Musik-Legende Rod Stewart präsentierte in der Lanxess-Arena noch einmal seine Hits. Möglicherweise war es sein letzter Köln-Besuch. Doch so richtig scheint der Partylöwe nicht an die Rente zu denken.
Musik-Legende in KölnGeht der Partylöwe nun in Rockstar-Rente?

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Auch mit fast 81 Jahren noch voller Energie. Rod Stewart gab am Dienstagabend (2. Dezember 2025) ein Konzert in der Kölner Lanxess-Arena.
Da steht er auf der strahlend weißen Bühne, die Kapitänsmütze auf dem Kopf, als würde er gleich auf irgendeine Karnevalsparty in der Stadt gehen. „I am sailing, I am sailing. Home again, 'cross the sea“, schmachtet er in die rappelvolle Lanxess-Arena.
Aber wohin geht die Reise noch für den Weltstar? Nimmt er Kurs Richtung Ruhestand? In einem Monat wird Rod Stewart bereits 81 Jahre alt. Mit mehr als 250 Millionen verkauften Tonträgern gehört er zu den erfolgreichsten britischen Sängern.
Rod Stewart: 15.000 Fans in ausverkaufter Lanxess-Arena
Seinem Körper und vor allem seiner markanten Stimme ist das fortgeschrittene Alter durchaus anzumerken. Nicht mehr jeder Ton sitzt perfekt, zwischendurch braucht die Legende Verschnaufpausen und lässt seine Band allein machen.
Als der Mann mit der strubbeligen Frisur und der Reibeisenstimme im Juni 2024 unter dem Motto „One Last Time“ in Köln vorbeischaute, wirkte das schon wie ein letzter Abschiedsgruß nach fast sechs Jahrzehnten auf der Bühne. Damals hieß die Tour „One Last Time“. Daraus wurde „One More Time“ – einer geht noch.
Vielleicht ist die Kölner Halle am Dienstagabend (2. Dezember 2025) deshalb mit 15.000 Fans komplett ausverkauft. Man weiß ja nicht, ob es noch einmal die Gelegenheit gibt, diese Figur der Musikgeschichte noch einmal live zu erleben. Da schrecken auch Ticketpreise zwischen 68 und 413 Euro nicht ab.
Der Partylöwe scheint noch nicht an die Rockstar-Rente zu denken. Zu sehr liebt er es, mit seinem unnachahmlichen Hüftschwung die Massen zu begeistern, über die Bühne zu tanzen und mit den attraktiven Musikerinnen zu schäkern.

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Rod Stewart hatte eine sehenswerte Bühne aufgebaut, über die immer wieder Erinnerungen aus seiner langen Karriere flimmerten.
In seiner langen Karriere hat Rod Stewart einen derart prall gefüllten Songkatalog erstellt, dass er sich sogar den Luxus erlauben kann, auf den einzelnen Tourstationen die Setlist zu variieren. In Köln geht es mit einem bunten Reigen von Covertiteln los. Von „Twistin‘ the Night away“ über „It takes two“ bis zu „The First Cut is the Deepest“ klingt es zunächst ein wenig wie eine Revue auf einem Kreuzfahrtschiff.
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Zwischendurch wird auch ein wenig gesteppt wie bei „Riverdance“. Das Publikum lauscht andächtig und himmelt den Mann mit den goldenen Schuhen, weit geöffnetem Hemd und Leoparden-Jacke an. Mit „Tonight’s the Night“ wird das Signal gesetzt. Jetzt ist es Zeit für die großen Klassiker wie „Baby Jane“ oder „Young Turks“.

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Rod Stewart mit seinen Backgroundsängerinnen Holly Brewer, Joanne Bacon und Becca Kotte, die auch zwei Titel allein sangen.
1978 gab Sir Stewart sein erstes Köln-Konzert in der Sporthalle. Noch immer ist seine Energie sichtbar. Die 13 Musikerinnen und Musiker übernehmen zwischendurch das Geschehen, präsentieren die Cover „I’m so exited“ und „Proud Mary“ ohne die Rampensau. Der nutzt die Auszeit zum erneuten Outfit-Wechsel, um im silbernen Anzug zum weit geöffneten Hemd zurückzukehren.
„Den habe ich heute in Köln gekauft“, sagt er stolz und schaut etwas enttäuscht, als der Applaus nur verhalten ausfällt. „Morgen gibt’s noch einen Haarschnitt“, fügt er an. In der Tat ist der auch überfällig.

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Lanxess-Arena-Geschäftsführer Stefan Löcher (r.) überreichte Rod Stewart einen Sold-out-Award für das ausverkaufte Köln-Konzert.
Neben der Musik ist Fußball die große Leidenschaft des achtfachen Vaters. Und das zeigt er mehrmals. Auf der Trommel prangt ein großes Logo von Celtic Glasgow. Zu „You’re in my Heart“ flimmern die Tore seines Lieblingsvereins aus dem Europa-League-Spiel gegen Rotterdam über die Leinwand. Vor „Da Ya Think I’m Sexy“ schießt die Band Fußbälle ins Publikum.
Zum Finale nach rund zwei Stunden mit „Love Train“ regnet es zahlreiche bunte Luftballons von der Arenadecke. Ein Hauch von Lachende Kölnarena beendet die Zeitreise, ehe sich rasch der rote Vorhang senkt. War’s das jetzt? Es wäre ein würdiger Abschied gewesen.

