Der Kölner Marko Jovicic arbeitet als Concierge eines Luxushotels am Rhein. Seine Leidenschaft gehört dem Schreiben. Zwei Hotelthriller hat er bereits veröffentlicht. Sie bieten einen Blick hinter die Kulissen.
Leiche im Top-Hotel am RheinConcierge nutzt seinen Blick hinter die Kulissen

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Der Kölner Marko Jovicic hat zwei Hotelthriller veröffentlicht. Sie bieten einen Blick hinter die Kulissen einer Luxusherberge.
Aktualisiert02.09.2025, 18:24
Sein Arbeitsplatz ist direkt an der Eingangstür eines Kölner Luxushotels in Deutz. Mit Blick auf den Dom und die Hohenzollernbrücke trifft Marko Jovicic täglich zahlreiche verschiedene Gäste, sowohl prominente als auch „Normalos“.
Als Concierge hat der Kölner schon so einige Wünsche erfüllt und viel erlebt. Natürlich ist Verschwiegenheit in der Branche der Top-Hotels oberstes Gebot. Dennoch gibt der 45-Jährige ein paar Geheimnisse preis – als Autor eines blutigen Hotelthrillers.
Marko Jovicic: Hotelthriller „Ausgecheckt“ und „Eingecheckt“
Vor über zehn Jahren kam der Hotel-Portier auf die Idee, ein zweites berufliches Standbein zu suchen. Er belegte einen Online-Kurs zum kreativen Schreiben, schloss ein vierjähriges Journalismus-Studium an und arbeitete nebenher im Bereich Online-Marketing.
„Ich habe schon immer gerne gelesen. Auch das Schreiben von Texten hat mich interessiert. Das Studium war für mich der Türöffner in die Welt der Autoren“, sagt er im EXPRESS.de-Gespräch. „Das Schreiben erfüllt mich richtig, das macht so viel Spaß“. Die Corona-Pandemie bot noch mehr Zeit, um an eigenen Büchern zu arbeiten.
Doch nach Ausflügen ins biografische Genre und nach dem Verfassen eines Anti-Panik-Ratgebers für werdende Väter sortierte sich Jovicic neu. „Pro Jahr erscheinen in Deutschland über 70.000 neue Bücher. Deshalb habe ich mir die Frage gestellt, wo ich mich in dieser Masse positioniere und worin mein Alleinstellungsmerkmal liegt. Die Antwort lag auf der Hand: Ich kenne so viele Geschichten aus dem Hotel“.
Entstanden ist mit „Ausgecheckt“ ein psychologisch dichter Hotelthriller mit lokalem Bezug – angesiedelt im fiktiven Kölner Hotel „Hadrian“ nach realem Vorbild. Eine Leiche ist plötzlich nicht mehr aufzufinden. In einem Hotel, in dem eine wichtige Firmenfeier stattfindet, gibt es viele potenzielle Täter unter den verschiedensten skurrilen Persönlichkeiten.

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Marko Jovicic arbeitet im Alltag als Concierge eines Kölner Luxushotels am Rhein. Seine Leidenschaft gehört dem Schreiben von Thrillern.
In den Thriller wurden zahlreiche Details aus dem echten Hotelleben eingebaut. „Abläufe in der Küche oder im Room-Service-Bereich, die Verwendung von Sicherheitskameras, die Gäste-Profile und der Blick hinter die Kulissen eines Luxushotels sind authentisch. Diese habe ich in die Geschichte verpackt“.
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„Ausgecheckt“ hat der Kölner Autor im Selfpublishing herausgebracht, das Cover selbst gestaltet. „Ich habe durchaus Geld in die Hand genommen, damit das Buch auch gut aussieht“, sagt der Kölner. Als er es in den ersten Buchhandlungen neben prominenten Autoren sah, war er mächtig stolz. Auch im Hotel griffen zahlreiche Kolleginnen und Kollegen zu und kauften ein Exemplar.
„Im Grunde ist der Thriller auch eine Hommage an in Hotels arbeitende Menschen. Das ist schon ein extrem harter Beruf, weil rund um die Uhr jemand für die Gäste da ist. Manchmal habe ich aber das Gefühl, dass viele die Menschen hinter der Uniform nicht sehen. Dabei haben auch andere spannende Geschichten zu erzählen“, sagt Jovicic zu EXPRESS.de.

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Stolz entdeckte Marko Jovicic seinen Thriller in der Buchhandlung neben den Werken von Frank Schätzing.
Von „Ausgecheckt“ wurde nun sogar schon eine Hörbuch-Version produziert, die Ende Oktober auf den Markt kommen soll. Und das nächste Werk „Eingecheckt“ ist auch schon draußen. Es spielt in einem Hotel in Zündorf. „Man kann es aber auch verstehen, ohne das andere Buch vorher zu lesen“.
Geschrieben hat der Hobby-Autor die Thriller größtenteils nachts, wenn die zwei kleinen Söhne geschlafen haben. „Ich habe jetzt mit den Büchern eine kleine Bühne betreten und hoffe, dass die Resonanz so positiv bleibt wie bisher. Ideen aus dem Hotel-Bereich habe ich jedenfalls noch genug.“