Mord in Kölner RohbauAdoptivvater tot: Diesen Bezug hat mutmaßlicher Mörder zum Tatort

Der Tatort ist ein mehrstöckiges Gebäude, welches eingerüstet ist.

Die Leiche des Rentners (75) wurde am 26. Juni in diesem eingerüsteten Rohbau an der Boltensternstraße gefunden.

Ende Juni wurde in einem Rohbau die Leiche eines Rentners (75) gefunden. EXPRESS erfuhr den Bezug des mutmaßlichen Mörders zu dieser Baustelle. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Köln. Der Fund eines Toten im Rohbau eines Mehrfamilienhauses in Köln-Riehl wirft viele Fragen auf. Ende Juni war die Leiche eines 75-Jährigen entdeckt, kurz darauf dessen Adoptivsohn (31) unter Tatverdacht festgenommen worden. Doch warum wurde diese Baustelle zum Schauplatz eines Mordes? Welchen Bezug gibt es?

Die Antwort: Der Adoptivsohn arbeitete dort. „Bei dem Tatverdächtigen handelte es sich um einen Arbeiter einer auf dem Rohbau beschäftigen Firma“, erklärte Ulrich Bremer, Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, am Montag (19. Juli) auf EXPRESS-Anfrage. 

Zunächst hatte es das Gerücht gegeben, dass das Mehrfamilienhaus dem Verstorbenen gehörte. Doch das hatte Bremer bereits dementiert. 

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Toter in Kölner Rohbau: Laut Polizei sah es erst nach tragischem Sturz aus

Als am 26. Juni (ein Samstag) gegen 15.45 Uhr die Leiche des gebürtigen Kölners im Treppenhaus des Rohbaus an der Boltensternstraße gefunden wurde, sah zunächst alles nach einem tragischen Unglück aus. Der Tote hatte massive Verletzungen, die zu einem Sturzgeschehen passten. 

Doch bei der Obduktion am nächsten Tag erhärtete sich der Verdacht: Der Rentner wurde Opfer eines Verbrechens. Wurde er erst getötet und dann die Treppe runtergeworfen, um die Tat zu vertuschen? 

Kölner Ermittler nehmen Adoptivsohn (31) in Bergisch Gladbach fest

Eine Mordkommission der Kripo Köln übernahm die Ermittlungen – und hatte auch schnell einen Tatverdächtigen im Visier. Am 27. Juni nahmen die Fahnder den Adoptivsohn des Opfers in Bergisch Gladbach fest. Gegen den 31-Jährigen wurde Haftbefehl wegen Mordes aus Heimtücke erlassen.

Die Ermittler gehen offenbar davon aus, dass der 75-Jährige arglos war, nichts Böses ahnte, als er am Samstagnachmittag gemeinsam mit seinem Adoptivsohn auf der Großbaustelle des Mehrfamilienhauses war. Der 31-Jährige sitzt seitdem in U-Haft.

Was für ein Drama spielte sich in dem eingerüsteten Gebäude ab? Und warum musste der Rentner sterben? Sein Adoptivsohn schweigt bislang zu den Vorwürfen. Ob die Tat möglicherweise finanziell motiviert war, ist Gegenstand der Ermittlungen.