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Streit um Verkehr in KölnSoll einspurig werden – Arena fürchtet Insolvenz

Blick von oben auf die Gummersbacher Straße in Köln. Links ist etwas erhöht die Lanxess-Arena zu sehen.

Wie geht es an Gummersbacher Straße an der Lanxess-Arena weiter? Das Thema sorgt für hitzige Diskussionen. Das Foto wurde am 23. November 2022 aufgenommen.

Die Gummersbacher Straße in Deutz soll einspurig werden, zugunsten des Radverkehrs. Die Arena fürchtet negative Konsequenzen und hat alternative Lösungen erarbeitet.

von Thomas Werner (tw)

Der Verkehrs-Zoff um die Gummersbacher Straße in Deutz geht in die nächste Etappe. Jetzt hat die Lanxess-Arena, der prominenteste Anlieger, neue Lösungsmöglichkeiten vorgeschlagen.

Die Ausgangslage: Laut einem Beschluss des Verkehrsausschusses soll die Gummersbacher Straße umgebaut werden. Wichtigste Anpassung: Zwei der vier Fahrspuren sollen in Fahrradspuren umgewandelt werden. Bereits im November 2022 hatte sich Arena-Boss Stefan Löcher in einem offenen Brief an die Stadt gewandt und vor einer Insolvenz der Arena gewarnt, sollten die Pläne umgesetzt werden.

Lanxess-Arena: Streit um Gummersbacher Straße geht in die nächste Runde

Schließlich ist die Gummersbacher Straße sowohl für Publikum als auch Logistik rund um die Arena die wichtigste Verkehrs-Ader, Löcher und sein Team befürchten den Kollaps bei Großveranstaltungen.

Alles zum Thema Lanxess-Arena

Seit Mittwoch (14. Dezember 2022) sind nun vonseiten der Arena zwei Vorschläge auf dem Tisch. Man sei „sehr froh, zwei Lösungen präsentieren zu können, die beide Seiten ohne größere Abstriche zufriedenstellen werden“, heißt es in dem Schreiben, das von Löcher selbst unterzeichnet ist.

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Lösungsvorschlag 1 sieht eine zeitweise Radspur auf beiden Seiten vor, die allerdings bei Großereignissen wieder in eine Autospur verwandelt werden kann.

„Wir benötigen die absolute Zweispurigkeit der Zufahrtsstraße nur bei ca. 50 Events pro Jahr. Das heißt, wir reden hier über einen zeitlichen Anteil in Höhe von lediglich bis zu fünf Prozent des Jahres“, schreibt die Arena. Das bedeute, 95 Prozent der Zeit könnten die Fahrradfahrer und -fahrerinnen die Fahrradspur uneingeschränkt nutzen.

Lösungsvorschlag 2 wäre nur eine Radspur auf einer Seite der Gummersbacher Straße, auf der der Radverkehr aber in beide Richtungen fahren könnte. „Von Höhe Hotel Stadtpalais ausgehend in Richtung Kalk“, wie Löcher meint.

Zwei Vorschläge für Verkehrs-Streit: Lanxess-Arena fürchtet Insolvenz

„Wir hätten hier zwar auch starke Herausforderungen beim Abflussverkehr, welche man aber durch eine Umprogrammierung der Ampelanlage zumindest etwas entschärfen könnte“, bietet die Arena die Bereitschaft zum Kompromiss an.

Konzepte in dieser Richtung finden in Köln bereits an der Rheinpromenade oder an der Vingster Ring/Ostheimer Straße in Richtung Frankfurter Straße Anwendung, darüber hinaus im Ausland.

Stefan Löcher, Chef der Lanxess-Arena in Köln, schaut mit einem leichten Grinsen in die Kamera.

Arena-Boss Stefan Löcher, hier im Januar 2021, fürchtet um die Zukunft der Lanxess-Arena.

„Diese Vorschläge sind aus unserer Sicht sowohl partnerschaftlich als auch für alle Seiten praktikabel. Ohne, dass ein wesentlicher Faktor für den reibungslosen Arena-Betrieb wegfällt und die Geschäftsgrundlage des Hauses gefährdet“, heißt es in dem Schreiben weiter.

Schon im November 2022 hatte Löcher öffentlich auch die Möglichkeit einer Klage gegen die Stadt diskutiert. Vor allem, weil in der Baugenehmigung der Lanxess-Arena eine Zweispurigkeit (pro Richtung) festgelegt ist.

Das gilt weiterhin als allerletzte Lösung. Aber, so Löcher: „Wir sind 2016 schon nicht in den Abstimmungsprozess eingebunden worden, obwohl wir der Hauptanlieger sind. Es wäre schön, wenn wir jetzt endlich Teil einer realistischen und lebensnahen Entscheidung sein können.“