Köln – Er ist ein erfahrener KVB-Fahrer – und entsetzt über den schweren Frontalzusammenstoß zweier KVB-Bahnen in Köln. Wie es zu dem Crash auf der Hahnenstraße am Montag, 2. November, kommen konnte, ist noch unklar und Gegenstand der polizeilichen Ermittlungen.

Menschliches Versagen sowie ein technischer Defekt werden nicht ausgeschlossen. Im EXPRESS erklärt der Mann, der anonym bleiben möchte, wie die Technik funktioniert.

KVB-Bahnen in Köln: Jede Linie hat Computer an Bord

„Die Bahnen fahren an der Unfallstelle zwar nur 15 km/h. Aber die kinetische Energie, die beim Aufprall frei wird, ist unvorstellbar. Selbst wenn die Bahn im vorderen Bereich bereits zum Stillstand gekommen ist, drücken von hinten noch zig Tonnen.“

Zum Thema Weiche sagt er: „Jede Linie hat einen Ibis-Computer an Bord, in den die Kurse und Strecken eingetragen sind. Fahre ich auf die Weiche zu, so wird mir ein Weichenbild angezeigt. Sprich ich sehe, wo ich langfahren muss. Sehe ich kein Weichenbild, so muss ich auf jeden Fall anhalten.“

Manchmal komme es vor, dass die Weichen verdreckt sind. Dann müsse der Fahrer aussteigen und mit einem Besen den Dreck entfernen. „Dann stellt die Weiche wieder. Wenn sich zwei Bahnen treffen, kann es schon mal sein, dass sich die Fahrer bei Unklarheiten mit Lichthupe und Augenkontakt absprechen, wer Vorfahrt hat. Ansonsten ist stets durch Anzeigen klar, wann ich zu fahren und wann zu stoppen habe.“