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TotalschadenEinbrecher legen Kölner Künstlerhaus lahm

Ein zerstörter Stromkasten

Die Täter rissen sämtliche Stromkabel heraus.

Die Täter kamen in der Nacht, nahmen sich Zeit, nahmen alles auseinander. Jetzt ist das städtische „Atelierhaus V 6“ mit insgesamt 14 Ateliers mit einer Größe von circa 45 bis 120 Quadratmetern ein „Totalschaden“! 

Die Einbrecher verschafften sich durch einen aufgehebelten Nebeneingang Zutritt in das „Atelierhaus V 6“, das sich auf dem Gelände der Riehler Heimstätten befindet. „Alle Türen zu den Ateliers wurden mit Brecheisen aufgebrochen“, sagt Marcel Odenbach, einer der betroffenen Künstler: „Alle Kabel wurden abgeschnitten, alle Stromkästen, alles was Technik ist abmontiert und mitgenommen. Auch Starkstromkabel haben sie abgesägt. Und auch mein Telefonkabel. “

Das Gebäude seit jetzt ohne Heizung und ohne Strom: „Wir sitzen jetzt da ohne die Möglichkeit, weiter arbeiten zu können. Und die Stadt hat uns mitgeteilt, dass es sich um einen sogenannten Totalschaden handelt.“

Nach Angaben eines Kölner Polizeisprechers wurden „nach bisherigem Stand der Ermittlungen mehrere Stromkästen sowie eine noch unklare Menge an Stromkabeln erbeutet“.

Wahrscheinlich, so der Künstler Marcel Odenbach, müsse auch das Wasser abgestellt werden. „Wir können jetzt für die nächsten Wochen nicht mehr arbeiten und ich musste schon eine Ausstellung absagen.“ Im Atelierhaus würden, teilweise schon seit 30 Jahren, zwölf Künstler und Künstlerinnen arbeiten, darunter Astrid Klein, Julia Scher, Sabrina Fritsch und Hella Berent.

Die ganzen Kunstwerke, die sich im Gebäude befinden, hätten die Täter offenbar nicht angerührt. Sie hätten sich schätzungsweise fünf Stunden lang im Atelierhaus befunden, vor der großen Demontage müssen sie den Strom abgestellt haben und dann Taschenlampen benutzt haben. Damit deren Schein nicht auffällt, hätten sie die Fenster zugestellt, so Odenbach. Im Verdacht stehen osteuropäische Täter, die gestohlene Kupferdrähte zu Geld machen.