„Heftig zu erleben“Mehr als 40 Grad, Sandstürme: Kölner TV-Star über irre Afrika-Rallye

Sascha Zöller und Dirk Engelstädte lachen in die Kamera.

Der Kölner Sascha Zöller (l.) und sein Kumpel Dirk waren 18 Tage lang für eine Rallye in Marokko unterwegs.

18 Tage durch Marokko, über Stock und Stein, durch Wüstenlandschaften und Sandstürme: Sascha Zöller aus Köln hat diese besondere Erfahrung gemacht.

von Niklas Brühl (nb)

Es war das bislang wohl größte Abenteuer seines Lebens: Der Kölner Sascha Zöller – auch bekannt aus dem Sat.1-Frühstücksfernsehen, in dem er als „Cyber-Zölli“ die neuesten Technik-Gadgets testet – begab sich mit seinem Kumpel Dirk Engelstädter auf eine ganz besondere Rallye (EXPRESS.de berichtete).

18 Tage lang ging es quer durch Marokko, durch das Atlasgebirge, am Atlantik entlang und schließlich durch die Westsahara – und das alles mit einem Mercedes-Benz W123 200 D von 1982 mit gerade einmal 60 PS.

Der Kölner hat während der „Europe Africa Rodeo“ viele spezielle Erfahrungen machen und einmalige Erlebnisse in dem nordafrikanischen Land sammeln können.

Alles zum Thema Sat.1-Frühstücksfernsehen

Seit wenigen Tagen ist er zurück in Deutschland – für EXPRESS.de zieht er ein spannendes Fazit.

Kölner reist mit 60 PS durch die marokkanische Wüste

Eine Rallye durch sandiges, erdiges und unbekanntes Terrain mit Fahrzeugen, die maximal 50 PS haben – Fahrzeuge, die älter als 20 Jahre sind, durften bis zu 60 PS unter der Hauben haben: Alleine das klingt schon waghalsig und nährt die Annahme, dass bei diesem Abenteuer so einiges schiefgehen könnte.

Sascha Zöller, sein Kumpel Dirk und ihr 39-jähriger Mercedes-Benz, den sie „Graue Dame“ nennen, haben so gut wie nichts ausgelassen. „Zweimal mussten wir den Wagen in eine marokkanische Werkstatt geben. Zum Anfang der Reise gab es einen Leistungsverlust, gegen Ende ging ein Radlager kaputt. Die Marokkaner waren sehr hilfsbereit, haben für uns alles stehen und liegen lassen. In Deutschland wären wir wohl erstmal nach einer Terminvereinbarung gefragt worden“, sagt „Cyber-Zölli“ mit einem Lächeln im Gesicht.

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Und weiter: „Die alten Fahrzeuge von Mercedes sind im Land bekannt und werden dort noch oft gefahren. Somit waren dann zum Glück auch die Ersatzteile auf Lager und konnten schnell in unseren Wagen eingebaut werden.“

Ein marokkanischer Werkstatt-Mitarbeiter untersucht den Mercedes von Sascha Zöller.

Der Mercedes-Benz W123 200 D von Sascha Zöller und Dirk Engelstädte musste während der Rallye durch Marokko mehrfach in einer Werkstatt repariert werden.

Bis auf ein paar Schäden hat die „Graue Dame“ ihren Trip durch Marokko auch gut überstanden. Zöllers Kumpel Dirk bereitet den Mercedes momentan auf – „er bleibt dann auch bei uns, als großes Erinnerungsstück für unsere Reise.“

„Cyber-Zölli“ steht im Sandsturm und steckt in der Wüste fest

Besonders eindrucksvoll sei für ihn auf der Reise die Erfahrung gewesen, sich mitten in einem Sandsturm zu befinden: „Für die Menschen dort ist es mit einem Gewitter bei uns zu vergleichen. Sie kennen das Naturphänomen natürlich, machen die Fenster und Türen zu und warten dann einfach, bis es vorbei ist. Für mich war das schon eine außergewöhnliche Erfahrung. Wenn man die Front sieht, wie sie auf einen zu rast und man dann für zwei Minuten nichts sehen kann. Die Sandkörner peitschen einem wie tausende Nadelstiche ins Gesicht – das war schon heftig zu erleben.“

Spannend wurde es für den Kölner und seinen Kumpel Dirk dann auch, als sie die Westsahara erreichten. Immer wieder blieben sie im Sand mit ihrem Wagen stecken oder mussten anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Rallye helfen, die festgefahrenen Fahrzeuge zu befreien.

Der Mercedes von Sascha Zöller ist im Sand festgefahren.

Festgefahrene Situation: Immer wieder steckte der Mercedes von „Cyber-Zölli“ im marokkanischen Sand fest.

„An einem Tag durch die Wüste haben wir für 169 Kilometer 15 Stunden gebraucht. Es war nicht lebensbedrohlich, aber natürlich macht man sich Gedanken, wie und wo man übernachten soll, wenn wir nicht langsam die nächste Stadt erreichen – und das vor allem bei Temperaturen jenseits der 40 Grad.“

Überrascht habe es ihn, dass selbst in der Sahara eine Navigation möglich war: „Die Wege dort sind mit unseren Feldwegen vergleichbar, häufig aber auch schlechter. Trotzdem führte uns das Navi zu unserem Ziel, das denkt man ja in seinem europäischen Verständnis erstmal gar nicht. Das war schon beeindruckend.“

Kölner TV-Star: „Beste Möglichkeit, ein Land richtig zu erfahren“

Beeindruckend sei für ihn auch die Erfahrung an sich gewesen – er bereut sie keineswegs: „Es war ein echter Austritt aus meinem durchgeplanten Alltag. Dort ist man morgens aufgestanden und wusste nicht genau, wo man die kommende Nacht verbringt. Schaffen wir heute 200 oder doch 400 Kilometer? Nichts war getaktet oder geordnet, wie sonst in meinem Leben.“

Die Rallye habe ihm auch dem Land Marokko nahe gebracht: „Es war die beste Möglichkeit, ein Land so richtig zu erfahren – in doppelter Hinsicht. Man lernt die Menschen dort kennen, ihre Kultur zu schätzen.“

Die Altersspanne der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Rallye reichte von 18-Jährigen zu Menschen jenseits der 50. „Ich kann nur allen empfehlen, die die Möglichkeit haben, solch eine Erfahrung zu machen. Das ist prägend und bleibt für immer. Mir persönlich hat es großen Spaß gemacht und ich kann mir durchaus vorstellen, etwas Ähnliches noch einmal anzugehen“, sagt Sascha Zöller gegenüber EXPRESS.de. Vielleicht folgt also bald schon das nächste große Abenteuer für „Cyber-Zölli“.