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Kölner One-Hit-WonderSein Lied kennt jeder – heute lebt er von der Grundsicherung

Buddy

Buddy singt emotional. Vor zwanzig Jahren nahm der Porzer den Hit seines Lebens auf.

von Markus Krücken (krue)

Köln – Am Mittwoch (4. November) wird er 43. Und an seinem Geburtstag wird Sebastian Erl sicher gerne in Erinnerungen schwelgen, wie er als „Buddy“ mit einem Sommerhit vor 20 Jahren den Song seines Lebens aufnahm ...

„Sobald die Sonne scheint, wird der Song gespielt. Das macht einen stolz. Denn dann weiß man: Jetzt ist der Sommer eingeläutet“, sagt der Immi, der vor elf Jahren nach Köln-Porz kam, dem EXPRESS. „Mittlerweile ist es ein Vier-Generationen-Song.“

Besagten Ohrwurm, den er sich an einem x-beliebigen Herbsttag im Jahr 2000 mit seinen Jungs im Studio ausdachte, kennt wohl jeder. Zumindest jeder Mallorca-Tourist oder Partygänger. Mit „Ab in den Süden“ stürmte der gebürtige Berliner seinerzeit die Charts.

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Rückschau in eine Zeit, als es noch kein Youtube gab. Als Künstler noch vom CD-Verkauf lebten. Und das tat der gelernte Installateur von seinem Lied richtig gut.

Denn „Ab in den Süden“ wurde in Österreich und dann auch in Deutschland, mit etwas Verspätung und glücklichen Umständen, der Sommerhit schlechthin, heimste zweimal Platin und Gold ein.

Buddy: Mega-Lob vom Ballermann-Kollegen

Lorenz Büffel gelang dies mit seiner Mitgrölhymne „Johnny Däpp” zuletzt auch. Er adelt den Ballermann-Kollegen: „Ab in den Süden ist für mich der größte Partyhit aller Zeiten, der auch noch in 40 Jahren so jung wie 20 klingt und der Millionen Menschen sofort mit der Sehnsucht nach Urlaub, Palmen und Meer träumen lässt. Für mich ein essentieller Partyhit, der auch momentan auf keiner Wohnzimmer-Party fehlen darf.“

Buddy erinnert sich: „Die Zeit damals war besser, wir haben noch CDs verkauft. Ich kann sagen, den analogen Zeitwandel in die digitale Welt geschafft zu haben. Ich konnte seither davon leben. Umso schlimmer trifft mich der Corona-Wahnsinn. Seitdem sitzt man zu Hause.“

Der sympathische Glatzkopf hat kein Problem damit zu sagen, dass er heute Grundsicherung beziehe: „Für die ganze Branche ist es schwer. Man schwelgt gern in der Vergangenheit.“

Schätzungsweise über eine Million mal habe er sein Lied in seiner Laufbahn auf den Bühnen gesungen, standardmäßig zweimal jeweils im Programm. Oft, wie bei den Olé-Partys des Kölner Eventprofis Markus Krampe, war Buddy am Anfang des Programms als Gute-Laune-Einheizer mit dem Lied eingeplant.

Bis heute wirft es für den zweifachen Familienvater etwas ab:  „Der Song wird erst jetzt zum Goldesel, da es verschiedene Firmen gibt, die den Titel als Werbung nehmen, jetzt gibt es immer wieder Anfragen wie zuletzt von Lidl. Der Titel verdient immer noch eine Menge Geld, Deshalb habe ich auch eine gewisse Demut. Das wird auch noch eine Weile so gehen.“

Vergleiche mit Dante Thomas

Buddy hat kein Problem damit, wenn man ihn belächelt, da er in der Folge niemals mehr mit einem seiner Lieder an den Rekordtrack anknüpfen konnte: „Ich sing es immer noch gerne. Mein Name ist eng verbunden mit dem Titel. Ich habe mich mit dem One-Hit-Wonder-Stempel abgefunden. Ich komme damit klar. Ich habe aber auch weitere Titel gemacht. Aber 'Ab in den Süden' ist outstanding. So einen Titel muss man erst mal haben. So einen Hit, der mich seit 20 Jahren begleitet, der eine Leichtigkeit versprüht.“

Man könne ihn mit Dante Thomas vergleichen, findet er. Der US-Barde hatte als Sänger von Miss California 2001 ein ähnliches Schicksal als One-Hit-Wonder erlebt, tingelt damit bis heute durch die Clubs der Welt.

Buddy: Es gibt immer wieder Anfragen

Buddy ehrlich: „Natürlich gibt es Phasen nicht nur an der Spitze, sondern mal Jahre, wo es richtig schlecht geht. Wie eben jetzt: Ich habe seit März die Grundsicherung, ich kann nichts dafür, wir haben ja alle Berufsverbot bekommen. Ich schlidder an Depressionen vorbei. Früher war ich auf jedem Kanal. Das ist halt der deutschlandweite Sommerhit gewesen. Dadurch ruft ab und zu immer wieder jemand an.“

Erl ist sicher, dass er von dem Lied noch lange zehren kann: „Von daher mache ich mir nicht so viele Sorgen. Ab in den Süden überlebt auch Corona und den Terror, die Leute wollen die Leichtigkeit wiederhaben.“