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Kölner „Gully-Toter“Nach bizarrem Tötungsdelikt: Keine Anklage gegen 41-Jährigen

Kerzen und Blumen stehen auf dem Gullydeckel, in dem in der Nacht von Samstag auf Sonntag eine Leiche gefunden wurde.

Auf dem Gully, auf dem in der Nacht zu Sonntag (12. März 2023) die Leiche eines 46-jährigen Mannes gefunden wurde, stehen am Montag Blumen und Kerzen.

Vor vier Monaten wurde eine Leiche in einem Gully entdeckt. EXPRESS.de erfuhr, wie es mit dem Tatverdächtigen jetzt weitergeht. 

von Iris Klingelhöfer (iri)

Der „Gully-Tote“ hat Mitte März für Entsetzen gesorgt. Die blutüberströmte Leiche steckte kopfüber in einem Kanalschacht neben der Landstraße zwischen Köln-Porz-Langel und Niederkassel-Lülsdorf – nur die Schuhe guckten raus. 

Kurz darauf wurde ein Tatverdächtiger (41) festgenommen. Jetzt ist klar: Gegen ihn wird keine Anklage erhoben.

Wegen Bluttat in Porz-Langel: Tatverdächtiger ist untergebracht

Wie Landgerichtssprecher Jan Orth am Dienstag (1. August 2023) auf EXPRESS.de-Nachfrage erklärte, handelt es sich um ein sogenanntes Sicherungsverfahren. „Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass die Tat im Zustand der Schuldunfähigkeit begangen wurde“, so Orth.

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Der Tatverdächtige leidet demnach unter einer paranoiden Schizophrenie. Der 41-Jährige sitzt daher inzwischen auch nicht mehr im Gefängnis, sondern ist bereits einstweilig in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden. 

Hier an unserer EXPRESS.de-Umfrage teilnehmen:

Der Angeschuldigte lebte beim späteren Opfer (†46) in dessen Wohnung in Porz-Langel.

Am Tattag, den 11. März 2023, gegen Mittag soll es zwischen den beiden Männern jedoch zum Streit gekommen sein, weil der 46-Jährige seinen Mitbewohner (damals noch 40) aufgefordert haben soll, sofort die Wohnung zu verlassen. Für diesen hätte das bedeutet, dass er wieder auf der Straße landet, obdachlos ist. 

Bluttat in Porz-Langel: Opfer in seiner Wohnung niedergemetzelt 

Der Streit soll eskalierte sein. Mit Schlägen und Tritten. So heftig, dass das Opfer schließlich bewusstlos auf dem Bauch liegen geblieben sein soll. Der Angeschuldigte soll dann mit einem Messer 25-mal auf ihn eingestochen haben – in den oberen Rücken- und Halsbereich.

Der 46-Jährige verblutete in seiner Wohnung. In der folgenden Nacht soll der Angeschuldigte den Toten mithilfe einer Schubkarre zur Langeler Straße geschoben, ihn dort kopfüber in einen Gully bugsiert und mit Kies bedeckt zu haben. Ein Jugendlicher fand die Leiche. 

Der Bereich um den Gully ist mit Flatterband abgesperrt, dahinter stehen mehrere Einsatzkräfte von Polizei und Feuerwehr sowie ein Feuerwehrfahrzeug.

Einsatz in der Nacht zu Sonntag (12. März 2023): Die Feuerwehr barg den Toten, der kopfüber in einem Gully an der Landstraße zwischen Niederkassel-Lülsdorf und Köln-Porz-Langel steckte. 

Nach dem Gruselfall hatte sich Werner B. (59) bei EXPRESS.de gemeldet. Der Langeler hatte wenige Tage vor dem Tötungsdelikt den späteren Tatverdächtigen kennengelernt und mit ihm an der Haltestelle eine Zigarette geraucht. 

Spurensicherung der Polizei

So markiert die Polizei die Spuren nach einem Unfall

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„Er erzählte mir, dass er bei einem Freund wohnt, der ihn aufgenommen habe, die Wohnung sei für zwei aber zu klein. Er hätte deswegen massive Probleme mit seinem Freund. Der habe ihm ein Ultimatum von einer Woche gesetzt, dann müsse er aus der Wohnung raus sein“, schilderte Werner B. damals gegenüber EXPRESS.de. Auch, dass der Mann Angst vor einer erneuten Obdachlosigkeit hätte.

Er wolle keinen Täter zum Opfer machen, beteuerte der 59-Jährige: „Aber ich denke, dass es deshalb passiert ist.“ Wann das Verfahren vor dem Kölner Landgericht beginnen wird, steht noch nicht fest.