Corona-App fast täglich rotOffene Fragen in Köln: Wo bekomme ich noch einen kostenlosen PCR-Test?

Köln.
Ein Container steht als Corona Schnelltest Center auf dem Friesenplatz.

Wann bekommen Kölnerinnen und Kölner noch einen kostenlosen PCR-Test? Auf dem Foto ist das Corona Schnelltest-Center am Friesenplatz am 13. Januar 2022 zu sehen. 

Verwirrung um kostenlose PCR-Tests in Köln. Wann bekommen Bürger mit roter Corona-Warn-App noch eine kostenlose Testung und wie sollen sie sich verhalten? EXPRESS.de hat sich bei den zuständigen Stellen umgehört.

von Madeline Jäger (mj)

Es gehört mitten in der Omikron-Welle für viele Nutzer und Nutzerinnen der Corona-Warn-App zum Alltag. Plötzlich ploppt eine Warnung auf und die Corona-App färbt sich rot.

Bislang hatten die Betroffenen bei den zahlreichen Corona-Teststationen in dem Fall Anspruch auf einen kostenlosen PCR-Test. Bei den städtischen Teststellen ist das seit Freitag (21. Januar 2022) nicht mehr möglich. Und bei den privaten Anbietern? Viele Kölnerinnen und Kölner sind verwirrt. EXPRESS.de hat sich umgehört, wann kostenlose PCR-Tests noch möglich sind.

Kölner Corona-Testcenter: Verwirrung um kostenlose PCR-Tests

„Wir bieten die kostenlosen PCR-Tests für Personen mit roter Corona-Warn-App an. Doch wir wissen gerade nicht, wie lange noch“, schildert Paula Leistner von der Corona-Ambulanz Köln am Mauritiuswall gegenüber EXPRESS.de. Jeden Tag könne eine neue Ansage von Stadt und Land kommen. Das Teststellen-Team wartet jetzt noch auf neue Anweisungen.

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Sie scheinen zu den wenigen privaten Anbietern in Köln zu gehören, die weiterhin kostenlose PCR-Tests anbieten. Die meisten anderen Teststellen haben sich schon dem Bund-Länder-Beschluss vom Montag (24. Januar 2022) angepasst. Nach den Gesprächen der Politiker steht fest, dass sich in Sachen PCR-Tests einiges ändern wird, um die Überlastung der Labore zu vermeiden.

Kölner Gesundheitsamt: Bei roter Corona-Warn-App besser ein Antigen-Schnelltest

Doch gerade müssten die privaten Anbieter noch nicht mitziehen, wie die Stadt Köln auf EXPRESS-Anfrage mitteilt.

„Theoretisch können sich Kölnerinnen und Kölner an jeder privaten Teststelle, Arztpraxis, Apotheke, die die kostenlose PCR-Testung bei roter Corona-Warn-App anbietet, testen lassen. Ob sie die Tests für die Betroffenen kostenlos durchführen, entscheiden die Betreiber selbst“, erklärt Stadtsprecher Benedikt Mensing.

Aber: „Das Gesundheitsamt empfiehlt ausdrücklich, momentan das Angebot der kostenlosen Antigen-Schnelltests in den Testzentren zu nutzen, da es auf Grund des gegenwärtigen Infektionsgeschehens zu einer Knappheit bei den PCR-Tests kommen kann. Inwieweit neue Landes- beziehungsweise Bundesregelungen die Testorganisation neu strukturieren, bleibt aktuell abzuwarten“, so der Stadtsprecher weiter.

Kölner Labor Wisplinghoff: „Anteil an Omikron liegt aktuell bei 95 Prozent“

Doch die Omikron-Welle rollt. Laut dem Kölner Labor Wisplinghoff liegt der Anteil an Omikron bei den positiven Testergebnissen momentan bei 95 Prozent. Im Labor sei die Lage gerade so angespannt, dass detaillierte Presseanfragen dazu momentan nicht beantwortet werden können.

Um Labore wie dieses zu entlasten, soll in ganz Deutschland der „Goldstandard“, um eine mögliche Corona-Infektion sicher abzuklären, bald nur noch für bestimmte Gruppen möglich sein. Wer bekommt dann noch kostenlose PCR-Tests?

Bund und Länder haben am Montag (24. Januar 2022) vereinbart, deren Einsatz auf Menschen aus Corona-Risikogruppen und Beschäftigte zu konzentrieren, die sie betreuen und behandeln – in Kliniken, Pflegeheimen und Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen. Zum Freitesten aus der Kontaktpersonen-Quarantäne oder Infizierten-Isolation sollen zertifizierte Antigen-Schnelltests reichen, die jedoch als weniger zuverlässig gelten.

NRW-Gesundheitsministerium: Neue Regeln zu PCR-Tests noch nicht eingeführt

Doch ab wann werden die neuen Regeln zu den PCR-Tests in NRW umgesetzt? Darauf antwortet das NRW-Gesundheitsministerium (MAGS) am Dienstag (25. Januar 2022), dass die konkreten Ergebnisse der Beratungen und Ausarbeitungen bei der Ministerpräsidentenkonferenz noch abgewartet werden müssen.

„Noch sind nach § 2 der Testverordnung des Bundes Personen, die durch die Corona-Warn-App des Robert Koch-Institutes eine Warnung mit der Statusanzeige erhöhtes Risiko erhalten haben, als Kontaktpersonen anzusehen und haben Anspruch auf eine PCR-Testung“, erklärt MAGS-Pressesprecher Axel Birkenkämper auf Anfrage.

MAGS: Unklar, wann neue PCR-Testregeln in NRW umgesetzt werden

In der Regel würde es weiterhin ausreichen, dass sich Betroffene mit der Status-Anzeige der App zu einem Testzentrum begeben. Wenn ein PCR-Test gewünscht wird, muss es sich um eine Teststelle handeln, die vom Gesundheitsamt mit PCR-Testungen beauftragt ist.

„Dies sollte immer im Vorfeld geklärt werden, damit sichergestellt ist, dass die Teststelle mit der Krankenversicherung abrechnen kann und der getesteten Person keine Kosten entstehen. Eine nachträgliche Erstattung der Kosten ist nämlich in der Regel nicht möglich. Das MAGS empfiehlt aber, bei Warnung mit der Statusanzeige erhöhtes Risiko einen Schnelltest durchzuführen“, so der Pressesprecher weiter. Nach dem Beschluss von Montag könnten sich die jetzigen Bestimmungen aber womöglich ändern.