Aus für Kölner Kult-Bier – wurde bei Sünner gebraut

Bei Sünner gebrautAus für Kölner Kult-Bier – Tod von Günther Zabel hat gravierende Folgen

Günther Zabel, Wirt der Ubierschänke und Miterfinder des Böll Bieres — Copyright: privat
Kultwirt Günther Zabel starb bereits im August 2023. Hier ein undatiertes Foto.

In drei Kölner Kneipen gab es zuletzt noch das Böll Bier. Damit ist jetzt Schluss. Aber wie geht es mit dem Ausschank weiter? Auch da gibt es eine kleine Kölsch-Überraschung.

05.01.2024, 07:11

von Matthias Trzeciak (mt)

Als im August 2023 der Kölner Kneipenwirt Günther Zabel (†71) plötzlich verstarb, wusste noch keiner, was das für weitreichende Konsequenzen haben wird.

Zabel, der mit Freunden das „Alcazar“ im Belgischen Viertel und die „Ubierschänke“ in der Kölner Südstadt betrieb, war 2011 zudem Mitgründer der Böll-Bier-Brauerei. Doch dieses Kölner Kult-Bier wird es in Zukunft nicht mehr geben.

Kölner Marke: Böll-Bier-Produktion wird eingestellt

„Böll Bier wurde im Lohnbrauverfahren nach eigener Rezeptur bei der Sünner Brauerei in Kalk gebraut. Leider ist es Günther nicht gelungen, eine eigene Brauerei aufzubauen. Im August 2023 verstarb Günther Zabel“, erklärt das Team der „Ubierschänke“.

Weiter heißt es: „Für die Böll Bier GmbH & Co KG. wurde die Liquidation beschlossen. Nach 13 Jahren Böll Bier endet nun diese Ära.“

Reissdorf, Früh und Co.

Bier in Köln – Elf beliebte Kölsch-Sorten

Flaschen verschiedener Kölsch-Sorten am Fischmarkt — Copyright: Uwe Weiser
An der Frage, welches Kölsch wohl das beliebteste Kölsch ist, scheiden sich die Geister, denn Geschmäcker sind verschieden. In unserer EXPRESS.de-Fotogalerie stellen wir elf Kölsch-Sorten und deren Geschichte vor.

Reissdorf Flasche auf einem Tisch — Copyright: Uwe Weiser
Die **Reissdorf** Brauererei wurde 1894 im Severinsviertel gegründet. Gebraut wird das Bier heute in Köln-Rodenkirchen.

Gaffel-Flasche auf einem Tisch am Fischmarkt — Copyright: Uwe Weiser
Die Brauerei **Gaffel** wurde 1908 gegründet. Gaffel wird unter anderem auch im Rhein-Energie-Stadion bei Spielen des 1. FC Köln ausgeschenkt.

Die Hand von der Köbine Anna (21) im Sünner Brauhaus Im Walfisch — Copyright: Martina Goyert
Die **Sünner** Brauerei wurde im Jahr 1830 gegründet. Das Sünner Kölsch wird in Köln-Kalk gebraut. Hier ein Foto vom 23. Juni 2023 im Sünner Brauhaus „Im Walfisch“.

Außenansicht zum Brauhaus Sion — Copyright: Uwe Weiser
Das Brauhaus **Sion** schreibt schon seit 1318 in der Straße „Unter Taschenmacher 5“ Geschichte. Es zählt als eines der wenigen verbliebenen „echten“ Brauhäuser in Köln. Das Sion Kölsch ist Teil der Radeberger Gruppe. Unser Archivfoto wurde im Jahr 2012 aufgenommen.

Eine Flasche Früh Kölsch auf einem Tisch am Fischmarkt — Copyright: Uwe Weiser
Die im Jahr 1904 gegründete Hausbrauerei „Cölner Hofbräu Früh“ wird heute bereits in der fünften Generation geführt. 1987 wurde die Brauerei von **Früh** in Feldkassel errichtet. Das Früh hat aber auch eines des bekanntesten Brauhäuser Kölns in Domnähe unmittelbar am Heinzelmännchenbrunnen. Das Foto wurde im August 2022 aufgenommen.

