Zwei Gastro-Läden in Köln-Sülz schließen. Die Betreiber Jan Welbers und Ralf Hötgen erklären, warum sie ihre Lokale aufgeben müssen.
Doppel-Aus in KölnZwei Lokale schließen – Gründe sind ähnlich

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Jan Welbers, Betreiber der Gastro „Zur Sülzburg“, steht in seinem Biergarten (Archivfoto)
Gleich zwei traditionsreiche Lokale in Köln-Sülz haben ihre Türen geschlossen.
Die Restaurants „Zur Sülzburg“ und „Knollendorf“, bekannt für ihre klassische bürgerliche Küche, mussten aufgeben.
„Zur Sülzburg“ und „Knollendorf“ machen dicht
Der Mangel an Fachpersonal und herausfordernde Rahmenbedingungen haben zu diesen Schließungen geführt. Die Betreiber kämpfen zudem mit den Nachwirkungen der Pandemie und der Energiekrise.
Jan Welbers, Inhaber von „Zur Sülzburg“, hat nach 27 Jahren in der Gastronomie eine Pause gebraucht.
Er berichtete, dass er, obwohl er oft auf eine feste Speisekarte verzichtete und stattdessen saisonale Gerichte aus frischen, regionalen Zutaten anbot, den Betrieb nicht mehr stemmen konnte.
„Ich habe nie eine feste Speisekarte gehabt, sondern es gab immer eine wechselnde Wochenkarte“, erzählte er im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Aber für seine individuellen Kreationen einen adäquaten Support in der Küche zu finden, war nahezu unmöglich. Die steigenden Kosten für Personal, Miete und Lebensmittel machten die Situation nicht leichter.
Ralf Hötgen, der vor fünf Jahren das „Knollendorf“ übernommen hatte, kämpfte ebenso mit Personalproblemen. Während der Pandemie verlor er Mitarbeitende, die sich in der Gastronomie neu orientierten.

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Ralf Hötgen gibt das „Knollendorf“ in Köln-Sülz auf.
„Viele, die den Beruf wirklich erlernt haben, haben sich umorientiert“, erklärte Hötgen.
Trotz der Treue der Stammgäste war das Lokal nicht mehr zu halten. Auch die finanzielle Belastung wuchs, als der Vermieter bei der Pachtvertragsverlängerung eine Erhöhung von 500 Euro verlangte. Hötgen betont, dass die Gäste aufgrund gestiegener Lebenshaltungskosten weniger oft kommen können.
Es besteht die Hoffnung, dass das Knollendorf in neuer Form wiederaufersteht. Hötgen sprach von einer Interessentin, die erwägt, das Lokal zu übernehmen. Es könnte dann, in alter Tradition, den Namen „Gustav Eck“ tragen. (red)