Karnevals-Hammer„Wollen Zeichen setzen”: Vereine planen 11.11. an Kölner Top-Location
Köln – Dass Kölner Karnevalisten kreativ sind, zeigen sie in Corona-Zeiten rührend. Und sie verschließen die Augen nicht vor der Realität. Das dürften sie mit einem echten Hammer zu Sessionsbeginn am 11.11. 2020 beweisen:
Köln: 11.11. soll in Lanxess-Arena gefeiert werden
Denn nach EXPRESS-Informationen soll die Lanxess-Arena Schauplatz für eine noch nie dagewesene Eröffnung werden. Der Plan: Mit dem „Now“-Konzept der Arena mit rund 2000 Zuschauern Fassungsvermögen soll eine Sessionseröffnung durch die neun Traditionskorps des Kölner Karnevals stattfinden. Musik, Tanz, vielleicht Rede – derzeit tüfteln die mächtigen Präsidenten an einem Ablaufplan.
„Das stimmt. Wir wollen ein Zeichen setzen, dass wir noch da sind“, bestätigt ein Präsident, der nicht genannt werden möchte, gegenüber EXPRESS. „Wie die Veranstaltung letztlich aussieht, kann man jetzt noch nicht sagen. Sicher ist, dass es keine Party sein soll.“
Arena-Chef Stefan Löcher bestätigt ebenfalls auf Nachfrage den Plan. „Die Idee finde ich sehr gut. Gerade weil wir ja sehr erprobt sind mit unserem Konzept.“ Die Arena sei ein perfekter Ort, um unter Corona-Hygienemaßnahmen eine solche Sessionseröffnung durchzuführen. Löcher: „Ich kann bestätigen, dass es sehr positive Gespräche gibt. Aber Verträge gibt es diesbezüglich noch nichts.“
11.11. in Köln: Lanxess-Arena heißer Kandidat
Gerade das Bläck-Fööss-Konzert am Wochenende habe gezeigt, wie viel Gänsehaut auch unter Corona-Bedingungen entstehen würde.
Die tolle Idee der Corona-Eröffnung zeigt aber auf der anderen Seite auch: Selbst die Traditionskorps stellen sich darauf ein, dass die Sessionseröffnung wohl nicht wie gewohnt in der Innenstadt wird stattfinden können. Dieses Szenario zeichne sich immer mehr ab, sagt auch der Präsident.
Da viele Vereine zum Elften im Elften sonst immer Veranstaltungen durchgeführt haben (beispielsweise die Nippeser Bürgerwehr am Eigelstein, die Altstädter im Wartesaal, Rote Funken im Maritim) scheint ihnen immer mehr die Erkenntnis zu kommen, dass die sonstigen Partys nicht unter Einhaltung der Hygienemaßnahmen durchzuführen sind. Auch deshalb will man den Schritt in die Arena wagen.
Ob und wie die Willi-Ostermann-Gesellschaft darauf reagiert, ist noch unklar. Denn der Verein richtet auf dem Heumarkt die große Sessionseröffnung aus. Als Alternativplan liegt bei der Gesellschaft auch die Ausrichtung ohne Publikum auf dem Ostermann-Platz in der Schublade. Für eine Stellungnahme war Ostermann-Präsident Ralf Schlegelmilch aber nicht zu erreichen.