Silvester auf RoncalliplatzStadt Köln trifft harte Entscheidung

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Silvester in Köln: Auch der Jahreswechsel muss wegen Corona ganz anders geplant werden. Das Foto zeigt das Feuerwerk am 1. Januar 2017.

von Madeline Jäger (mj)

Köln – Ooohh! Aaah! Ist das schööön! Glitzernde Feuerbälle am Himmel, im Rausch der Menschenmassen schwelgen, Countdown auf null Uhr runterschreien, wildfremde Passanten mit „Prosit Neujahr“ umarmen und anstoßen: All das wird in diesem Jahr nur ein Traum bleiben. Gut 100 Tage vor Silvester steht fest: Nach Karneval-Aus und FC-Start mit Publikum wird auch diese große Kölner Party platzen.

Silvester in Köln: Entscheidung zu Feuerwerk bereits gefallen

Klar ist: Ein großes Silvesterfeuerwerk, zu dem sich Zehntausende Besucher auf in die City und rund Hauptbahnhof und Dom machen – undenkbar.

Menschenmassen, die sich an den Rheinufern und auf den Brücken drängeln und durch die engen Gassen der Altstadt schieben – unmöglich.

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Stadt Köln: „Veranstaltungen in Größenordnung wie auf Roncalliplatz kann es nicht geben“

Feuchtfröhliches Weiterfeiern und Tanzen auf Partys in Restaurants, Kneipen, Brauhäusern, Bars – unvorstellbar.

Auf EXPRESS-Anfrage zu Silvester reagiert die Stadt Köln am Montag nochmal konkreter. „Nach aktuellem Stand könnten kleine Veranstaltungen mit einem Hygienekonzept möglich sein. Eine Veranstaltung in der Größenordnung wie in den vergangenen drei Jahren auf dem Roncalliplatz kann es nicht geben“, erklärt Stadtsprecher Robert Baumanns.

Silvester in Köln: Angst vor massiven Corona-Ansteckungen

Denn Massenveranstaltungen können ja auch immer Massenansteckungen verursachen. Wie wird Köln also den Jahreswechsel 2020/2021 feiern? Wird es eine Nacht der Stille?

Laut EXPRESS-Informationen wird sich der Kölner Krisenstab mit Vertretern von Stadt, Feuerwehr und Polizei noch eingehend mit dem Thema beschäftigen, wie und ob entsprechende Events mit der Coronaschutzverordnung in Einklang zu bringen sind.

Corona macht Planung von Silvester in Köln sehr kompliziert

Der Kölner Krisenstab wird sich genau anschauen, wie sich die Infektionszahlen in der kalten Jahreszeit (ab Freitag deutlicher Temperatursturz), nach dem Sessionsauftakt am 11.11. und dann im Weihnachts-Einkaufstrubel entwickeln.

Um die Infektionsgefahr durch Menschenansammlungen zu verhindern, wird auch erneut über ein Böllerverbot und feuerwerksfreie Zonen nachgedacht. Auch in Köln galt in der vergangenen Silvesternacht ein solches Verbot rund um den Dom. Das ging auch auf die Ereignisse aus der Silvesternacht 2015 zurück, als viele Menschen mit Feuerwerkskörpern beschossen wurden.

Logisch: Der Verband der pyrotechnischen Industrie (VPI) sieht Feuerwerksverbote kritisch. Dies bestrafe die falschen Personen, kritisiert der VPI. Man fürchte enorme wirtschaftliche Schäden. Aber auch Kölns Hotel- und Gastronomiebranche wird durch ein Silvester unter Coronamaßnahmen noch tiefer in die Krise rutschen.