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Schlimme AnschuldigungenSkandal um „Mr Gay Germany“: Kölner Vereine bekommen anonyme Briefe

Die Kandidaten von „Mr Gay Germany“ sind im Pool und winken in die Kamera.

Fröhliche Grüße aus Spanien: Die Kan­di­da­ten der Show „G-A-Y: Mr Gay Germany“, die auf Joyn zu sehen ist.

Seit Monaten werden anonyme Briefe verschickt, die Kandidaten der Joyn-Show „Mr Gay Germany“ mit wüsten Anschuldigungen verunglimpfen sollen.

von Philipp Meckert (pm)

Hunderte Männer hatten sich beworben. Das schillerndste Dutzend lebt bei der aktuellen Finalrunde den Traum, „Mr Gay Germany“ und damit offizieller Botschafter der deutschen LGBTQI+-Community zu werden.

Wegen des großen Interesses begleitet erstmals die Streaming-Plattform „Joyn“ den Wettbewerb. Doch vor dem Finale am 9. Februar herrscht hinter den Kulissen ein verstörender Zoff. Will da jemand nur einzelnen Teilnehmern schaden – oder dem gesamten schwulenfreundlichen Wettbewerb?

„Mr Gay Germany“: Anonyme Briefe mit schlimmen Anschuldigungen

Wie EXPRESS.de erfuhr, sollen Wellen an anonymen und gefälschten Briefen verschickt worden sein. Sie wollen die Kandidaten mit teils ekelhaften Anschuldigungen schädigen und die ganze Wahl als Fake-Show verunglimpfen. EXPRESS.de liegt ein entsprechender Brief vor, der beweisen soll, dass einem Kölner Kandidaten der Joyn-Show die Botschaft des CSD und der LGBTQI+-Bewegung angeblich völlig egal sei.

Es gehe ihm nur ums Feiern und den Titel. Kaum zu glauben: In dem Lügen-Brief werden auch angebliche eine Drogenabhängigkeit, Prostitution und geheime Absprachen mit dem Veranstalter aufgeführt. Um den Kandidaten, der in Misskredit gebracht werden soll, zu schützen, wird er hier nicht benannt.

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EXPRESS.de hakte bei Patrick Dähmlow nach, CEO von „Mr Gay Germany“. Dähmlow bestätigt: „Wir kennen diese Briefe schon seit Juli 2022, da kam eine erste Welle an alle möglichen Unternehmen, die man auf unserer Homepage als Partner finden kann.“

Skandal um „Mr Gay Germany“-Briefe: Auch an Kölner Vereine adressiert

Heißt: Schon seit Sommer versucht ein anonymer Briefeschreiber, den Wettbewerb zu torpedieren und die Partner und Sponsoren, wie etwa eine bekannte Fitness-Studio- und Hotel-Kette, aber auch der „Kölner Lesben- und Schwulentag (KLuST)“ oder die Aidshilfe zum Rückzug zu bewegen.

Dabei wurde die TV-Produktion erst im September, also weit nach den ersten Fake-Briefen, aufgezeichnet. Dort stellen sich die Kandidaten ähnlich der Heidi Klum-Show verschiedenen Herausforderungen und dem Urteil einer Jury. Die Männer wohnen im spanischen Badeort Sitges, knapp 40 Kilometer von Barcelona entfernt.

„Alle Briefe, die bisher kamen, stammen von frei erfundenen Personen“, betonte der „Mr Gay Germany“-Veranstalter. Dabei wurde angeblich immer wieder die Identität eines Kandidaten gefälscht – samt Unterschrift. „Neid und Zoff“ unter den Kandidaten selbst könne man ausschließen, so Dähmlow. Bei den Dreharbeiten hätte man einen guten Eindruck gehabt.

Klar ist: Jetzt ermittelt die Kripo. Auf EXPRESS.de-Anfrage bestätigt Polizeikommissarin Kathrin Goebels, dass eine Strafanzeige wegen Verleumdung vorliegt. „Dort geht es tatsächlich um Briefe, die in Umlauf gebracht wurden.“ Und: „Das Kriminalkommissariat 34 in Aachen hat die Ermittlung dazu aufgenommen.“

Von den Störfeuern will sich der „Mr Gay“-Veranstalter nicht aus der Ruhe bringen lassen. Am 9. Februar soll bei einer Public-Viewing-Party in der Bar „Exile“ an der Schaafenstraße, Hotspot für das schwul-lesbische Leben in Köln, die Finalfolge ausgestrahlt werden.