Rossmann in FrechenSchock für Frau (82): „Taubstummer” fängt plötzlich an zu reden

Eingang einer Rossmann-Filiale.

An der Rossmann-Filiale in Frechen, hier ein Symbolfoto aus dem Jahr 2014, wurde ein Betrüger enttarnt, aber nicht von der Polizei geschnappt.

Frechen. Manchmal geht alles so schnell, dass man – ganz redensartlich – den Wald vor lauter Bäumen nicht sieht. So wie eine 82-jährige Frau am Dienstag (6. Juli) in Frechen. In dem Fall, von dem die Polizei im Rhein-Erft-Kreis berichtet, war der Seniorin erst zu spät aufgefallen, dass vor der Rossmann-Filiale an der Dürener Straße ein angeblich taubstummer Mann sogar mit ihr gesprochen hatte. Wie auch einige andere Personen vor Ort war sie direkt in die Falle des Betrügers gelaufen!

Was war genau passiert? Etwa gegen 15 Uhr befand sich die 82-Jährige in der Rossmann-Filiale und kaufte dort ein. Ein Mann, der sich als taubstumm ausgab, forderte sie auf, Geld zu spenden und sich in eine Liste einzutragen, um Menschen mit ähnlichem Schicksal wie er zu helfen.

Rossmann in Frechen: Betrüger klaut Geld von Frauen

Gesagt, getan: Die Seniorin zückte ihr Portemonnaie, gab dem Mann fünf Euro und trug sich in die Liste ein. Doch wenige Augenblicke später realisierte die Frau: Der Mann hatte soeben mit ihr gesprochen! Weil sie sah, wie der Unbekannte die Filiale verließ und eine weitere Frau ansprach, ging sie ihm nach und konfrontierte ihn.

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Die Folge: Der Mann gab Fersengeld und flüchtete. Die Frauen riefen die Polizei. Vor Ort trafen die Beamten noch auf weitere Frauen, die ebenfalls Opfer des Betrügers und seines Gehilfen auf dem Parkplatz des Marktes geworden waren. Eine von Ihnen wollte zehn Euro spenden, der Unbekannte nahm sich von ihr jedoch einen 50-Euro-Schein und verschwand.

Betrüger in Frechen tarnte sich als taubstummer Spendensammler

Kein Zweifel: Hier waren Betrüger am Werk! Beide sollen sich der sogenannten „Klemmbrett-Masche” bedient haben. Nun werden die Täter nun von der Polizei gesucht. Der Mann, der im Laden war, kann recht detailliert beschrieben werden.

„Der Täter ist 27 bis 35 Jahre alt und von muskulöser Statur. Er hatte kurze schwarze Haare und einen schwarzen Vollbart, der mit einer medizinischen Maske bedeckt war. Der Mann trug ein auffälliges Tattoo auf dem rechten Arm. Bekleidet war er mit einem schwarzen T-Shirt mit Flammenaufdruck, einer eng anliegenden schwarzen Hose und schwarzen Schuhen”, teilte die Polizei mit.

Polizei sucht Zeugen und warnt vor der „Klemmbrett-Masche”

Zeugen, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder zu dem aktuellen Fall Hinweise geben können, werden gebeten, sich unter der 02233-52 0 bei der Polizei im Rhein-Erft-Kreis zu melden.

In dem Zusammenhang warnt die Polizei ausdrücklich vor der „Klemmbrett-Masche”: Dabei gaukeln die Betrüger eine Behinderung vor, die tatsächlich nicht vorliegt und halten ein Klemmbrett über Taschen und Jacken, um davon abzulenken, wenn Sie in der Kleidung der potentiellen Opfer nach Wertgegenständen greifen.

Noch schlimmer wird es, wenn spendenwillige Männer oder Frauen sogar ihre Geldbörse zücken. Dann hätten die Betrüger leichtes Spiel, diese Situation solle unbedingt vermieden werden. (tw)