Köln – Großer Frust in der Kölner Kulturszene. Viele Kölner Künstler hatten die Corona-Soforthilfe des Landes NRW beantragt und stehen aber nun mit leeren Händen da. Wie das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW den Kulturschaffenden mitgeteilt hat, ist die bereitgestellte Summe von fünf Millionen Euro bereits komplett verteilt worden. Viele fragen sich, nach welchen Vorgaben das Geld verteilt wurde.

Die Corona-Soforthilfe des Landes NRW haben über 17.000 Kulturschaffende beantragt. Künstler konnten die Hilfe in Höhe von maximal 2000 Euro pro Kopf beantragen, um die Zeit ohne Auftritte wegen der Corona-Pandemie zu überbrücken. Einer davon ist der Kölner Dennis Kleimann von der Zeltinger-Band.

Kölner Künstler Dennis Kleimann: Antrag auf NRW-Soforthilfe am 1. April gestellt

Er erzählt: „Ich persönlich habe mich schnellstmöglich mit meinem Management und den verantwortlichen Veranstaltern in Verbindung gesetzt, um zeitnah Belege für meine Verdienstausfälle der Monate März und April zu erhalten. Diese habe ich dann als Anhang mit dem Antrag am 1. April unterschieben los geschickt und das Warten begann.“

Kölner Künstler Dennis Kleimann bekommt Absage auf Antrag für NRW-Soforthilfe

Gut zwei Wochen später habe er dann die Antwort auf seinen Antrag erhalten. Eine Absage. „Dann bekam ich jedoch die ernüchternde Nachricht, dass mein Antrag aufgrund des stark überbuchten Programms nicht berücksichtigt werden konnte. Darauf folgte ein sehr langer Text. Kurz gesagt jedoch: Ich bekomme kein Geld. So wie mir geht es nun auch vielen anderen Kollegen.“

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Die Künstler fragen sich etwa, nach welchen Kriterien die Vergabe stattgefunden hat.

NRW-Soforthilfe für Künstler: Von 17.000 Anträgen 3000 bewilligt

EXPRESS fragte beim Ministerium nach. Eine Sprecherin erklärt: „Bis zum 9. April sind rund 17.000 Anträge bei den fünf Bezirksregierungen eingegangen und dort nach Eingangsreihenfolge geprüft worden. Insgesamt konnten 6.300 Anträge geprüft und davon 3.000 Anträge bewilligt werden.“ So sind also 14.000 Antragsteller leer ausgegangen.

NRW-Soforthilfe: Hohe Zahl der Anträge zeigt großen Bedarf

Die Sprecherin weiter: „Die hohe Zahl an Anträgen, die leider nicht berücksichtigt werden konnten, verdeutlicht den Bedarf für eine an das Sonderförderprogramm des MKW anschließende Unterstützung, die die spezifischen Bedürfnisse von freischaffenden Künstlerinnen und Künstlern in den Blick nimmt.“

Land NRW will Geld vom Bund, um Künstlern zu helfen

Das Land setze sich laut der Sprecherin derzeit in Gesprächen mit dem Bund dafür ein, dass im Rahmen des Soforthilfeprogramms des Bundes in geeignetem Umfang auch die Einnahmeausfälle von Künstlerinnen und Künstlern geltend gemacht werden können.

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„Falls das nicht möglich sein sollte, wird über eine NRW-spezifische Lösung nachgedacht“, so die Sprecherin. Bleibt den Künstlern wie Dennis Kleimann also nur die Hoffnung, dass zeitnah eine Entscheidung in ihrem Sinne getroffen wird.