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Todesdrohungen? Rassismus?Kölner Zeitarbeiter erhebt schwere Vorwürfe gegen Kollegen

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Joseph René Samnick aus Köln-Ehrenfeld hat nach einem Vorfall in der Firma Edelmann in Leverkusen Anzeige bei der Polizei erstattet.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln/Leverkusen – Es sind schwere Vorwürfe, die Joseph Renè Samnick (52) aus Köln-Ehrenfeld gegen einen Arbeitskollegen erhebt. Während der Nachtschicht in der Firma Edelmann in Leverkusen ist es zu einem Streit zwischen dem Kölner Zeitarbeiter und einem Schichtleiter gekommen. Der Kameruner aus Ehrenfeld sagt: „Ich wurde rassistisch beleidigt und mit dem Tode bedroht.“ Jetzt ermittelt die Polizei. EXPRESS sprach mit der Geschäftsführung über den Vorfall.

Kölner Zeitarbeiter bei der Nachtschicht attackiert

Einen Tag, bevor es zu dem Vorfall zwischen Samnick und dem Vorarbeiter gekommen ist, ging es dem Kameruner bei der Nachtschicht eigenen Angaben nach nicht so gut. „Ich musste mich mehrfach übergeben, habe die letzten zwei Stunden auf der Arbeit auf dem WC verbracht“, erklärt er EXPRESS. Einem Kollegen habe er das gesagt. Doch die Schichtleitung hatte er offenbar nicht informiert.

Schichtleiter hat Kölner Zeitarbeiter nach Hause geschickt

Am nächsten Tag zu Beginn der Nachtschicht um 22 Uhr, fragte ihn dann ein anderer Schichtleiter, wo er denn gewesen sei. Samnick sagt, er habe versucht, sich zu erklären, doch der Schichtleiter habe ihn nach Hause geschickt. Dann kam zum Streit.

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Polizeieinsatz in Leverkusen: Vorarbeiter soll Zeitarbeiter geschlagen haben

Dabei soll der Vorarbeiter den Zeitarbeiter mit einem Gegenstand gegen die Brust geschlagen haben. Laut eines ärztlichen Attestes, das EXPRESS vorliegt, hat der Kameruner schwere Prellungen an Brust und Schulter und sei nicht arbeitsfähig.

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Das ärztliche Attest von Joseph René Samnick nach dem Vorfall

Kölner Zeitarbeiter Joseph: „Der hat mich angespuckt und mit dem Tod bedroht“

„Der hat mich auch angespuckt. Er hat auch gesagt, dass er ein Nazi ist und mich mit dem Tod bedroht“, schildert der Kölner, der seit 20 Jahren in Deutschland lebt. Kollegen hätten die beiden auseinander gehalten. Dann hat Samnick die Polizei gerufen. Ein Polizeisprecher bestätigt EXPRESS, dass wegen des Vorfalls wegen Körperverletzung ermittelt wird.

EXPRESS fragte bei der Firma Edelmann nach

EXPRESS fragte bei der Firma Edelmann, die in Leverkusen mit 90 Mitarbeitern hauptsächlich Packungsbeilagen für Medikamente herstellt, nach.

Geschäftsführer Dominik Bea sagt: „Der Vorfall ist uns bekannt. Wir haben alle Mitarbeiter, die dabei waren, befragt. Es gibt unterschiedliche Aussagen, auch was das Anspucken oder die vermeintlich rassistischen Aussagen angeht. Der Schichtleiter hat ihn nach Hause geschickt, weil die Zeitarbeitsfirma Adeco den Mitarbeiter falsch eingeteilt hat. Der Herr hatte an diesem Tag keinen Dienst.“

Laut des Chefs gab es in dem Betrieb noch nie so einen Vorfall. „Bei uns arbeiten 80 Prozent Menschen mit Migrationshintergrund. Zudem haben wir 30 Zeitarbeiter auch übernommen“, sagt er.

Attacke in Leverkusen: Das sagt die Personalchefin der Firma

Angela Körner, Personalchefin der Firma mit weltweit 21 Standorten, sagt: „Für uns als Unternehmen ist nichts schädlicher als Beleidigungen oder Bedrohungen am Arbeitsplatz. In allen Fällen ziehen wir auch die notwendigen Konsequenzen. Dieser Fall muss intern noch aufgearbeitet werden.“ Zudem warte man noch die polizeilichen Ermittlungen ab.

Samnick hofft jetzt, dass ihn die Zeitarbeitsfirma in eine andere Firma zum Arbeiten schickt. Er sagt: „Da will ich nicht mehr hin.“