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UnfallstatistikKölns Polizeichef kennt kein Pardon mit ganz spezieller Gruppe

Unfall nach Rennen in Köln-Lindweiler

Bei einem Rennen am 23. Februar 2021 erlitt der BMW des mutmaßlichen Rasers einen Totalschaden. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln  – Eins war vorab schon klar: Die Unfallstatistik des „Coronajahrs 2020“ wird aus dem Rahmen fallen. Am Mittwoch (10. März) stellte Polizeipräsident Uwe Jacob die Unfallzahlen des vergangenen Jahres vor. „Die Statistik ist mit keiner anderen vergleichbar“, erklärte er gleich am Anfang. Zwei Lockdowns hätten Fakten geschaffen, die die Verkehrsunfallentwicklung massiv beeinflusst hätten. 

  • Deutlich weniger Verkehrsunfälle in Kölner Stadtgebiet
  • Radfahrer leben in Köln weiter gefährlich
  • Kölns Polizeipräsident hat besonders eine Gruppe im Visier

Der Feiertagsverkehr sei nahezu ausgefallen, Urlaubsfahren über Monate gar nicht möglich gewesen, so Kölns PP. Selbst Ausflüge in die Nahregion seien oft nicht möglich. Das Virus hätte deutlich Einfluss auf den Verkehr genommen, so Uwe Jacob.

Kölner Unfallstatistik: Polizeipräsident mit scharfen Worte an Raser

Dabei hat der Polizeipräsident jedoch eine bestimmte Gruppe im Visier – denn die nutzt die freien Straßen für illegale Raser-Aktionen. „Mangelnde Rücksicht hat viele Gesichter. Aber, wer in einer Stadt Rennen fährt und Menschen gefährdet, hat keine Nachsicht zu erwarten. Die Bekämpfung der meist jungen Männer, die Menschen gefährden und Mietautos schrotten, werden wir weiter mit Nachdruck verfolgen“, kündigte er an.

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Die Beschlagnahmung des Führerscheins dürfe nur ein Teil möglicher Sanktionen sein, so Kölns PP. „Wir werden den Tätern an den Geldbeutel gehen, Autos beschlagnahmen und alles tun, damit ein Gericht die passende Strafe für ein derartiges Verhalten verhängen kann. Die jungen Rennfahrer dürfen das gerne als Ansage sehen.“ Dass es nicht nur leere Worte seien, zeige, dass durch das Ermittlungsteam „Rennen“ bereits weit mehr als 1000 Fahrzeuge beschlagnahmt worden seien.

In 2020 führte die Polizei zahlreiche Ermittlungsverfahren wegen verbotener Rennen, auch auf den Autobahnen im Zuständigkeitsbereich der Kölner Ermittler. In 2021 sieht die Situation in Sachen Raser und Poser nicht besser aus, bei einem Rennen am 23. Februar wurden sogar zwei Unbeteiligte verletzt. 

Deutlicher Rückgang der Kölner Unfallzahlen im „Coronajahr 2020“

Insgesamt führte weniger Verkehr im letzten Jahr zu 33.745 Unfällen im Stadtgebiet Köln – das sind fast 19 Prozent weniger als im Vorjahr (2019: 41.440). Auch in Leverkusen sank die Zahl der Verkehrsunfälle deutlich: von 5460 auf 4583. Werner Gross, Leiter der Direktion Verkehr, sprach von einem „Tiefststand“ in den Zahlen: „Das hatten wir lange nicht mehr.“

Unfallstatistik 2020

Im Coronajahr 2020 sankt die Zahl der Verkehrsunfälle deutlich. 

640 (719) Verkehrsteilnehmer in Köln, 83 (114) in Leverkusen wurden dabei schwer verletzt. 13 Tote (24) beziehungsweise ein Toter (4) waren zu beklagen. 

Radfahrer leben in Köln weiter gefährlich – Zahl der Fahrten deutlich angestiegen

Bei den Radfahrern sah es anders aus. Mit insgesamt 2160 verunglückten Radler lag die Zahl auf hohem Vorjahresniveau (2164). 315 wurden dabei schwer, fünf tödlich verletzt. Wegen Corona sind viele aufs Zweirad umgestiegen, so dass der Radverkehr deutlich zulegte. „Mehr als 14 Millionen Radfahrten wurden alleine in Köln gezählt“, so Polizeipräsident Jacob. 

Weil viele wegen Corona im Homeoffice arbeiten, waren die Autobahnen in 2020 deutlich leerer. „Und auch ich konnte später zum Dienst fahren, weil es keinen Stau auf der A57 gab“, erzählte Uwe Jacob. 

Entsprechend sank die Zahl der Unfälle im Bereich der Autobahnpolizei Köln auf 8464 (11.572). Dabei wurden 342 (443) Menschen schwer, 20 (6) tödlich verletzt. Hauptunfallursache war dabei zu geringer Abstand, gefolgt von zu hoher Geschwindigkeit. (iri)