noch immer leer steht.
Verzweifelt ihr auch an der Suche nach einer bezahlbaren Wohnung in Köln? Wie ist eure Erfahrung? Meldet euch bei uns!
Insgesamt rund 160 Teilnehmende versammelten sich am Dienstagnachmittag (27. Mai 2025) zu der Protestaktion „Mieten runter, fertig, los!“ vor dem Rathaus, wo die Ratssitzung begann. Anschließend zogen sie zum Dom.

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Bei dem Aktionstag am Dienstag (27. Mai 2025) in Köln sprach auch Witich Roßmann, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes Köln.
„Ein kurzer Mietenstopp für sechs Jahre schadet nicht dem fairen Vermieter, sondern schützt vor allem die Mieterinnen und Mieter, die sonst schlicht aus ihren Veedeln verdrängt werden. Das muss man irgendwie zusammenbringen“, sagte Kölns bekannter Mietrebell Kalle Gerigk. Ansonsten fresse der Miet-Wahnsinn die Kölnerinnen und Kölner auf. Gerigk setzt sich seit Jahren für bezahlbaren Wohnraum und die Rechte von Mieterinnen und Mietern ein.
Evelyn Illgen von den „Omas gegen Rechts“ appellierte: „Die Stadt darf kein Ort der Verdrängung sein!“ Und Rainer Kippe von der Sozialistischen Selbsthilfe Mülheim (SSM) forderte: „Wohnen darf kein Luxus sein, wir brauchen bezahlbaren Wohnraum für alle!“