Mit Abfall übersätBei Kölner Müll-Haltestelle will man gar nicht hinsehen – Deutsche Bahn redet sich raus

Viel Menschen an den Schienen neben dem Bahnsteig der S-Bahn-Haltestelle Trimbornstraße in Köln. Im Hintergrund sind Häuser zu sehen.

In Kölle doheim steht gegenüber der S-Bahn-Haltestelle Trimbornstraße auf der Fassade. Wie es in Köln aussieht, scheint den Menschen an der Haltestelle aber egal zu sein. Das Foto wurde am 3. April 2024 aufgenommen.

Köln und der Müll – ein Dauerproblem. An der Haltestelle Trimbornstraße ist die Lage offenbar außer Kontrolle.

von Ayhan Demirci (ade)

Kölns S-Bahnhöfe – oft sind sie einer Großstadt unwürdig. In einer kürzlich von Go.Rheinland erstellten Umfrage schnitten im NRW-Vergleich sieben Kölner Bahnhöfe besonders schlecht ab. Am schlechtesten kommt der Bahnhof Ehrenfeld weg (EXPRESS.de berichtete).

Aber: Wenige Monate vor dem Beginn der Europameisterschaft, bei der Köln internationale Gäste empfängt, sticht ein weiterer zentraler S-Bahnhof heraus: An der Trimbornstraße in Kalk herrscht ein Müll-Elend, das man weder der eigenen Bevölkerung noch Gästen zumuten möchte – eigentlich.

Kölner S-Bahn-Haltestelle Trimbornstraße mit schlechtem Ruf und Müll-Problem

Über eine Länge von 100 Metern ist das Gleisbett links und rechts der Schienen von Abfall übersät. Wie zum Hohn befindet sich hinter dem Gleis eine Wohnanlage, bei der auf die Fassade „In Kölle doheim“ gemalt ist, schön groß, damit es alle sehen.

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Frage also an die Deutsche Bahn: Wie kann so etwas sein? Ein Bahnsprecher aus Düsseldorf erklärt: „Uns ist es wichtig, dass sich unsere Fahrgäste am Bahnhof wohlfühlen. Daher werden die Stationen regelmäßig gereinigt. Dazu zählt auch das Entfernen von Müll im Gleisbereich“, heißt es.

Foto von dem vielen Müll an den Gleisen der Trimbornstraße in Köln.

So sah es rund um die Haltestelle Trimbornstraße am 19. März 2024 aus. Die Bilder ähneln sich mit denen aus dieser Woche.

Und weiter: „An S-Bahn-Stationen wie etwa Köln-Hansaring oder Köln-Trimbornstraße nutzt das DB-Personal dafür mehrmals im Monat nächtliche Sperr- oder Zugpausen. Bei Großevents, etwa während des Kölner Karnevals oder im Zuge von Verbrauchermessen erfolgen zudem zusätzliche Reinigungen.“

Das heißt: Wenn „mehrmals im Monat“ mindestens dreimal bedeutet, müsste sich der viele Müll im Gleisbett des S-Bahnhofs Trimbornstraße in einem Zeitraum von etwa nur zehn Tagen angesammelt haben. Wenn das so ist, heißt das, dass die Kölner Müll-Ferkel noch viel schlimmer sind als ihr Ruf.

Auf erneute Nachfrage teilte der Sprecher der Deutschen Bahn mit, dass an der Trimbornstraße die Gleisreinigung planmäßig noch in dieser Woche stattfinde. Die Frage, an welchem Tag denn konkret das letzte Mal gereinigt wurde, blieb unbeantwortet.

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Der Bahnsprecher weist aber darauf hin: „Fahrgäste können Hinweise zu Verschmutzungen an den Bahnhöfen gerne direkt an die zuständige 3-S-Zentrale (Service, Sicherheit, Sauberkeit) melden. In einer 3-S-Zentrale laufen rund um die Uhr alle wichtigen Informationen zum Betriebsablauf im Bahnhof zusammen.“

Für die Bahnhöfe Köln-Trimbornstraße und Köln-Hansaring ist die 3-S-Zentrale Köln zuständig, die unter der Nummer 0221/1411055 zu erreichen ist.