Prozess vorm LandgerichtDrogenboss Gökhan E. (33) schoss Konkurrenten nieder

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Der Angeklagte Gökhan E. (33, Mitte) mit seinen Verteidigern Martin Bücher (l.) und Harry Steiger.

von Adnan Akyüz  (aa)

Köln – Drogen, Waffen und ein Bandenkrieg haben Emin Ö. (26) fast das Leben gekostet. In einem Revierstreit wurde er im Juli 2014 mit zwei Schüssen lebensgefährlich verletzt.

Der mutmaßliche Täter, Gökhan E. (33), steht jetzt wegen versuchten Totschlags vor dem Kölner Landgericht.

Rückblende: Die Hermann-Hesse-Straße in Leverkusen. Auf dem Boden liegt blutend Emin Ö., der den Polizisten immer wieder den Namen des Schützen nennt. Warum er allerdings auf ihn geschossen hat, dies könne sich das Opfer bis heute nicht erklären.

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Die Ermittler schon. In dem Prozess sprach die Leiterin (55) der damals eingesetzten Mordkommission von einem „Drogenkrieg“.

Festnahme von Gökhan E.

Gökhan wurde von SEK-Beamten verhaftet.

Über den mutmaßlichen Schützen sagte sie: „Gökhan ist als Drogendealer bestens bekannt. Er war führend in Leverkusen.“ Für ihn sollen zahlreiche „Läufer“, also Dealer, tätig gewesen sein.

Ein Polizist, der Emin Ö. vernommen hatte, berichtete von einem Verdacht, dass auch er in Drogengeschäfte verwickelt sein würde.

Laut den Ermittlern hätten sich rivalisierenden Bandenmitglieder gegenseitig bedroht.

Nach den Schüssen wurde der Angeklagte in seiner Wohnung von einer SEK-Truppe festgenommen. Die Polizisten fanden in seinem Mercedes zwei leere Waffenkoffer und schusssichere Westen.

Der Angeklagte, der seitdem in U-Haft sitzt, wurde wegen eines anderen Delikts wegen gefährlicher Körperverletzung zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt. Seine Einlassung wird am Donnerstag verlesen.