„Schlange wird immer länger”Mini-Demo in Köln legt Verkehr lahm – Polizei zieht Unmut auf sich

Verkehrs-Blockade in Köln: Junge Frauen und Männer protestierten auf der Inneren Kanalstraße für das Klima. Das Vorgehen der Polizei stieß zunächst auf Unverständnis.

von Thomas Werner (tw)Simon Küpper (sku)

Als Autofahrerin und Autofahrer in Köln hat man es wahrlich nicht leicht. Wenn, wie am Montagmorgen (13. Juni) der innerstädtische Verkehr schon mal halbwegs flüssig läuft, ist die Chance dennoch groß, dass etwas anderes den Wochenstart auf der Straße zur Geduldsprobe macht.

So auch am Montagmorgen, als an der Ecke Innere Kanalstraße/Am Gleisdreieck in Ehrenfeld fünf Demonstrantinnen und Demonstranten mit einer Aktion für den Klimawandel den Verkehr lahm legten.

Demo in Köln: Autofahrerinnen und Autofahrer müssen Geduld beweisen

Die jungen Frauen und Männer, allesamt mit einer orangenen Warnweste bekleidet, setzten sich gegen 8 Uhr an der großen Kreuzung auf die Straße (Fahrtrichtung Nippes) und hinderten die Autos an der Weiterfahrt. Sie hielten Schilder und Plakate hoch, unter anderem mit der Aufschrift „Stoppt den fossilen Wahnsinn.”

Alles zum Thema Polizeimeldungen

Die Polizei war schnell vor Ort, löste die Lage aber zunächst nicht auf. Sehr zum Unverständnis der Autofahrerinnen und Autofahrer!

Protest für das Klima: Polizei greift zunächst nicht ein

Ein Augenzeuge gegen 8.45 Uhr zu EXPRESS.de: „Seit 8 Uhr sitzen die da und blockieren die ganze Straße. Niemand kommt mehr durch, die Schlange wird immer länger. Und die Polizei greift nicht ein.“

Auf EXPRESS.de-Nachfrage erklärt ein Sprecher der Polizei, man habe die Demonstrantinnen und Demonstranten zunächst nicht von der Fahrbahn tragen können, da sich zwei von ihnen an die Fahrbahn geklebt hätten. Ein gewaltsames Vorgehen hätte die Gefahr von Verletzungen beinhaltet. Man warte auf einen Rettungswagen.

Auflösung nach 52 Minuten: Der Verkehr auf der Inneren Kanalstraße fließt wieder

Weil auch die verzweifelten Versuche einiger Anwesender („Ich muss die Kinder in den Kindergarten/zur Schule bringen”) auf taube Ohren stießen, sich der Fall länger und länger. Erst nach handgestoppten 52 Minuten wurden die jungen Männer und Frauen von Einsatzkräften der Polizei von der Straße getragen.

Wegen des überschaubaren Verkehrsaufkommens hatte sich laut Polizei „nur” ein Rückstau bis zur Venloer Straße gebildet. Trotzdem verließen viele Verkehrsteilnehmer den Ort des Geschehens mit ordentlich Wut im Bauch.