Köln. Voller Stolz steht der Kölner Amateur-Musiker Mert Aksoylu (15) in seinem Zimmer und trällert auf seinem Akkordeon. Der Jugendliche aus Stammheim hat vor wenigen Tagen seinen dritten Musikwettbewerb gewonnen. Im EXPRESS erzählt er, wie er auf das für sein Alter eher unübliche Instrument kam und was sein großer Traum für die Zukunft ist.

„Es war eine harte Konkurrenz“, sagt Mert Aksyolu im Gespräch mit dem EXPRESS. „Besonders die Teilnehmer aus Russland haben mir Schweißperlen auf die Stirn getrieben. Aber ich habe gewonnen“, erklärt er glücklich. Am 19. Juni war er aufgrund der Pandemie mit einem Videobeitrag bei dem internationalen Wettbewerb „Junge Sterne“ in der russischen Stadt Maikop für Deutschland angetreten.

Köln: Akkordeonist Mert Aksoylu gewinnt internationalen Musikwettbewerb

Den Sieg in der Altersgruppe 8 bis 21 Jahre brachte ihn ein tscherkessisches Volkslied mit dem Titel „Der Glückliche“. Zuvor hatte er schon zwei Wettbewerbe gewonnen und bereitet sich schon auf die nächsten vor.

Sein Zimmer ist ein kleines Musikstudio, er hat sogar mehrere Kanäle im Internet eingerichtet, mit denen er für seine Musik Lizenzgebühren einnimmt. „Es ist zwar noch nicht viel, aber ein Anfang“, sagt er. Wie viele seiner Altersgenossen spielt er an seinem PC aber auch Computerspiele wie „Fortnite“.

Wie kommt aber ein Jugendlicher auf ein eher altmodisches Instrument wie das Akkordeon? „Ich habe 2015 einen Akkordeonisten spielen sehen und es hat mir sehr gefallen. Dann habe ich mir mit Videos auf Youtube und mit der Hilfe anderer Künstler das Spielen selbst beigebracht“, erzählt er. Voller Selbstvertrauen sagt er, dass er ein neues Lied innerhalb von wenigen Tagen fehlerfrei spielen könne.

Große Unterstützung erfährt der Kölner Musiker dabei von seinen Eltern. Papa Isa sagt: „Er probt täglich, manchmal auch mehrere Stunden. Wir haben großes Glück, dass unsere Nachbarn sehr verständnisvolle Menschen sind.“

Neben dem Akkordeon spielt der talentierte junge Mann auch Piano und Flöte. Derzeit besucht er noch die Thymianschule in Höhenhaus, nach den Ferien die 10. Klasse. Was will er danach machen? „Ich suche gerade eine passende Musikschule, weil ich gerne Berufsmusiker werden will. Mein größter Traum ist, später mal Filmmusik zu komponieren.“