Das Gilden im Zims am Heumarkt — Copyright: Eduard Bopp
**Gilden** Kölsch gehört wie auch Sion, Peters, Dom, Küppers und Sester zur Radeberger Gruppe. Das Gildenhaus in der Altstadt wurde 1869 Heimstatt und Namensgeber von Gilden Kölsch. Unser Foto vom „Gilden im Zims“ wurde im September 2021 aufgenommen.

Eine Flasche Dom Kölsch auf einem Tisch am Fischmarkt — Copyright: Uwe Weiser
Die Marke **Dom** Kölsch wird heute vom Haus Kölscher Brautradition vertreten, einem Unternehmen der Radeberger Gruppe, das alle seine Kölsch-Marken mittlerweile in der Brauerei von Früh in Köln-Feldkassel produzieren lässt.

Eingang zum Päffgen in der Friesenstraße — Copyright: Christian Festag
Das **Päffgen** Kölsch gibt es in Köln nicht überall, es gehört aber dennoch zu den beliebtesten Kölsch-Sorten. Päffgen gibt es zudem nicht in der Flasche, denn die Kölner Brauerei hat mit etwa 6000 Hektolitern jährlich eine begrenzte Kapazität. Hier ein Foto des Päffgen Brauhauses auf der Friesenstraße im Mai 2023.

Eine Flasche Mühlen Kölsch auf einem Tisch am Fischmarkt — Copyright: Uwe Weiser
Als Stammsitz des **Mühlen** Kölsch gilt die Brauerei zur Malzmühle am Heumarkt. Diese gründete Bierbrauer Hubert Koch vor rund 160 Jahren am „Heumarkt 6“ unter dem Namen „Bier- und Malz-Extract-Dampfbrauerei Hubert Koch“. Hier ein Foto einer Flasche Mühlen Kölsch im August 2022.

Das „Brauhaus Zur Schreckenskammer“ — Copyright: Uwe Weiser
Das **Schreckenskammer** Kölsch wird durch die Früh Brauerei gebraut und sein Brauhaus gilt als eines der ältesten Brauhäuser in Köln. Bis vor dem Zweiten Weltkrieg war das Brauhaus direkt am Hauptbahnhof, wo heute das Kommerz-Hotel ist. Hier ein Foto des „Brauhaus Zur Schreckenskammer“ in der Ursulagartenstraße vom 8. August 2023.

Zwei Kölschgläser am Fischmarkt — Copyright: Uwe Weiser
**Zunft** Kölsch wird in der Erzquell Brauerei in Bielstein gebraut und gehört somit – neben dem Bischoff Kölsch aus Brühl – zu den beiden einzigen Kölsch-Sorten, die nicht in Köln gebraut werden müssen. Das Zunft Kölsch wird dort seit über 50 Jahren hergestellt. Hier ein Symbolfoto zweier Kölschgläser im August 2022.

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Böll-Bier-Fans müssen also in Zukunft auf ihr frisch gezapftes Böll verzichten. Im Ausschank war das Böll Bier in den Gaststätten „Zur Linde“, im „Alcazar“ und in der „Ubierschänke“.

Und nun? Wird eine der Kölner Groß-Brauereien wie Gaffel oder Reissdorf den Ausschank übernehmen?

Hier den Instagram-Beitrag zum Kölner Böll-Bier-Aus anschauen:

Auch dazu äußert sich die „Ubierschänke“: „Die beiden Gaststätten ‚Ubierschänke‘ und ‚Alcazar‘ leben weiter. Die Betreiber haben entschieden, dass in ihren Gaststätten nun ein neues Kölsch, ein Kölsch mit Tradition und mit Zukunft ausgeschänkt wird.“

Dabei handelt es sich um das Schreckenskammer-Kölsch. Der Ausschank startet am 5. Januar 2024. Übrigens: Das Schreckenskammer-Kölsch wird durch die Früh-Brauerei gebraut.

Kölner Marke: Böll-Bier-Produktion wird eingestellt

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