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Haufenweise Kleingeld?US-Automat mischt Kölner Einzelhandel auf – die Idee ist genial

coinstar

Gerald Gans, Chef des Edeka-Marktes in Vingst, zeigt seinen neuen Coinstar-Automaten.

Köln – Es liegt in Hülle und Fülle in Sparschweinen, Gläsern und  Schachteln – oder klimpert seit Ewigkeiten in immer dicker werdenden Geldbörsen herum: Kleingeld ist für die einen irre lästig, für andere ein kleiner Schatz, der irgendwann einmal aufs Konto eingezahlt oder in größere Scheine gewechselt werden soll.

Doch wegen teilweise hoher Gebühren der Banken oder sonstigen Aufwänden, etwa die Münzen in Papier einzurollen, wachsen die Centberge zu Hause oft immer weiter an ...

Erste Coinstar-Automaten in Köln

Jetzt mischen neue Automaten aus Amerika den Einzelhandel auf. Der Name: Coinstar. Die Firma betreibt in den USA rund 17.000 Münz-Automaten, in Deutschland sind es erst ein paar Hundert. In Köln gibt es sie erst seit Kurzem, derzeit stehen nur sechs Stück im gesamten Stadtgebiet. EXPRESS entdeckte einen Automaten bei einem Edeka-Markt in Vingst und erklärt das einfache und geniale Prinzip.

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In Kölner Supermarkt: Coinstar nimmt 9,9 % Gebühr

Die Maschine, so groß wie ein EC-Automat und nahe Kassenbereich, hat ein Sammelfach für Kleingeld. Kunden werfen ihre Münzen hinein (von 1 Cent bis 2 Euro, insgesamt acht verschiedene Größen) und erhalten nach Zählung einen Coupon. Darauf steht die eingezahlte Summe, abzüglich einer Gebühr von 9,9 Prozent.

Heißt: Wer Centstücke für beispielsweise 13,87 Euro loswerden will, zahlt 1,37 Euro Gebühr und bekommt einen Bon über 12,49 Euro. Mit dieser Summe kann der Kunde nun direkt im Supermarkt einkaufen – oder er lässt sie sich bar an der Kasse auszahlen. Oder er kauft wie bei unserem Beispiel ein Produkt für 6,49 Euro – und bekommt sechs Euro bar zurück.

Kleingeld im Automaten loswerden: Alle haben Vorteile

Offenbar zahlt sich diese Win-Win-Win-Situation für alle aus: Die US-Firma verdient mit der Masse an weltweit 21.000 Automaten dank der knapp zehnprozentigen Wechselgebühr Millionen. Der Supermarkt macht mit den Bons und den Kunden, die extra ihr Kleingeld anschleppen, lukrative, zusätzliche Umsätze. Und bekommt sogar noch von Coinstar eine Umsatzbeteiligung als Ausgleich für den Stellplatz und Stromkosten.

„Dieser Automat ist ein wertvoller Mitarbeiter“, schmunzelt Supermarkt-Chef Gerald Gans (44) aus Vingst. „Er arbeitet fleißig und verbraucht nur einen Quadratmeter Platz.“

Und: Der Kunde kann – auch wenn die Gebühr nicht gerade gering ist – direkt und ohne großen Aufwand sein ganzes Klimpergeld loswerden und dafür einkaufen oder es sich in Euro-Münzen oder Scheinen zurückgeben lassen.

Münzen: Kleinvieh macht auch Mist

Randaspekt: Wer beispielsweise Schulden oder eine Pfändung laufen hat, aber noch ein Sparschwein mit Cent-Münzen findet, läuft Gefahr, dass sein Geld beim Wechseln bei der Bank sofort eingezogen wird. Beim anonymen Tausch am Automaten ist dies nun nicht mehr der Fall. Und: Zudem dauert es bei Banken oft Wochen, bis das Geld gutgeschrieben ist.

Wie EXPRESS erfuhr, kommen die Geräte, die in Köln auch bei den Filialen vom „Handelshof“ in Widdersdorf und Poll und bei „Real“ in Sülz, Porz und Gremberg stehen, sehr gut an.

Zu teuer in der Herstellung, zu sperrig in der Geldbörse – sollen Münzen abgeschafft werden? Hier mehr Infos!

Klar ist: Coinstar wird seinen Sammelradius bald in Köln kräftig erweitern. Sprecher Andreas Spinkler: „Wir betreiben derzeit in Deutschland 500 Automaten und wollen Ende nächsten Jahres 2000 Automaten aufgestellt haben. Deshalb befinden wir uns mit mehreren Handelsunternehmen in Gesprächen.“