Razzia in KölnPolizei stürmt Veedel und hebt besondere Drogen-Verstecke aus

Vier vermummte Einsatzkräfte stehen vor einer Haustür, an die sich ein junger Mann lehnt.

Polizei, Stadt und Zoll haben am Mittwochabend (27. Juli 2022) in Köln-Kalk eine Razzia durchgeführt. Das Foto zeigt vermummte Kräfte im Einsatz. 

Razzia im Kölner Brennpunkt-Stadtteil Kalk: So griffen die Einsatzkräfte durch. 

200 Einsatzkräfte fielen schlagartig in Kalk ein, einige vermummt und mit Maschinenpistolen bewaffnet, auch Diensthunde waren dabei: Nach der Razzia in dem Kölner Brennpunkt-Veedel hat die Polizei am Donnerstag (28. Juli) Bilanz gezogen. 

Besonders krass: Ein mutmaßlicher Drogendealer (29) wurde festgenommen, der aus zwei Cafés heraus Betäubungsmittel verkauft haben soll. Auch sehr originelle Drogenverstecke wurden ausgehoben. 

Razzia in Köln-Kalk: Großeinsatz mit Stadt Köln und dem Zoll

Der Großeinsatz zusammen mit Kräften der Stadt Köln und des Zolls lief am Mittwoch gegen 17.30 Uhr an. Haupteinsatzorte waren die Bereiche Kalk-Mülheimer Straße sowie Kalker Hauptstraße. 

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Die Einsatzkräfte kontrollierten insgesamt 131 Personen und neun Fahrzeuge, außerdem vollstreckten sie sieben richterliche Durchsuchungsbeschlüsse in fünf Wohnungen sowie zwei Cafés.

Köln-Kalk: Drogen aus zwei Cafés heraus verkauft

Einen 29 Jahre alten mutmaßlichen Drogendealer erwischten die Beamtinnen und Beamte auf frischer Tat. In seinem ebenfalls mit richterlichem Beschluss durchsuchten Pkw Audi fanden sie mehr als 16.000 Euro in bar.

Die beiden Cafés, aus denen heraus er Betäubungsmittel verkauft haben soll, wurden von der Stadt Köln geschlossen und versiegelt. Dort hatten die Einsatzkräfte in Türzargen und Lüftungsschlitzen versteckte Drogen sichergestellt.

„Gegen den hinreichend Polizeibekannten soll ein Untersuchungshaftbefehl wegen bandenmäßigen Betäubungsmittelhandels erwirkt werden“, erklärt Christoph Gilles, Sprecher der Polizei Köln.

Auch Kampfhund bei Razzia in Köln-Kalk sichergestellt

In den durchsuchten Wohnungen stellten die Polizistinnen und Polizisten unter anderem eine Pistole mit 263 Schuss Munition, etwa 100 Gramm Kokain, rund 180 Gramm Marihuana und Einbruchswerkzeug sicher. Insgesamt beläuft sich die Summe des sichergestellten, mutmaßlichen Deal-Geldes laut Polizei auf 24.000 Euro.

In einer Wohnung stellten Kräfte des Ordnungsdienstes einen Kampfhund sicher. Die Kämmerei vollstreckte offene städtische Forderungen in Höhe von insgesamt 12.000 Euro, pfändete fünf Fahrzeuge und stellte zwei davon sicher.

Hintergrund der Razzia ist die konstant hohe Kriminalitätsbelastung des rechtsrheinischen Brennpunkts, vor allem mit Betäubungsmittel- und Eigentumsdelikten.

Allein im ersten Halbjahr 2022 hat die Polizei im Bereich der Kalk-Mülheimer Straße, Kalker Hauptstraße, Platzfläche Kalk Post und Taunusstraße nahezu 500 Straftaten, insbesondere Betäubungsmittel-, Eigentums- und Körperverletzungsdelikte verzeichnet. (iri)