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Mord beim Sex in LVR-KlinikPlötzliche Kehrtwende bei Prozessauftakt in Köln – dann Notarzt-Einsatz

Zwei Justizwachtmeister begleiten einen dicklichen Mann, der sein Gesicht mit einem Schreibblock verdeckt, in den Gerichtssaal.

Beim Prozessauftakt am Dienstag (28. Januar 2025) wird der Beschuldigte (21) von zwei Justizwachtmeistern in den Gerichtssaal gebracht. 

Trotz hoher Sicherheitsmaßnahmen soll es in der forensischen Psychiatrie zu einem Mord beim Sex gekommen sein. Nun hat der Prozess begonnen.

von Iris Klingelhöfer  (iri)

Das Tötungsdelikt in Zimmer 2.1.8 der forensischen Psychiatrie in der Porzer LVR-Klinik: Am Dienstag (28. Januar 2025) hat der Prozess gegen einen 21-Jährigen begonnen.

Es geht um Mord aus Heimtücke und niederen Beweggründen. Der Beschuldigte hatte gerade erst im Gerichtssaal des Kölner Landgerichts Platz genommen, als er seinem Betreuer hörbar zuflüsterte: „Ich war das nicht.“ Doch der Prozessauftakt wurde kurios. Sogar der Notarzt musste kommen!

Mord in LVR-Klinik vor Gericht: Kehrtwende beim Prozessauftakt

Der 21-Jährige soll am 16. Dezember 2023 einen Mitpatienten (†40) beim Sex von hinten erdrosselt haben – mit einem Schnürsenkel aus den Turnschuhen des Opfers.

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Laut Anklage beging der psychisch Kranke die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit – aus Wut über seine Gesamtsituation und die Aussicht, noch viele Jahre in der geschlossenen Unterbringung leben zu müssen. Für die Staatsanwaltschaft ist der 21-Jährige eine Gefahr für die Allgemeinheit. Dieser befindet sich seit frühester Kindheit in Betreuungsmaßnahmen.

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Beim Prozessauftakt ließ sich der Beschuldigte unverzüglich zu den Vorwürfen ein. Einen Arm auf die Anklagebank gestützt, legte er direkt los, stritt die Tat vehement ab und beschuldigte einen anderen Mitpatienten. Dem habe er gesagt, er solle den 40-Jährigen zur Rede stellen und „auf die Fresse hauen“. „Aber er sollte ihn nicht umbringen“, beteuerte der 21-Jährige vor Gericht.

Der Vorsitzende Richter hielt ihm daraufhin vor, dass seine Spuren sowohl am Po des Toten als auch am Schnürsenkel gefunden worden seien und an seinem Genital die Spuren des Opfers. Der Richter: „Ich glaube Ihnen das nicht. Ich glaube, Sie waren es.“

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Nach einigen persönlichen Angaben, dann die Kehrtwende. „Butter bei die Fische: Ich hab ihn umgebracht“, gestandt der Beschuldigte auf einmal und erklärte, dass er sich jetzt auch besser fühle.

Allerdings will er den 40-Jährigen auf Verlangen getötet haben, nachdem sie Geschlechtsverkehr gehabt hatten. „Er kam in mein Zimmer und erklärte, er wolle nicht mehr leben“, so der Beschuldigte. Er habe ihm dann vorgeschlagen, ihn zu erwürgen. An den Richter gewandte, fragte er: „Ist das jetzt Mord oder Totschlag?“

Prozess in Köln: Angeblich Münze verschluckt – Notarzt alarmiert

Weil geklärt werden sollte, wie es zum Sex kam, wurde der Ausschluss der Öffentlichkeit diskutiert. Denn vor Publikum wollte sich der Beschuldigte dazu nicht äußern. 

Plötzlich meldete sich die Verteidigerin zu Wort: „Mein Mandant hat gestern eine Münze geschluckt, die noch nicht raus ist, jetzt hat er Herzschmerzen. Er bräuchte einen Notarzt.“

Der Prozess wurde unterbrochen. Dann Entwarnung: Der Notarzt stellte bei dem 21-Jährigen zwar einen erhöhten Puls fest, entschied aber, dass er nicht ins Krankenhaus muss. 

Es sollte mit der Verhandlung endlich weitergehen, da gab es die nächste Hiobsbotschaft. Der Richter erklärte, dass sich der Beschuldigte „fallen gelassen“ habe und der Notarzt wieder tätig sei.

Für den Prozess sind insgesamt fünf Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am 20. Februar fallen.