Der Fall des toten Kindes vor einer Babyklappe schockte ganz Köln. Jetzt hat die Polizei einen Ermittlungserfolg erzielt und mutmaßlich die Mutter des Kindes festgenommen.
Elias (†) lag tot vor BabyklappeNach Schock-Fall in Köln: Mutter (36) des Säuglings festgenommen

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Das Grab von Elias auf dem Kölner Nordfriedhof. Die Verdächtige (36) soll seine Mutter sein.
Köln. Was für eine furchtbare Meldung, die vor gut einem Monat in Köln die Runde machte: Auf der Escher Straße in Bilderstöckchen war am 12. Juli ein toter Säugling entdeckt worden. Das Neugeborene lag in der Babyklappe eines Frauenhauses. Ein Notarzt hatte nur noch den Tod des Kindes feststellen können. Am 22. Juli war Baby Elias auf dem Nordfriedhof in Köln zu Grabe getragen worden, gut 30 Menschen begleiteten ihn.
Nach Elias' Beisetzung nahmen zwei weiße Teddys auf seinem Grab Platz, lehnte sich eine Plüschmaus an das weiße Kreuz, auf dem Geburts- und Todestag des kleinen Jungen stehen. Nur ein Datum, der 12. Juli 2021. Schreckliche Bilder, die viele Menschen über Tage und Wochen aufwühlten.
Totes Kind vor Babyklappe: Polizei nimmt Tatverdächtige fest
Am Mittwoch (11. August) hat die Kölner Polizei nun Neuigkeiten zu dem Fall vermeldet: Am Dienstagnachmittag (10. August) wurde eine 36 Jahre alte Frau wegen des Verdachts der Tötung durch Unterlassen festgenommen. Es gilt als sicher, dass es sich bei der Frau um die Mutter des toten Elias handelt.

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Der kleine Elias wurde am 22. Juli auf dem Nordfriedhof in Köln beerdigt.
„Das seit heute Mittag vorliegende Ergebnis eines beim Landeskriminalamt durchgeführten DNA-Abgleichs belegt zweifelsfrei, dass die DNA der 36-Jährigen mit der am Handtuch gesicherten DNA, in dem das Baby eingewickelt war, übereinstimmt”, erklärt ein Polizeisprecher. Für den zweifelsfreien Beweis der Mutterschaft seien aber noch weitere DNA-Tests erforderlich.
Köln: Verdächtige (36) war wegen Schwangerschaft in ärztlicher Behandlung
Fest steht allerdings: Die 36-Jährige war wegen einer Schwangerschaft in ärztlicher Behandlung, der zeitliche Ablauf würde passen. Gemeinsam mit den DNA-Ergebnissen verdichten sich also die Anzeichen, dass es sich tatsächlich um die Mutter handelt. Sie soll noch am Mittwoch einem Haftrichter vorgeführt werden.
Der Verhaftung ist laut Angaben der Polizei eine umfangreiche Ermittlungsarbeit vorausgegangen, die sich insbesondere mit der Quittung eines Supermarkts beschäftigte, die bei dem toten Baby gefunden wurde. Durch diese gelang es schließlich, die vierfache Mutter zu identifizieren und festzunehmen.
Ihr Wohnort liegt laut Polizei-Informationen im Einzugsbereich des Frauenhauses, an dem das Baby gefunden wurde. Fast unglaublich: Zeugen aus dem näheren Umfeld haben gegenüber der Polizei ausgesagt, selbst im engsten Kreis von Familie und Freunden sei es der 36-Jährigen gelungen, die Schwangerschaft bis zuletzt zu verheimlichen. (tw)