Muttertag in KölnWer zu Besuch ins Seniorenheim will, muss diese Regeln beachten

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Eine Bewohnerin eines Seniorenheims (Symbolfoto)

von Adnan Akyüz (aa)

Köln – Am Donnerstag (7. Mai) hatte es noch geheißen, die Sozial-Betriebe-Köln lassen am Muttertag keinen Besuch in den Einrichtungen zu. Nach einer Verordnung des Landesministeriums ist das aber nun doch möglich. Allerdings mit strengen Auflagen und Terminvergabe. Die Riehler Heimstätten stehen jetzt vor eine großen logistischen Herausforderung.

Karl-Josef Laumann, NRW-Minister für Arbeit, Gesundheit und Soziales hatte vor wenigen Tagen für den 10. Mai umfangreiche Besuche in Pflegeeinrichtungen in Aussicht gestellt (hier lesen Sie mehr).

Besuch am Mutter in Kölner Seniorenheim unter strengen Auflagen

Wer seine Angehörigen am Muttertag in einer Einrichtung der SBK besuchen möchte, muss vorher einen Termin vereinbaren. Das ist ein Teil der Vorbereitungen für den erwarteten Andrang von Besuchern am Sonntag.

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Dr. Anna Margarete Seelentag ist Leiterin des Bereichs Pflege bei den Sozial-Betrieben-Köln.

Dr. Anna Margarete Seelentag, Leiterin des Bereichs Pflege bei den SBK, erklärt: „Wir wollen natürlich zum Schutz unserer Bewohner Menschenansammlungen vermeiden. Besuche sind im Sinne aller erwünscht und wichtig. Allerdings müssen wir viele Vorbereitungen treffen, damit der Infektionsschutz gewährleistet werden kann. Dafür haben wir jetzt eineinhalb Werktage Zeit, was uns vor eine logistische Herausforderung stellt.“

Besuche in Kölner Seniorenheim zeitlich begrenzt

So sollen Besuche möglichst im Freien stattfinden. Besucher können ihre Angehörigen in den Zeiten zwischen 10 bis 12 Uhr und 14 bis 18 Uhr für je eine halbe Stunde sehen. Vor den Besuchen sollen den Angehörigen Verhaltensregeln, etwa zur Einhaltung von Abständen, erklärt werden. Angehörige müssten sich zudem in Listen eintragen.

„Wir werden alle Besucher einzeln abfragen müssen, ob sie positiv auf das Coronavirus getestet wurden“, so Dr. Seelentag. Zudem soll geprüft werden, ob sie grippeähnliche Symptome haben.

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Das Städtische Seniorenzentrum Köln-Riehl wird im Volksmund auch „Riehler Heimstätten" genannt.

Seit mehreren Wochen hatten sich viele, gerade die Kölner Senioren, auf Besuch am Muttertag gefreut. Der Vorstoß von NRW-Minister Karl-Josef Laumann, am Muttertag umfangreiche Besuche in Pflegeeinrichtungen in NRW zuzulassen, hatte bei vielen Hoffnung geweckt, endlich die Kinder oder sogar die Enkelkinder mal wiederzusehen.

SBK-Pflege-Leiterin Anna Margarete Seelentag: „Es muss alles gut organisiert sein“

Das müssen die SBK jetzt gewährleisten. Allein in den Riehler Heimstätten wohnen 670 Senioren. „Wir können ja die Angehörigen nicht einfach in die Wohnbereiche lassen. Es muss alles gut organisiert sein.“

Denn: Für die Bewohner ist die Kontaktsperre, die seit über einem Monat andauert, eine Katastrophe. Gerade für demenzkranke Bewohner sei der Kontakt zu vertrauten Personen wichtig. Der Kontakt zu anderen Menschen fehle den Senioren sehr, so Dr. Seelentag.

„Es wird nicht jeder einen termin bekommen“

Die Bereichsleiterin sagt: „Es gibt jetzt schon viele Anfragen für Termine, die unsere Kollegen bearbeiten. Es wird aber leider nicht jeder einen Termin bekommen.“

Das Städtische Seniorenzentrum Köln-Riehl, im Volksmund „Riehler Heimstätten" genannt, wurde 1927 gegründet und zählt zu einer der größten und fortschrittlichsten Einrichtungen seiner Art in Deutschland.

Im Januar 2018 hatten die SBK Köln bundesweit und auch im Ausland Aufsehen erregt, nachdem das beliebte Bingo-Spiel wegen des Verdachts auf illegales Glücksspiel in der Einrichtung verboten worden war (hier lesen Sie mehr).