Seit 2003 abgeschafftSpektakulärer Plan: Erlebt alte KVB-Linie bald ein Comeback?

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Die Stadt plant einen Ausbau der KVB-Linie 13 in Köln. Die Grünen sind gegen die Ausbau-Pläne und haben eine neue KVB-Linie für Köln vorgeschlagen. Das Foto wurde im Aprl 2017 an der KVB-Haltestelle Venloer Straße/Gürtel aufgenommen.

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Bekommt Köln eine weitere Straßenbahn-Linie? Das ist jedenfalls die Forderung der Grünen in Köln. Sie lehnen die Pläne der Stadt Köln zum Ausbau der KVB-Linie 13 ab und haben am Freitag (5. März) eine Idee vorgestellt, die ihrer Ansicht nach geeigneter ist, die Klimaziele der Stadt zu erreichen.

  • Grüne fordern neue Straßenbahn-Linie für Köln
  • Stadt Köln plant aber Ausbau einer anderen Linie
  • Grüne hoffen auf klimagerechtere Lösung bei Planung in Köln

Die Stadt will mittels einer Machbarkeitsstudie mehrere U-Bahn-Varianten im Kölner Süd-Westen untersuchen lassen. Dabei geht es um die Gürtelbahnverlängerung, also die Linie 13. Die Varianten, die dabei geprüft werden sollen, sind: U-Bahn in Köln-Sülz auf dem Sülzgürtel und Klettenberggürtel, U-Bahn unter Köln-Zollstock vom Zollstockgürtel nach Norden zur Parkstadt-Süd und U-Bahn unter dem Rhein von Parkstadt-Süd ins Rechtsrheinische.

Ob und wie es zu einem Ausbau kommt, wird sich nach der Überprüfung herausstellen. Noch ist alles Zukunftsmusik.

In einer Mitteilung der Grünen aus Köln heißt es aber schon jetzt dazu: „In einem ersten Schritt fordern wir, soweit die Vergabe noch nicht erfolgt ist, die Machbarkeitsstudie in ihrem vorgesehenen Umfang zu stoppen.“

Köln: Grüne fordern weitere Straßenbahnlinie der KVB in Köln

Ihre Forderung begründen die Grünen so: „Eine solch umfangreiche Machbarkeitsstudie bindet wertvolles Kapital und personelle Ressourcen, die dringend für eine Verkehrswende mit mehr Straßenbahn und Bussen gebraucht wird. Machbarkeitsstudien sind notwendig und sinnvoll. Sie sollen sich jedoch auf alle ernsthaft in Betracht kommenden Alternativen des Trassenverlaufs beschränken.“

Eine U-Bahnplanung unter Zollstock mit Verlauf nach Norden, könne aber laut den Grünen „keine ernsthafte Alternative“ sein.

Köln: Grüne fordern klimafreundlicheren Ausbau bei Straßenbahnen

Weiter erklären die Grünen, dass ein Ausbau der Linie 13 der Kölner Verkehrs-Betriebe mit unterirdischer Führung, die Klimaziele der Stadt konterkarieren würden: „Die Kosten für einen Kilometer U-Bahnbau betragen etwa zehn- bis 20-fache einer oberirdischen Führung. Eine oberirdische Führung ist deutlich schneller zu realisieren.“ Die Tunnel-Variante würde nach Ansicht der Grünen acht bis zehn Jahre dauern.

Zudem würde es im Hinblick auf die CO2 –Freisetzung eines U-Bahnbaus im Schnitt 120 Jahre dauern, bis der sich amortisiere. „Klimaneutralität sieht anders aus“, heißt es dazu.

Köln: Grüne fordern Straßenbahn-Linie 14 der KVB für Köln

Doch die Grünen haben auch einen Vorschlag: Die KVB-Linie 14 soll her. Ihre Idee dazu: „Statt einer überflüssigen und teuren Tunnel-Nordschleife unter Zollstock hindurch, fordern wir eine dritte Ringbahn, die Linie 14.“

Nach den Vorstellungen der Grünen könnte sie von der Universität oder schon von Ehrenfeld aus über die Innere Kanalstraße bis zur Parkstadt Süd und auch den Bonner Wall anbinden. Die Ausführung sollte im Niederflursystem erfolgen. Denn dabei „bestünde der Vorteil einer Anbindungsmöglichkeit an das rechtsrheinische Netz der Linie 7“.

Das Fazit der Kölner Grünen: „Statt viel Geld für einen Tunnel auszugeben, sollte Köln seine beschränkten Finanzmittel und Planungsressourcen besser in einen zukunftsweisenden schnellen Ausbau seines innerkommunalen schienengebunden ÖPNV investieren. Eine schnelle und echte Verkehrswende in Köln – oberirdische Verlängerung der Linie 13 und Implementierung einer neuen Linie 14.“

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Ältere Kölner könnten sich erinnern: Die KVB-Linie 14, hier auf der Deutz-Mülheimer-Straße, verkehrte früher zwischen Schlebusch und Sülz. Das Foto wurde 1961 aufgenommen.

Übrigens: Die KVB-Linie 14 in Köln hat es schon mal gegeben. Sie verkehrte in den 1960er Jahren zwischen Schlebusch und Sülz. Später wurde sie ab 1984 eingesetzt, fuhr allerdings nur an Messetagen. Die Route damals: KölnMesse – Deutz/Messe – Neumarkt und Dom/Hbf. Im Jahr 2003 wurde die Linie 14 abgeschafft. Ob sie ein Comeback erlebt?