Harte VorwürfeSchleuser-Skandal bei Stadt Köln? Mitarbeiterin bei Razzia festgenommen

Einsatzkräfte der Bundespolizei stehen vor einem Wohnhaus und befragen eine Frau.

Bei einer Schleuser-Razzia, hier ein Symbolfoto aus dem Jahr 2021 in Norderstedt, sind drei Personen festgenommen worden.

Bei einer Razzia, unter anderem in Köln, sind drei Personen festgenommen worden. Unter ihnen eine Mitarbeiterin der Stadt Köln.

Schleuser-Razzia, unter anderem in Köln! Bei einer Aktion der Bundespolizei, bei der am Donnerstag (20. Oktober 2022) zeitgleich zwölf Objekte (Wohnungen und Büroräume) im Raum Köln, Gelsenkirchen und im Großraum Limburg durchsucht wurden, ist unter anderem eine Mitarbeiterin der Stadt Köln festgenommen worden.

Der Vorwurf: banden- und gewerbsmäßiges Einschleusen von Ausländern. Neben der Frau wurden auch zwei männliche Tatverdächtige festgenommen. Gegen sie alle lagen Haftbefehle des Amtsgerichts Köln vor.

Razzia in Köln: Drei Personen als mögliche Schleuser identifiziert

Wie jetzt bekannt wurde, ermittelt die Bundespolizei im Rahmen des Verfahrens gegen insgesamt elf Tatverdächtige, die „schleusungswilligen Personen“, überwiegend aus Syrien, unrechtmäßig ausgestellte Ausweisdokumente zur Verfügung gestellt haben sollen. So konnten die Personen unerlaubt nach Deutschland einreisen.

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Dazu sollen die Dokumente, teilweise durch „Mittelsmänner“, ins Ausland gebracht. Bei der Ausreise aus Syrien legten die Empfänger die Dokumente vor, als Beweis für ihr Aufenthaltsrecht in Deutschland. Vor der Einreise nach Deutschland wurden die Dokumente dann entsorgt, um in der Bundesrepublik Asylanträge stellen zu können.

Bei der festgenommenen Frau handelt es sich um eine Mitarbeiterin des Ausländeramts der Stadt Köln. Sie soll gefälschte Bescheinigungen und Reisepässe ausgestellt und den weiteren Beschuldigten gegen Bezahlung überlassen haben. Der Preis: mehrere tausend Euro pro Fall, bisher sind 26 Fälle bekannt.

Bundespolizei im Großeinsatz: 250 Einsatzkräfte bei Razzia im Einsatz

Bei den Durchsuchungen am Donnerstag wurden laut Staatsanwaltschaft Köln etwa 12.000 Euro Bargeld, etwa 50 Mobiltelefone, mehrere Datenträger, Laptops und Computer sowie zahlreiche Dokumente (u.a. Reisepässe und Bescheinigungen) sichergestellt.

Insgesamt befanden sich etwa 250 Bundespolizistinnen und Bundespolizisten im Einsatz. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Köln und der Bundespolizei dauern an. (tw)