Das neue Amazon?Kölner Gründer mit genialer Idee: Das ist das Start-up für Start-ups

Sophia Fischer und Christoph Potje stehen am Rheinauhafen.

Sophia Fischer und Christoph Potje sind die Gründer von „CxS“. Im EXPRESS.de-Interview haben sie ihr neues Unternehmen erklärt.

Mal nicht die bekannten aus dem Supermarkt, sondern die neuen Produkte von frisch gegründeten Start-ups kaufen? Eigentlich eine coole Idee, aber wie kommt man an diese heran? Ein Kölner Unternehmen hat die Lösung.

von Niklas Brühl  (nb)

Die Gründer-Szene in Köln boomt – mittlerweile gibt es in der Stadt über 550 Start-ups. Die Endverbraucherinnen und Endverbraucher stolpern häufig aber nur zufällig über die Produkte der noch jungen Unternehmen.

Und genau da kommt nun „CxS – Customers meets Startup“ ins Spiel. Das Unternehmen bietet eine Plattform an, auf der andere Start-ups ihre Produkte für die Kundinnen und Kunden anbieten können – ein Start-up für Start-ups sozusagen. EXPRESS.de hat mit Sophia Fischer und Christoph Potje, den beiden Köpfen hinter „CxS“, gesprochen.

Start-up-Plattform aus Köln: Idee kam während Corona-Lockdown

Sophia und Christoph waren vor der Gründung ihres eigenen Start-ups beide in der Unternehmensberatung tätig. Diese Arbeit hat sie am Ende jedoch nicht ausgefüllt, wie Sophia sagt: „Wir haben beide den Punkt erreicht, an dem wir einfach wieder mehr Wertigkeit und mehr Sinnhaftigkeit hinter unserer Arbeit haben wollten.“

Beim Brainstormen während eines Corona-Lockdowns ist dann die Idee für die eigene Start-up-Plattform entstanden. Am Sonntag (6. November 2022) ging „CxS“ dann online – es ist also quasi der „heißeste Scheiß“ der Kölner Start-up-Szene. Aber wie genau läuft eine Bestellung auf der Website ab?

„Wir geben anderen Start-ups eine Plattform, um ihre Produkte an die Endverbraucherin oder den Endverbraucher zu bringen. Sie bekommen dadurch eine größere Reichweite und wir übernehmen auch den Versand für sie“, erklärt Sophia.

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Dabei sei die Auswahl der Produkte, die letztendlich auf „CxS“ angeboten werden, auch immer eine Sache der persönlichen Verbindung: „Wir lernen alle Gründerinnen und Gründer im Vorfeld kennen und prüfen, ob ihre Werte zu unseren passen, ehe wir sie und ihre Ideen mit kurzen Videos und Texten auf unserer Seite vorstellen.“

Kölner Start-up das neue Amazon? Gründerin widerspricht

Dabei gibt es keine Spezialisierung auf einzelne Branchen, wie Christoph im EXPRESS.de-Gespräch erzählt: „Wir haben da keine großen Einschränkungen. Nur leicht verderbliche Lebensmittel können wir derzeit noch nicht anbieten, da uns dabei schlicht die Möglichkeit fehlen, beispielsweise Kühlketten einzuhalten.“

Ansonsten findet man auf der Plattform Beauty-, Freizeit- oder Sportprodukte, aber auch Lebensmittel. Das Amazon für Start-ups?

Sophia winkt entschieden ab: „Das denken am Anfang viele Menschen, aber davon möchten wir uns gezielt abheben. Wir haben eben diese persönliche Bindung zu den anderen Start-ups und übernehmen den Versand aus dem Grund, um Ressourcen und CO₂ zu sparen, insbesondere wenn Kundinnen oder Kunden Produkte verschiedener Unternehmen gleichzeitig bestellen.“

Also werden Verbraucherinnen und Verbrauchern dann, anders als bei Amazon beispielsweise, nicht sieben Produkte in fünf, sechs oder sieben verschiedenen Verpackungen zugeschickt, sondern alles in einem Paket verschickt – oder in Köln aktuell auch auf Wunsch als Lieferung per Lastenrad zugestellt. „Denn Nachhaltigkeit ist ebenfalls ein Punkt für uns, der sehr wichtig ist“, sagt Sophia.

Start-up-Gründerin: „Kölner Mentalität passt zu uns“

Sehr wichtig war für Sophia und Christoph auch die Auswahl ihres Standortes – nämlich Köln. Sophia kommt gebürtig aus Schwaben, Christoph aus der Pfalz, aber: „Wir leben seit einigen Jahren in Köln und die Mentalität der Menschen in Köln, besonders die Kontaktfreudigkeit der Menschen im Rheinland, ist genau der Punkt, mit dem wir unsere Idee weiterentwickeln können.“

Die Start-up-Szene in Köln habe laut Sophia auch weiterhin viel Potenzial – „und wir freuen uns sehr, nun auch ein kleiner Teil davon zu sein und die vielen tollen Ideen der Gründerinnen und Gründern den Menschen durch ‚CxS‘ näherzubringen.“