Brühl – Der Blick geht aus Brühl in Richtung Baden-Württemberg. Dort, im 4000-Seelen-Örtchen Rust genauer gesagt, fand am Freitag (21. Mai) die große Wiederöffnung des Europa-Parks statt. Der Kontrahent des Phantsialands um den Titel als Deutschlands bester Freizeitpark darf wieder in den Betrieb starten, auch andere empfangen längst wieder Besucher. Der Brühler Freizeitpark guckt dagegen weiter in die Röhre. Das sorgt nun für harte Kritik.

• Phantasialand: Weiter keine Perspektive zur Öffnung
• Zahlreiche andere Parks geöffnet oder mit klarer Strategie
• Brühler Freizeitpark kritisiert NRW-Regierung

„Diese immense Ungleichbehandlung von Freizeitparks in NRW empfinden wir in jeglicher Hinsicht als sachlich unbegründet und geradezu diskriminierend”, sagt eine Sprecherin des Phantasialands auf EXPRESS-Anfrage. Der Saisonstart am 27. März war geplatzt, bis heute hat sich nichts getan.

Phantasialand: Öffnung weiter nicht in Sicht, Kritik an NRW-Regierung

Denn nicht nur im Europa-Park ist wieder Party angesagt, auch andere Bundesländer haben ihren Freizeitparks Öffnungen ermöglicht oder zumindest Pläne aufgezeigt: Der Heide Park Soltau (Niedersachsen) ist seit dem 1. Mai wieder geöffnet, der Hansa-Park (Schleswig-Holstein) arbeitet auf den 18. Juni hin.

Auch in Belgien und den Niederlanden, aufgrund der Lage ebenfalls Konkurrenz, sind die großen Parks seit Mai wieder offen. Das Disneyland Paris soll am 17. Juni wieder Besucher empfangen dürfen.

Wann endet die Corona-Pause? NRW-Freizeitparks warten

Doch in NRW sind die Freizeitparks nicht nur geschlossen, sondern auch in der Corona-Schutzverordnung nicht weiter bedacht. Eine klare Perspektive? Fehlanzeige. „Das ist für uns eine grundlose Benachteiligung, die wie nicht akzeptieren können”, heißt es vom Phantasialand.

Auch die Aktivitäten im eigenen Haus werden kritisch beäugt. Tierparks wie der Kölner Zoo haben geöffnet, Kinos und Theater haben zumindest eine Perspektive aufgezeigt bekommen. Doch die Freizeitparks fühlen sich ungerecht behandelt.

Phantasialand schließt sich Hilferuf des VDFU an

Darum hat sich das Phantasialand nun an einem „Hilferuf” des VDFU (Verband Deutscher Freizeitparks und Freizeitunternehmen e.V.) beteiligt. Mit dem erarbeiteten Papier, das EXPRESS vorliegt, will der Verband die vermeintliche Ungerechtigkeit darlegen. Auch der MoviePark Germany (Bottrop) hat sich beteiligt.

„Der VDFU begrüßt es, dass die zoologischen Gärten, Minigolf-Anlagen, Kletterparks und Hochseilgärten in NRW wieder Besucher begrüßen dürfen. Doch dabei ist eine Wiedereröffnung von Freizeitparks kein Privileg, sondern die einzig logische Konsequenz”, sagt VDFU-Präsident Jürgen Gevers.

Man wünsche sich mehr Kommunikation mit der NRW-Landesregierung, doch in Düsseldorf „scheint es an der erforderlichen Entschlossenheit zu fehlen”, heißt es von Seiten des VDFU.